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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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nach Calama würden sie uns einholen. Vertrau mir.“
    Jayden hielt das halsbrecherische Tempo bei, bis sie fast im Zentrum angelangten. Dann bog er in rascher Folge mehrmals ab. Nevaeh hatte längst die Orientierung verloren, bis sie überraschend in die Hofeinfahrt des Paso Los Toros fuhren und im Hinterhof zum Stehen kamen.
    „Hier werden sie uns nicht vermuten“, keuchte Jayden und wischte sich Schweiß von der Stirn. „Aber wir werden uns beeilen und schleunigst ein anderes Fahrzeug zulegen müssen. Ich hoffe auf die Hilfe dieses Kochs.“
    „Falls wir Pedro finden“, murmelte Nevaeh und war mit einem Mal gar nicht mehr sicher, ob die Gefahr vorerst gebannt war.
    „Ich nehme an, wir haben soeben Bekanntschaft mit deinem Freund Varela gemacht?“
    8 Latein, halbgöttlich

Los Angeles, Kalifornien
    F ields hatte nichts Falsches prophezeit. Exakt nach einer halben Stunde bog die Limousine vom Highway ab und passierte kurze Zeit darauf eine Schranke, neben der ein Schild
Privatweg
verkündete. Durch einen Wald mit gewaltigen Douglasien erreichten sie eine schätzungsweise zweieinhalb Yards hohe Betonmauer mit einem elektronisch gesicherten Tor. Stacheldraht auf der Mauerkrone und teils versteckt angebrachte Kameras gaben Zeugnis, dass der Besitzer ungern Störungen in Kauf nahm. Jasons geübte Augen entdeckten die Sicherheitsmaßnahmen dennoch. Er witterte auch die Hunde, die jenseits des Steinwalls lauerten.
    Seine Gedanken überschlugen sich. Da der Vampir bisher schwieg, hatte er sich gleichfalls hinter Schweigsamkeit verschanzt. Er fand keine Erklärung, woher Fields von seinen Plänen zu wissen schien. In der Regel hätte er weiterhin felsenfest geglaubt, dass sein Gegenüber ihn zu bluffen versuchte, aber Fields Ausstrahlung machte diese Überzeugung mit Urgewalt zunichte. Äußerlich wie in Trance ließ er sich von dem Chauffeur die Tür öffnen und folgte Fields in einen schlossähnlichen Bau, wie er ihn nur aus Europa kannte. Seine Sinne waren entgegen dem Eindruck, den er abzugeben hoffte, hellwach. Er spürte die Aura des Blutsaugers, die danach trachtete, ihn zu beeinflussen und in ihren Bann zu ziehen. Nie war er einem derart mächtigen und Furcht einflößenden Charisma einesparanormalen Wesens begegnet.
    Die dicken Mauern bargen glanzvollen Reichtum. In jeder Ecke blitzten Gold und Silber, teilweise besetzten Diamanten und andere Edelsteine riesige Spiegel und Jason war sicher, dass es sich nicht um wertlosen Tand handelte. Er erschrak nicht, als Fields ihn ansprach, er hatte die ganze Zeit darauf gewartet, dass er endlich das Wort ergreifen würde.
    „Fangen wir am besten damit an, Caball, dass wir uns korrekt ansprechen. Ich nehme mir das Recht, Sie fortan Jason zu nennen, immerhin habe auch ich meinen wirklichen Namen genannt, obwohl mir viele zur Auswahl stünden. Ehrlichkeit ist für mich in unserem Fall die wichtigste Geschäftsgrundlage.“
    Jason schluckte es mit Gelassenheit. Da Fields bereits angekündigt hatte, über den Betrug mit dem Studium Bescheid zu wissen, war es anzunehmen, dass seine wahre Identität ebenfalls kein Geheimnis darstellte.
    „Lassen Sie uns offen reden. Ich will Ihnen ein paar Denkanstöße geben.“
    Jason lag eine Entgegnung auf der Zunge, doch Fields hob gebieterisch die Hand.
    „Bei einem Gläschen plaudert es sich leichter.“
    Nach einem Wink erschien ein Diener und schenkte mit weiß behandschuhten Fingern einen Weißwein ein. Das Bouquet stieg Jason schwer in die Nase. Ein vorzüglicher Tropfen, der ihn im Angesicht des Reichtums nicht sonderlich beeindruckte. Das mehrfach gekerbte und geschliffene Weinglas aus glasklarem Kristall blitzte in makelloser Sauberkeit, dennoch hätte Jason dem Butler am liebsten das schneeweiße Tuch vom Arm gerissen und Rand sowie Stiel abgewischt, ehe er es anfasste und daraus trank. Er besann sich und würgte seinen Ekel hinunter.
    „Vor zehn Jahren schlüpften Sie in Jaydens Rolle, nachdem dieser nach Finnland zurückgekehrt und seine Mission in L. A. nicht zu Ihrer und der Zufriedenheit Ihres Vaters ausgefallen war.“
    Jason nahm einen weiteren Schluck Wein, den er dieses Mal ohne Zögern schluckte. Nur zu gern sähe er etwas Härteres in seinem Glas, das Gespräch schien aufreibend zu werden.
    „Bevor Sie Ihre Mordpläne in die Tat umsetzten, kreuzte zu Ihrem Glück, wie Sie im Nachhinein selbst feststellten, ein Kommilitone Ihres Bruders Ihren Weg, der nach einem weinseligen Abend, an dem Sie ein bisschen zu viel

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