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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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einzulassen.
    „Okay“, sagte sie gedehnt, nachdem sie ein Stück Schokolade abgebissen hatte. „Das ist noch keine Zustimmung …“
    Elia ließ beinahe das Glas fallen, das er ihr nun doch hatte reichen wollen. Jetzt erteilte sie ihm die kalte Dusche, die er mehr als verdiente.
    „Ich stelle drei Bedingungen.“
    Er atmete auf. Was immer es war, er würde es erfüllen. Alles. Fast alles.
    „Ich bestehe darauf, zu erfahren, was Sie von mir erwarten.“
    „Nichts, das Sie nicht freiwillig zu geben bereit sind.“ Elia lächelte.
    „Sie geben mir Ihr Wort, mir morgen früh sämtliche Informationen darüber zu geben, was Sie über meinen Vater und die Räumung des Camps wissen.“
    „Einverstanden.“
    „Ich benötige eine Viertelstunde Zeit, um zu telefonieren. Vielleicht mehr.“
    „Kein Problem.“
    Elia fürchtete nicht, dass sie die Kavallerie rief. Sie wusste nicht einmal, wo sie war. Ihre Forderungen waren leicht zu erfüllen, schwieriger würde es werden, sie zum Bleiben zu bringen. Er spürte, dass der Rausch, sie zu verführen, selbst bei Gelingen nicht enden würde. Nevaeh war eine Droge, und je mehr er von ihr bekam, desto größer wurde seine Sucht.
    Dass er sich nicht die Frage stellte, ob er sich in diese Gefahr begeben wollte, wunderte ihn nicht. Jede Gefahr würde er für sie eingehen. Sie musste einfach zu ihm gehören, wie die Luft zum Atmen, wie das Blut zum Herzen.
    „Darf eine meiner Hausangestellten Sie in ein Gästezimmer bringen? Sicher möchten Sie sich frisch machen.“
    „Danke, gern.“
    „Crichton?“
    „Ja, Sir.“
    „Bitten Sie Maria, Ms. Morrison zu begleiten.“
    Nachdem Nevaeh den Raum verlassen hatte, winkte Elia den Butler heran.
    „Herr?“
    „Wo befindet sich Morrison?“
    „Ich habe ihn vorsorglich in sein Zimmer geführt und ihn gebeten, dort zu bleiben.“
    „Tragt Sorge, dass er sich nicht fortbewegt.“
    „Jawohl, Herr.“
    „Die Angestellten haben Ausgangssperre, richtig?“
    „Ja.“
    „Ich möchte, dass keinesfalls jemand den Komplex verlässt.“
    „Dafür ist bereits seit ihrer Ankunft gesorgt, Herr.“
    Elia sank in einen Sessel. Er rieb sich mit der flachen Hand die Stirn, dann suchte er Crichtons Blick. „Möglicherweise werden wir sie für längere Zeit nicht gehen lassen können.“
    Crichton zuckte mit keiner Wimper.
    „Crichton, als Freund: Beantwortet mir eine Frage.“
    Der Butler zog die linke Augenbraue hoch, wie er es häufig tat, wenn die höfliche Distanz zwischen ihnen freundschaftlichem Beisammensein wich.
    „Begehe ich einen Fehler?“
    „Herr, Ihr müsst dem Ruf Eures Herzens folgen, wie Ihr es auch bei Sir Joshua Morrison getan habt.“
    Elia schwieg eine Weile, ohne dass Crichton sich zurückzog. Er war dankbar für dessen Gesellschaft, gab sie ihm Gelegenheit, sich nicht verlassen zu fühlen, in Ruhe nachzudenken und Unterstützung durch den Rat eines Freundes zu finden. Sich deutlich bewusst, dass allein er die Verantwortung trug, dass niemand ihm moralischen Beistand leisten konnte und erst recht, dass es allein ihm unterlag, seine Handlungen zu verantworten, tat es dennoch gut, mit jemandem darüber zu reden. Auch Halbgötter benötigten hin und wieder einen Seelenklempner.
    „Werdet Ihr mich verachten, falls es zum Äußersten kommt?“ Elia war nicht sicher, ob Crichton ihn verstand. Hingegen festigte sich von Sekunde zu Sekunde sein Entschluss, sämtliche Bediensteten, Joshua Morrison und erst recht Nevaeh bis ans Ende ihrer Tage notfalls unter Zwang bei sich zu behalten. Wobei das Ende ihrer Tage in weiter Ferne liegen würde …
    „Ihr meint, wenn Ihr Eurem Verlangen nachgebt, sie unfreiwillig hierzubehalten?“
    Beim Barte des Propheten. Wie hatte er Crichtons Auffassungsgabe und sein Feingefühl vergessen und Zweifel hegen können, dass der Butler nicht weitreichend genug dachte. Elia nickte.
    „Ich bin sicher, so weit wird es nicht kommen, Herr.“ Crichton zog seinen rechten Handschuh aus und trat auf Elia zu. Er legte ihm die entblößte Hand auf die Schulter. „Ich bin überzeugt, dass Ihr ihre Liebe gewinnt, Elasippos.“
    Elia sah auf, tauchte in den Blick seines getreuen Faktotums, saugte dessen Zuversicht förmlich in sich auf. „Danke“, sagte er nach einer Weile, dann stand er auf. „Wir haben eine Menge Vorbereitungen zu treffen.“
    „Sehr wohl, Herr.“
    Elia gab seine Anweisungen. Es war eine lange Liste – und stets fiel ihm noch ein weiteres Detail ein. „Ach, zu guter Letzt

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