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Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition)

Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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zu informieren.
    Ein anderer lieferte die Bestätigung, dass die Brüder Domenico und Salvatore Fedeli am späten Samstagvormittag auf dem J.F.K. -Flughafen gelandet waren. Sie waren mit einem Direktflug der Alitalia aus Mailand gekommen. Auf dem im Flugzeug ausgefüllten Einreiseformular hatten sie als Adresse in New York das Hotel Jonio angegeben, das ihrem Bruder Rocco gehörte.
    Anschließend fassten sie den Stand der Ermittlungen zusammen: keine ergiebigen Hinweise, immer noch kein erkennbares Motiv für die Morde, abgesehen von einer einzigen interessanten Erkenntnis: Die Tatzeit ließ auf eine Verbindung zwischen den sechs Leichen in der Wohnung und der von Bill Wells im Foyer schließen. Das war ein neues Puzzleteil, das zweite.
    »Wir haben also sieben miteinander zusammenhängende Morde aufzuklären, nicht sechs. Überprüft als Nächstes die Aufzeichnungen der Überwachungskameras in der Gegend und befragt die Inhaber und Angestellten der Geschäfte,die sich in der Nähe des Hauseingangs befinden«, ordnete Bernardi an. Dann fügte er hinzu: »Ich möchte euch noch einmal einschärfen, nichts von dem Fall und den Ermittlungen durchsickern zu lassen, denn die Reporter umkreisen uns schon jetzt wie die Aasgeier. Vor allem müssen wir uns ranhalten. Wie ihr wisst, werden uns bald die vom FBI in die Suppe spucken.« Die Mienen aller Anwesenden verdüsterten sich. Er sah sie der Reihe nach an, als wollte er sagen: »Okay, wir stecken in der Scheiße, unternehmen wir was.«
    Mögliche Erfolge mit anderen teilen zu müssen war allerdings keine motivierende Aussicht.
    Die Detectives gingen im Gänsemarsch hinaus, so wie sie gekommen waren.
    Als er allein war, setzte Bernardi den ersten Bericht für Ted Morrison auf. Nur wenige Seiten, die die reinen Fakten enthielten, die Ergebnisse der Wohnungsdurchsuchungen und vor allem einen Antrag auf Abhörgenehmigung für die Telefone von Angela Prestipino, des Restaurants und des Hotels Jonio.

    Er brauchte nicht lange zu warten.
    Auf Neuigkeiten.
    Sie drängten sich zwischen die Zeilen.
    Und das sogar in Person.
    Reynolds trommelte gerade gedankenverloren mit den Fingern auf seinen Schreibtisch, als der Chef der Ballistik, Peter Murray, und der Leiter der Detective Squad des 101. Reviers in Queens, Frank Porter, an seiner Tür erschienen. Letzterer mit einer Aktenmappe in der Hand.
    Überrascht von dem unerwarteten Besuch sprang Reynolds auf.
    »Was verschlägt euch denn hierher? Wie komme ich zu der Ehre?«, fragte er, neugierig und ungeduldig zugleich, zumal er den Kollegen Porter hatte lächeln sehen.
    »Die Ballistik hat zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen«, verkündete Murray, ebenfalls grinsend.
    »Nämlich? Aber setzt euch doch.« Er ging ihnen in die Besucherecke voraus, wo sie Platz nahmen. Frank Porter legte seine Aktenmappe auf dem niedrigen Beistelltisch ab.
    »Lieutenant Reynolds«, begann Peter Murray, »wir haben etwas für Sie: Die neben der Leiche von Rocco Fedeli gefundene Pistole kam bei einem Mord zum Einsatz.«
    »Bei welchem?«
    Die Nachforschungen mithilfe des integrierten ballistischen Identifikationssystems führte Murray aus, hatten ergeben, dass die sichergestellte Hülse und die Patrone aus einer Beretta Kaliber 7.65 mm abgefeuert worden waren, die bei einem Tötungsdelikt im vergangenen Jahr benutzt worden war. Die Kugel wies die gleichen spiralförmigen Rillen aus dem Lauf der Pistole auf. Das war wie eine persönliche Unterschrift. Keine Verwechslung möglich, genau wie bei Fingerabdrücken. Auch die verglichenen Hülsen zeigten identische Perkussions- und Auswurfspuren.
    Endlich eine gute Nachricht!, dachte Reynolds. Dann fragte er: »Wer war das Opfer?«
    Frank Porter antwortete, dass es sich um die Inhaberin einer Immobilienfirma handelte, die im April letzten Jahres in ihrer Wohnung in Queens erschossen worden war.
    »Und was haben die Ermittlungen ergeben?«
    »Nichts. Der Täter wurde nicht gefunden, aber wir wissenjetzt immerhin, in wessen Besitz sich diese Pistole befand«, sagte Porter, der immer noch ein Lächeln auf den Lippen hatte.
    »Schon, aber wir wissen nicht, wann Rocco Fedeli in ihren Besitz gelangt ist«, wandte Reynolds ein. »Zwischen diesem Delikt und den Morden an der Madison Avenue liegen anderthalb Jahre, sodass Fedeli die Pistole auch erst nach dem April 2002 erworben haben kann.«
    »Sicher, aber im Licht dieser neuen Erkenntnis können wir den Fall wieder aufrollen, auch wenn Rocco Fedeli tot ist, und

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