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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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gehabt. Die Lady war ein zu starkes Zugpferd, um so früh auf sie zu verzichten. Der Grund, warum er sie aufgesucht hatte, lag allein darin, dass er verhindern wollte, dass sich Nevaeh über sie mit Noah in Verbindung setzte. Die Risiken minimieren. Dass er mit seinen Befürchtungen nicht irrte, hatte Noahs Auftauchen bewiesen. Seine Kombinationsgabe funktionierte noch – doch sah Jason seine Fähigkeit schwinden, Beherrschung zu üben. In den vergangenen Wochen fiel ihm das immer schwerer. Mittlerweile festigte sich die Überzeugung, dass er Catalina nicht die klaffende Wunde am Hals zugefügt hatte. Sie hatte durch die übrigen Schnittverletzungen wohl einiges an Blut verloren und ja, er hatte es sich nicht nehmen lassen, auch etwas von ihr zu trinken, jedoch getötet – nein, das hatte er sie nicht.
    Wer war dieses blöde Weib gewesen, das Noah zur Flucht verholfen hatte, und warum war sie plötzlich aufgetaucht?
    Die Schiebetüren öffneten sich und ein paar Fluggäste strömten in die Ankunftshalle. Jason drückte sich enger an einen Pfeiler, um den umherschweifenden Blicken der Heraustretenden zu entgehen. Nevaeh würde sich erst recht konzentriert umsehen und er durfte sich ihr nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Gott, wie dämlich die Leute durch die Gegend starrten. Er schwor sich, niemals diesen bedepperten Gesichtsausdruck aufzusetzen, wenn er je wieder aus einem Terminal heraustrat. Er würde zielstrebig vorangehen und den Wartenden ganz sicher keinen Anlass geben, über das riesige Fragezeichen in seinem Gesicht zu spotten. Echt, die Affen sollten sich mal im Spiegel sehen …
    Seine Geduld unterlag einer harten Probe. Er ertappte sich, nervös mit der Ferse zu wippen und drückte den Fußfest auf den Boden. Sein Blick klebte förmlich an den Schiebetüren. Auch beim dritten bis siebten Öffnen war Nevaeh nicht unter den Passagieren.
    Indes ging Jason konzentriert seine Vorgehensweise durch. Er würde strikt seinen Plan einhalten, Nevaeh zunächst zu verfolgen und zu warten, bis sie ihn vereinbarungsgemäß anrief. Dann musste er auf etwas Glück hoffen, dass sich eine Chance ergab, sie zu ergreifen. Schließlich konnte er ihr Noah nicht mehr präsentieren. Oh zur Hölle, das hatte er sich alles ganz anders vorgestellt. Er hasste es, zu improvisieren, mindestens so sehr, wie er Schmutz verabscheute.
    Um Nevaeh zu verfolgen, brauchte er sie nicht in den Augen zu behalten, ihre Duftnote zog ihn wie eine Drift hinter ihr her. Sie hastete aus dem Terminal. In einiger Entfernung entdeckte er sie bei den Taxen. Nevaeh presste ihr Handy ans Ohr, da klingelte seins auch schon.
    „Hallo Nevaeh!“
    „Ich bin da. Lass Noah frei. Sag mir, wo. Ich werde mich im Hintergrund halten, und sobald ich ihn gesehen und mit ihm telefoniert habe, begebe ich mich in deine Hände.“
    Jason prustete los. „Das glaubst du doch wohl selbst nicht, Schätzchen. Denkst du, du kannst mich verarschen? Wenn’s nach deinem Kopf geht, ist Noah weg und zwei Sekunden später du auch.“
    Sie schwieg einen Moment. „Also, wie dann?“
    „Du wirst dich mir stellen. Lass dich von deinem Taxi runter an den Strand bringen. Der große Parkplatz am Dockweiler Beach, am West Imperial Highway. Besser, ich sehe dich dort in ein paar Minuten.“ Jason beendete das Gespräch.
    Nevaeh hatte sich bei den Worten „von deinem Taxi“ aufgeschreckt umgesehen. Sie entdeckte ihn nicht.
    Jason beeilte sich, ebenfalls ein Taxi zu ergattern. Am Dockweiler Beach standen genug Autos herum, von denen er in null Komma nichts eines knacken würde. Schmetterlinge tanzten in seinem Unterleib, als er an die Belohnung von Preston Fields dachte.

     
    Das mulmige Gefühl in Nevaehs Magengegend verstärkte sich. Wie von Tausenden kleiner Nadelspitzen gepiesackt meinte sie, aus allen Richtungen Blicke auf sich zu spüren. Sie senkte den Kopf, um ihn Sekunden später wieder zu heben und sich erneut umzuschauen. Doch da war niemand, der ihr besondere Aufmerksamkeit zu schenken schien. Nur der Taxifahrer zeigte mittlerweile verkniffene Mundwinkel.
    „Wohin soll’s denn gehen, Lady?“
    Sie glitt in das Fahrzeug. „Dockweiler Beach.“
    „Das kostet pauschal, Ma‘am. Is‘ nur ‘ne Kurzstrecke.“
    „Meinetwegen. Bitte beeilen Sie sich.“
    „‘türlich, Ma‘am.“
    Nevaeh gab Anweisung, zu welchem Parkplatz er sie bringen sollte.
    „‘kay.“
    Immer wieder drehte sie sich um und suchte durch das Heckfenster die Straße ab. Niemand schien sie zu

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