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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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war ihm bewusst, dass dies nur der Anfang war. Noch hatte er nichts bewegt, noch wusste er seinen Augapfel und ihre Familie nicht in Sicherheit, noch hatte er Nevaehs Liebe nicht für sich gewonnen.
    „Noah, würdest du die Liebenswürdigkeit besitzen und mir etwas zu trinken holen?“
    „Schlange“, zischte Noah und Nancy lächelte eisig.
    Nicht mehr lange. Elia straffte die Schultern. Schon bald würde sie ihr persönliches Waterloo erleben.
    Er war Poseidons Sohn.
    Er war ein Halbgott.
    Dieses Mal würde er sich seines Vaters würdig erweisen.

Los Angeles, Kalifornien
    N evaeh schlug Fields ins Gesicht. Zuerst zeigte er keine Regung, doch dann klärte sich unendlich langsam sein Blick. Er schien jäh um Jahre gealtert. Nicht sein Körperliches vermittelte diese Empfindung, es waren seine Augen. Sie strahlten Müdigkeit aus, Verzweiflung und Resignation. Ein Gefängnis lang andauernder Qual, welche die stattliche Figur zu einem schmächtigen Häuflein zusammenpresste.
    Nevaeh wusste nicht, warum sie Fields mit einem Mal Vertrauen schenkte. Er wirkte nicht mehr bedrohlich und tat ihr leid. Sie half ihm auf die Beine und wartete, ob er allein laufen konnte.
    „Wohin?“, fragte sie, denn in diesem Raum wollte sie nicht bleiben. Die DPA-Männer lagen noch immer reglos auf dem Boden, umringt von den Hunden. Die Waffen hatte sie eingesammelt und ihr Instinkt sah zurzeit keine Gefahr seitens Korhonen und Co.
    „Komm mit.“
    Fields’ Schritte kräftigten sich mit jedem Yard, den sie sich von dem Zimmer entfernten. Sie passierten die geöffneten Flügeltüren eines Salons, doch er hielt auf eine Holztür im hinteren Bereich der Halle zu. Mit neuem Argwohn blieb sie stehen.
    „Keine Angst. Wir gehen nur in die Küche.“ Fields stieß die Tür auf und gab ihr den Vortritt.
    Die Raummitte beherrschte ein Holztisch, an dem vor ihrem geistigen Auge sicher zwanzig oder mehr Bedienstete in fröhlicher Runde beisammensaßen und frisches Brot teilten, dessen Duft schwer in der Küche lag. Das Aroma schmeckte nach Familie, nach Tradition, nach Granny. Es verbreitete Wohlbefinden, das sie gierig aufsog.
    „Setz dich, wenn du magst. Möchtest du einen Kaffee?“
    Fields schien sich einigermaßen gefangen zu haben, allerdings waren seine Schultern nach vorn gebeugt und seine Bewegungen wirkten fahrig. Anstatt die moderne Kaffeemaschine zu benutzen, setzte er einen Kessel mit Wasser auf.
    „Gern.“
    Er schob ihr einen Keramikbecher zu, rückte ein Kännchen mit Sahne und eine Zuckerschale zurecht und nahm ihr gegenüber Platz. Mehrmals setzte er zum Sprechen an, bis es ihm gelang, einen Satz hervorzubringen.
    „Es tut mir leid, Nevaeh. Alles, was ich dir … und deiner Familie angetan habe.“ Er sah ihr in die Augen und sein Blick war bewegt. Seine Mimik unterstrich den Anschein, dass er meinte, was er sagte.
    Nur Nevaeh verstand nicht. Was hatte ihre Familie damit zu tun? Sie öffnete den Mund, um nachzufragen, da griff er über den Tisch und legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen. Er berührte ihre Haut nicht, noch immer umgab sie die flimmernde Membran.
    „Lass es dir erzählen.“ Er lehnte sich auf dem Holzstuhl zurück und schloss für einen Moment die Lider.
    „Ich bin ein angeheirateter Vetter deiner Mutter und Vater von Nancy Scott.“
    Wow. Das musste sie erst einmal verdauen.
    „Nancys und deine Grandma waren Schwestern. Ich heiratete Kari, die Tochter der Schwester deiner Granny. Deine Mom Nomy und Kari waren Cousinen.“
    „…
existierte da nicht der Mann meiner Nichte, ein …“
    „Sprich es ruhig aus. Ein Vampir.“
    „Dafür halten sie ihn alle.“
    „Ich weiß. Aber in modernen Zeiten glaubt man nicht mehr an so etwas.“
    Nevaeh schluckte erneut. „Und du bist ein Vampir!“
    Fields nickte, sein Gesichtsausdruck blieb ernst. „Allerdings nicht so, wie du sie aus Horrorfilmen kennst.“
    „Sondern?“
    „Ich vermute, ich gehöre der ersten Generation an, vielleicht der zweiten. Einem Gleichartigen bin ich nie begegnet.“
    „Das sagt mir nicht viel.“
    „Ich trinke Blut, um mich zu ernähren. Ich altere nicht. Ich kann in Auren lesen, die Bilder an andere übertragen, den Willen betäuben, bin stärker und kann mich schneller bewegen als gewöhnliche Menschen. Durch einen Biss und ein anschließendes Ritual kann ich neue Vampire schaffen, doch ihre Seelen werden böse. Und die deren neu erschaffener Geschöpfe noch mehr. Von Generation zu Generation entwickeln sich blutrünstigere

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