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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Plural die ursprüngliche Singularform „thou“ verdrängt und ersetzt hatte, waren dem Sprachduktus der Bediensteten und dem geschriebenen Wort eindeutig die Nähe zum Pluralis Majestatis anzumerken.
    Sie hatte es zunächst als befremdlich empfunden. Dann hatte sie sich weiter keine Gedanken darum gemacht, aber wenn sie es richtig überlegte, hatten sich sowohl seine Sprache als auch sein Auftreten bereits geändert, als sie in seinem Haus angekommen waren. Unmerklich, nur eine Nuance. Er gab nicht mehr den autoritären, machtgewohnten Befehlsgeber ab, obwohl sich nichts an seiner imposanten Ausstrahlung verändert hatte. Stattdessen mutete sein Auftritt männlich-überlegen und mit Würde durchzogen an. Aber auch altmodisch. Sie mochte das. Jedes der drei Bilder, das sie bis jetzt von ihm kennengelernt hatte – selbst das des Gebieters, der Coronel Varela befehligte. Die aufwallenden Probleme schob Nevaeh hastig beiseite. Sie taumelte keineswegs blindlings in ihr Verderben, es war ihr völlig bewusst, welch gefährliches Hasardspiel sie einging. Sie sollte Misstrauen und Zurückhaltung an den Tag legen, doch das schaffte sie nicht.
    Diese eine Nacht würde niemals ausreichen. Ein Leben würde nicht reichen, um Elia kennenzulernen, um all die Facetten seines Seins zu erfassen, die Abgründe seiner Seele zu erforschen und deren weitherzigen Gipfel zu erklimmen. Elia Spops war kein gewöhnlicher Mann.
    Kein gewöhnlicher Mensch. Er hatte eine gefährliche Kehrseite. Eine gewisse Arroganz und Selbstverliebtheit hafteten ihm an.
    Los, finde weitere negative Eigenschaften, forderte die Stimme der Vernunft. Stoß ihn von dem meterhohen Sockel, auf den du ihn verfrachtet hast. Anmaßung, Eingebildetheit, Geltungsbedürfnis, Herablassung, Hochmut, Stolz, Unbescheidenheit, Unverschämtheit. Der Monolith schrumpfte um kein Inch, das Fundament stand unerschütterlich ohne das geringste Wanken. Wer zum Teufel war dieser Mann?
    Nevaeh horchte in sich hinein, ob sie einen Dialekt in Elias Ausdrucksform erkannte. Woher mochte er stammen? Möglicherweise aus Europa, vielleicht hegte er auch nur eine besondere Vorliebe dafür, worauf zumindest der Einrichtungsstil seines Hauses schließen ließ. Frankreich, hätte sie gewettet.
    Sie stellte das Tablett auf ein Tischchen neben der Wanne. Was konnte sie bislang noch über ihren mysteriösen Gastgeber zusammenfassen? Er musste unglaublich reich sein. Die vermutete Größe des Anwesens, die riesige Garage, in der ihre Schritte ein fernes Echo geworfen hatten. Fahrstuhl. Pompöse Einrichtung. Jede Menge Personal und Hochwertigkeit bis ins Detail – siehe die Parfümöle. Oder der flauschige Bademantel und die dicken Handtücher, die für sie bereitlagen. Erlesenste Qualität. Dazu besaß er Macht. Und nicht zuletzt war er atemberaubend attraktiv.
    Verführerisch. Geschliffene Umgangsformen, gepaart mit Selbstsicherheit und ein bisschen Arroganz. Eine verdammt gefährliche Mischung.
    Erneut leuchtete das Grün seiner Augen vor ihr auf …
    Menschenskinder. Schon bei ihrer eigenen eher außergewöhnlichen Augenfarbe drehten sich so manche Männer und Frauen um und guckten zwei Mal hin. Doch Elia übertrumpfte die Auffälligkeit um ein Vielfaches.
    9 Nein! Aus dem Weg! Nicht schießen!
    10 Zeichenkette, die rückwärts gelesen Sinn
ergibt, spezielle Form des Anagramms.
    11 I Quart = 0,94 Liter
    12 Vorsteher einer Teilkirche (kath.)

Los Angeles – Kalifornien
    N oahs Handy klingelte. Er fischte es aus der Mittelkonsole und warf einen Blick auf das Display. Die Uni. Er zögerte. Wahrscheinlich war es einer seiner Studenten und er hatte nicht die geringste Lust, sich derzeit mit deren Problem„chen“ zu beschäftigen. Ihn trieb es nach Hause, um mit Jayden zu reden. Wenn er ihn jetzt weckte, würde er schlecht gelaunt sein. Kein guter Zeitpunkt, seine Pläne zu besprechen. Am besten wäre es, ihm zum Abendessen einen leckeren Salat und ein saftiges Steak zu bereiten. Noah mochte das Fleisch nicht „raw“ wie sein Freund. Jayden hatte diese Vorliebe auch erst entwickelt, seit er den Dauernachtdienst schob. Er behauptete, dass das fast rohe Fleisch Kraftnahrung für ihn sei, um ihn gesättigt durch die Nacht zu bringen. Dann hatte er ein schiefes Grinsen aufgelegt und gesagt: „Um nicht wie ein blutrünstiger Vampir durch die Straßen zu jagen und über angstbleiche Jünglinge herzufallen.“ Lachend hatte er ihn umarmt und …
    Das Telefon klingelte erneut und diesmal presste er es

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