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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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meine Gedanken im Schlaf abgleiten. Das treibt mich in den Wahnsinn. So etwas gibt es nicht.“

     
    „Quid pro quo!“ In Joshuas Augen lag ein listiges Blinzeln.
    Elia schützte ein betrübtes Gesicht vor. Es war nicht leicht gewesen, seinem Gegenspieler eine Schachfigur zum Opfer fallen zu lassen, ohne dass es dem routinierten Spieler aufgefallen war. „Ich stehe zu meinem Wort. Stellt mir eine Frage. Aber beachtet unsere Regel. Die ersten drei dürfen nur ein Ja oder Nein als Antwort bedingen.“
    Zufrieden nahm Elia zur Kenntnis, wie es in Joshua arbeitete. Er sah ihm an, dass ihm Dutzende Themen auf der Zunge lagen. In dem Bewusstsein, dass es eine Weile dauern konnte, bis er es schaffte, die nächste Figur zu schlagen, musste er sich gut überlegen, welches er anbrachte. Sein Gegenüber kam schneller zu einem Entschluss, als er erwartet hatte.
    „Seid Ihr ein Mensch, Sir Elia?“
    Die Fragestellung saß. Elia lehnte sich in seinem Sessel zurück. Sein Blick glitt die vier Yards hohe und gut fünfzehn Yards breite Bücherwand entlang, der er gegenübersaß. In keinem der Tausenden Wälzer ließe sich Klarheitfinden. Sein Vater war ein Gott, seine Mutter eine Sterbliche. Sein Volk hatte lange vor der heute Homo sapiens genannten Spezies eine Hochkultur entwickelt. Normalerweise hätte er mit Joshua eine tief greifende Diskussion beginnen müssen. Über die Populationen der Hominini, aus denen der Jetztmensch hervorgegangen war; dann die Out-of-Africa-Theorie, die derzeit gängige Doktrin über die Herkunft der Krone der Schöpfung, von der Joshua als Paläontologe sicher einiges bekannt war.
    Trotz Elias Wissen um die Entwicklungsgeschichte des Menschen in den vergangenen 12.000 Jahren wusste er nicht viel mehr als die heutige Wissenschaft zur Wiege der Menschheit beizutragen. Gesichert war für ihn allerdings, dass seine Mutter der Familie Homo angehört hatte. Wie immer man seine Rasse bezeichnen würde, gäbe es fossile Funde seines Volkes, es wäre die Benennung eines Typs der Tribus Hominini. Möglicherweise würde man sie Homo semideus 8 nennen. Vielleicht Homo atlantidius, ein Kunstwort aus dem Namen des versunkenen Kontinents Atlantis und des lateinischen Ausdrucks
dius
für göttlich. Jedenfalls gehörten sie zur Gattung Mensch.
    „Ja.“

     
    Die Erinnerung übergoss Nevaeh wie mit siedendem Öl. Was hatte Jayden vorhin gestammelt?
Jenna war ebenfalls eine Dream Shaperin
.
    Wie gebrochen sich seine Stimme anhörte. Ihr fröstelte, weil sie seine Worte vollkommen ignoriert hatte, zu sehr eingesperrt in ihrem Seelengefängnis, um in der Lage zu sein, sich um Anderer Leid zu kümmern. Verdammt, Jayden konnte nichts dafür. Er war nicht Jason. Er hatte ihr all das nicht angetan. Er hatte ihre Träume nicht aufleben lassen und trug Schuld, dass sie Noah zurückstoßen, ihm wehtun musste. Er hatte ihr nicht den Bruder genommen.
    Doch. Jayden war einfach gegangen. Hatte sie im Stich gelassen. Gab er damit nicht den Auslöser für all das?
Komm zur Vernunft
, ermahnte der gesetzte Tonfall ihres Vaters sie in Gedanken. Ja, das hätte er ihr jetzt geraten.
Bleib ruhig, denk gut nach, versuch, nicht einen Schuldigen zu finden, sondern die Hintergründe zu analysieren. Darin steckt häufig mehr Verschulden als in dem Werkzeug, das Schaden zufügt
.
    „Wer ist Jenna?“
    Jayden zuckte zusammen. Er rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. Es klang hohl, als er antwortete. „Sie war meine Frau.“
    Nevaeh schluckte. Er hatte also geheiratet, irgendwann, nachdem er sie verlassen hatte. Für einen Moment durchzuckte sie der Verdacht, dass Jenna vielleicht der Grund war. Kannte er sie schon, bevor er das Abschlussjahr seines Studiums in Kalifornien verbrachte? Möglicherweise war sie nur ein Trostpflaster während der Trennung gewesen. Das erklärte, warum er sich so wortkarg aus dem Staub gemacht hatte. Was gab es für so einen Fall schließlich an Entschuldigungen hervorzubringen …
    „Ich lernte sie vor fünf Jahren bei einer Ermittlung kennen und verliebte mich.“
    Beinahe ungewollt fiel Nevaeh ein Stein vom Herzen. Nein, so gemein, wie sie annahm, hatte er sie anscheinend doch nicht hintergangen.
    „Ich fand schnell heraus, was sie war. Sie stand kurz davor, von ihren Verwandten in eine psychiatrische Klinik eingewiesen zu werden. Wir heirateten und zogen nach Ranua. Ich musste mich ja weiterhin um meinen invaliden Vater kümmern, der wenige Monate nach unserer Hochzeit zum bettlägerigen Pflegefall

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