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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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noch.“
    „Herr?“
    „Richtet Morrison aus, dass die Schachpartie noch nicht zu Ende ist.“

     
    Würde Nevaeh behaupten, dass die Zustimmung unfreiwillig aus ihr hinausgerutscht sei, wäre das eine Lüge. In Millisekunden hatte sie entschieden, dass der Besuch bei Jayden bis zum nächsten Tag Zeit hatte, die Begegnung mit ihrem toten Dad ihr nicht davonliefe – dass sie ohnehin Zeit brauchte, sich darauf vorzubereiten – und ausschließlich ein Rückruf bei Catalina wichtig war, um endlich Neuigkeiten über Noah zu erfahren – respektive seine Nummer. Bereits kaum dass sie den Raum verlassen hatte blieb sie stehen und griff zu ihrem Handy. Das Krankenhaus teilte mit, dass man Jayden bestmöglich behandelt habe, er außer Lebensgefahr und am Schlafen sei. Catalina hatte Noah noch nicht erreicht. Nevaeh gab vorerst auf und beschloss, gleichgültig, was Elia vorhatte, sich stündlich zu erkundigen, bis Catalina oder sie ihren Bruder am Ohr gehabt hatten, und wussten, dass es ihm gut ging. Sie ging langsam neben der Bediensteten her, die sie in ein anderes Zimmer bringen sollte, da schoss ein Gedanke Adrenalin in ihre Adern. Die Universität! Verflucht, warum war sie nicht längst auf diese Idee gekommen? Sie zupfte dem Dienstmädchen in der seltsam altertümlichen Kleidung am Ärmel.
    „Warten Sie, bitte.“
    Die junge Frau sah sie mit Verwunderung im Blick an. „Mylady?“
    „Bitte führen Sie mich noch mal zu Mr. Spops. Ich habe etwas Wichtiges vergessen.“
    „Sehr wohl, Mylady.“
    Sie kehrten um, gingen den langen Flur zurück, bis die Bedienstete stehen blieb und an eine Tür klopfte. Nach einer dumpf klingenden Aufforderung öffnete sie die Tür einen Spaltbreit und steckte den Kopf in das Zimmer.
    „Mylady wünscht, Euch erneut zu sprechen, Herr.“
    Nevaehs Herz klopfte vor Aufregung so heftig, dass sie das Pochen deutlich im Brustkorb vernahm. Die Tür öffnete sich, das Mädchen trat zurück und Elia stand im Türrahmen. Er zog den Kopf ein, um nicht gegen den Sturz zu stoßen.
    „Nevaeh“, er streckte die Hände nach ihren aus, „was haben Sie auf dem Herzen?“
    „Ein Fax.“
    Er lachte. „Bestimmt ein interessanter und ungewöhnlicher Anblick. Darf ich mir das näher betrachten?“
    Nevaeh blinzelte irritiert, dann flog auch ihr ein Lachen über die Lippen. „Ganz so wörtlich habe ich es nicht gemeint, Mr. Spops. Haben Sie ein Faxgerät?“
    „Selbstverständlich.“
    „Dann würde ich es gern benutzen.“
    „Stets zu Diensten. Darf es vielleicht lieber E-Mail, Telegramm oder Satellitentelefon sein?“
    Nevaeh sog Elias Lächeln auf wie das Strahlen der aufgehenden Sonne. Wärme durchfloss sie und ein angenehmes Gefühl sich bildenden Vertrauens. Niemals würde ein Verbrecher ihr gestatten, zu telefonieren oder andere Kommunikationswege zu benutzen. Elia griff ihren Ellbogen und führte sie voran. Das Dienstmädchen folgte ihnen. In einem Büro angekommen, wies er auf einen Schreibtisch.
    „Möchten Sie den Computer benutzen“, er deutete auf eine andere Ecke des Raumes, in der ein Tisch mit einer Schreibmaschine stand, „oder lieber den altmodischen Weg wählen oder“, Elia griff nach Papier und Kugelschreiber, „per Hand eine Mitteilung verfassen?“ Sein Lächeln blitzte verschmitzt aus seinen Zügen und nicht zum ersten Mal fielen ihr seine strahlend weißen Zähne auf.
    Nevaeh sah sich einen Moment um und überlegte. „Ich bleibe bei dem Fax und eine handschriftliche Mitteilung reicht.“ Sie nahm die Schreibutensilien entgegen. „Wenn Sie mir allerdings einen Gefallen erweisen würden und mir die Faxnummer der University of California, Los Angeles heraussuchen?“
    Elia griff zum Telefon. Sie hörte, wie er mit der Telefonauskunft sprach. Das Rascheln von Papier mischte sich mit dem Geräusch ihres Stiftes beim Schreiben.
Dringende Mitteilung an Dr. Noah Morrison mit der Bitte um Weiterleitung. Erbitte schnellstmöglich deinen Anruf. Nevaeh
. Sie schrieb ihre Handynummer darunter. Dann richtete sie sich wieder auf, ein Gedanke durchzuckte sie und erneut griff sie nach dem Kugelschreiber.
Ich liebe dich, Noah. Bitte melde dich schnell
.
    Nevaeh reichte Elia den Bogen. Sie erwartete, dass er einen Blick darauf warf, doch er hielt das Papier in seiner locker herabhängenden Hand und trat auf einen Tisch mit verschiedenen Geräten zu. Er legte das Blatt auf dem Kopf in das Faxgerät, drehte sich zu ihr um und reichte ihr einen Zettel.
    „Die Nummer. Einfach eingeben und

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