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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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zu tief, das Vertrauen auf wackeligen Beinen. „Lass uns die Lagerstätte und die nähere Umgebung absuchen. Wir haben nun mal nicht viele Ansatzpunkte. Es ist sicher keine gute Eingebung, bei der Regierung beziehungsweise dem Militär anzuklopfen und Coronel Varela zu sprechen zu wünschen.“
    „Bestimmt nicht. Darüber hinaus werde ich versuchen, herauszufinden, ob man die Leichen mittlerweile ausgeflogen hat.“
    „Wen willst du anrufen?“
    „Die Kollegen, die vor mir zurückgekehrt sind. Zur Not die Familien der beiden Todesopfer. Außerdem werde ich meine Vorgesetzte im LAPI um Hilfe bitten. Nancy Scott.“
    „Das klingt gut. Je mehr Leute sich dranhängen, desto mehr finden wir möglicherweise heraus.“
    „Ich schlage vor, ich telefoniere eine Weile und du schaust dich um. Danach entscheiden wir unsere nächsten Schritte, was meinst du?“
    „Geht klar, Boss.“

     
    „Quid pro quo!“
    Das Schachspiel zog sich bereits über den dritten Tag in die Länge. Endlich waren sie bei den Fragen angelangt, die sie nicht mehr mit Ja oder Nein beantworten mussten. Joshuas Augen glänzten. Elia hatte ihm erneut eine Spielfigur geopfert, um seinen Wissensdurst zu schüren. Er sah es ihm an der Nasenspitze an, dass er darauf brannte, Details zu erfahren. Auch wenn es Elia eines seiner Geheimnisse kostete – im folgenden Zug war er an der Reihe und dann hatte Joshua Rede und Antwort zu stehen. Sobald dieser erst gesehen hatte, dass Elia ihm keineswegs etwas vorspielte und ehrliche Auskünfte gab, blieb Morrison keine andere Wahl, als gleichzuziehen und ebenso offen zu sein, wollte er sich nicht als hinterhältiger Ganove darstellen.
    „Also, was begehrt Ihr zu wissen, Morrison?“
    „Gibt es das Gen der Unsterblichkeit?“

     
    Die Suche auf dem Gelände zeigte sich erfolglos und Nevaehs Telefonate brachten ebenfalls nicht die erhofften Ergebnisse. Bisher hatte man die Leichen nicht aus Chile ausgeflogen und offenbar wusste niemand, ob und wann das der Fall sein würde. Das einzig Positive bestand darin, dass sie Catalina erreicht hatte, die mit stundenlanger Verspätung in L. A. eingetroffen war. Nach einer sorgenvollen viersprachigen Tirade kam Nevaeh irgendwann dazu, ihrer Ex-Nanny Bericht zu erstatten und sie eindringlich zu bitten, Kontakt zu Noah herzustellen. Sie musste ihr versprechen, sich mindestens zwei Mal täglich zu melden, was Nevaeh diesmal nicht schwerfiel, gab es für sie derzeit nichts Bedeutsameres als zu erfahren, dass Noah wohlauf war. Sie war sicher, dass ihr Bruder die Gelegenheit nutzte und sie zurückriefe.
    Wieder glitt ihr Blick über die Joggingstrecke, entlang dem Fuße einer Felswand über ein Stück freies Gelände, bis sie sich in einer Spalte zwischen zwei steil aufragenden Felsgiganten verlor. Der Mann – war er nicht ihrer Fantasie entsprungen, und dessen war sie sich absolut nicht mehr sicher – könnte etwas von der Räumung des Camps mitbekommen haben. Vielleicht fand sich in ihm ein wertvoller Zeuge. Das Dumme war nur, dass er wahrscheinlich längst weitergezogen war.
    Nevaeh wählte die Nummer des LAPI.
    „Lass uns nach San Pedro fahren“, forderte Jayden sie auf, kaum dass sie das Gespräch mit Nancy Scott beendet hatte. Sie rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn in der Absicht, die verbliebenen Gedanken an die Nacht beiseite zu wischen. Dieses Mal begründete sie die Verdrängung des Auseinandersetzens mit sich und ihrer Gabe damit, dass es Wichtigeres zu klären gab.
    Jayden schloss die Zelte, räumte mit wenigen Handgriffen auf, verteilte reichlich Sand auf der Feuerstelle und deckte sie mit Steinen ab. „Auf geht’s.“
    Auf dem Weg in die knapp 5.000 Einwohner zählende Stadt begegneten sie einer Gruppe von Sandboardfahrern, die ihnen fröhlich zuwinkten. Nevaeh hob schwach die Hand, dann wandte sie sich Jayden zu. „Ich möchte herausfinden, ob die Tageszeitungen der vergangenen zehn Tage irgendwo aufzutreiben sind.“
    „Was versprichst du dir davon?“
    „Wenn es wirklich um Waffenhandel mit den gefürchteten Rebellen ging und Dad und seine Begleiter bei einer Schießerei ums Leben gekommen sind … meinst du nicht, es sollte ein Artikel darüber zu finden sein?“
    „Heilige Maria, da hätte ich auch drauf kommen können. Du hast recht. Wollen wir das noch vor der Suche nach dem Koch in Angriff nehmen?“
    „Ja.“
    Gott, das hatte sie sich viel leichter vorgestellt. Ein Büro des örtlichen Anzeigers mit einem Archiv fanden sie nicht.

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