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Blutstern

Blutstern

Titel: Blutstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Woelm
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darauf war sie verschwunden.
    Â 
    Es war ein seltsames Gefühl für Thomas, plötzlich wieder völlig allein zu sein. Ein Teil von ihm war soeben durch die Passkontrolle gegangen, das fühlte er, doch er konnte Sabine nicht folgen, musste zuerst diesen Auftrag von Johann Flieger ausführen, der seine Stellung in der Firma wesentlich verbessern würde. Er begab sich zu den Inlandsflügen, denn er hatte einen Flug mit Kenya Airways nach Nairobi gebucht. Seine Maschine startete um 9.40 Uhr. Eine Stunde später landete er auf dem Jomo Kenyatta Airport in Nairobi. Die graubraunen Flughafengebäude sahen unfreundlich und abweisend aus, als ob Nairobi ihn nicht haben wollte, aber alles funktionierte, sein Koffer kam rasch, sodass er bald im Taxi zum Hotel saß.
    Â»Serena Hotel, please«, sagte er zum Fahrer und dieser verstand sofort.
    Â»Serena Hotel, Kenyatta Avenue, yes, Sir«, bestätigte er das Ziel und fuhr los. Das Klima war angenehmer als in Mombasa. 25 Grad Außentemperatur zeigte das Thermometer des Fahrzeuges an. Der Verkehr lief ruhig, ohne größere Staus, und bald erreichten sie das Hotel. Johann Flieger hatte ihm dieses 5-Sterne-Hotel empfohlen.
    Â»Es liegt sehr zentral«, hatte er gesagt. »Nehmen Sie ein Zimmer zum Garten, dann haben Sie Ihre Ruhe und einen wunderschönen Blick auf den Park und die Skyline von Nairobi.«
    Nachdem er seinen Koffer ausgeräumt hatte, begab sich Thomas an den Pool, wo nur wenige Liegen belegt waren. Hinter den sandsteinfarbenen Mauern, die den Poolbereich gefällig umgaben, stiegen die Bäume des Parks in die Höhe. Wie in einer grünen Oase kam sich Thomas vor, obwohl das Hotel mitten in Nairobi lag.
    Â»Are you for the first time in Nairobi, Sir?«, fragte ihn einer der Boys, die sich um das Wohl der Gäste am Pool kümmerten.
    Â»Yes, for the first time«, antwortete Thomas und bestellte einen frisch gepressten Orangensaft.
    Am Nachmittag besuchte Thomas die Textilfirma Bamburi Leisure Wear Ltd., die ihm Johann Flieger genannt hatte, im Industriegebiet im Südosten von Nairobi. Ihm fiel auf, dass hier die Fabrikgelände alle einen Gleisanschluss hatten. Insgesamt machte es einen professionelleren Eindruck als in Mombasa. In Werkshallen arbeiteten Frauen, die Kleidungsstücke zuschnitten, zusammennähten und bügelten.
    Â»Wir achten sehr auf die Arbeitsbedingungen«, erklärte ihm Moses Loroupe, der Geschäftsführer der Firma. »Johann Flieger war das besonders wichtig.«
    Moses Loroupe war wie Keino voll des Lobes für Johann Flieger. »Er hat auf den Preis geachtet«, sagte Loroupe und lächelte fast liebevoll, »aber er hat uns eine Chance gegeben.«
    Thomas war beeindruckt vom hohen Ansehen, das der alte Flieger offensichtlich bei den Geschäftspartnern in Kenia genoss.
    Â»Auf den Preis muss ich ebenfalls achten«, lachte er.
    Â»Das ist klar«, sagte Moses Loroupe, »ich werde Ihnen gute Angebote machen.«
    Er sprach ein fast perfektes Deutsch und erzählte, dass er in Freiburg Volkswirtschaft studiert habe. Er schwärmte vom Schwarzwald und vom Skifahren auf dem Feldberg. Thomas Drucker versuchte sich vorzustellen, wie der kräftige schwarze Mann mit dem rundlichen Gesicht in Skibekleidung aussehen würde.
    Â»Kennen Sie den Schwarzwald?«, fragte Loroupe.
    Â»Klar, bin auch am Feldberg Ski gefahren. Habe sogar im Feldberger Hof übernachtet.«
    Â»Das ist ja toll«, freute sich Loroupe. »Ich werde gern wieder nach Deutschland kommen, wenn ich es einrichten kann.«
    Der Verhandlung war durch das Gespräch jede Schärfe genommen. Trotzdem achtete Thomas sowohl auf den Preis, als auch auf eine Anhebung der Qualität. Zum Abschluss sprachen sie noch über Kenia.
    Â»Haben Sie bereits eine Safari unternommen?«
    Â»Nein, bisher nicht. Bin erst heute aus Mombasa angekommen.«
    Â»Wohnen Sie im Serena Hotel?«
    Â»Ja, Herr Flieger hat es mir empfohlen.«
    Â»Ein sehr gutes Hotel. Aber zurück zu den Safaris … Sie müssen unbedingt ins Massai Mara Reservat reisen. Am besten, Sie fliegen dorthin und nehmen zwei oder drei Tage an einer Safari teil. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen eine Telefonnummer geben, über die Sie buchen können. Auch Ihr Hotel wird Ihnen sicher Tipps vermitteln.«
    Thomas Drucker ließ sich die Telefonnummer aufschreiben und versprach, gelegentlich über seine Safari zu

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