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Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Titel: Blutsverwandte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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nicht?«
    Roy holte tief Atem. »Nein, sie weiß nicht, dass ich sie betrogen habe.«
    »Du glaubst, sie weiß es nicht«, sagte Dex.
    »Weiß sie es denn?«, fragte Roy beklommen, als würde Dex seine Frau besser kennen als er selbst.
    Giles hielt das für sehr gut möglich.
    »Zumindest vermutet sie es.« Dex lächelte und verzog entschuldigend das Gesicht. »Auf dem Treffen gestern? Nach Sheilas Tod?«
    Roy nickte.
    »Victoria ist auf mich zugekommen und hat mich darauf angesprochen, dass sie sich Sorgen um Maggie macht, weil Maggie in letzter Zeit ein bisschen erschöpft aussieht. Ich habe erwidert, ich fände, Maggie sähe gut aus und sei so schön wie immer. Sie hat gesagt, sie wisse schon, dass die meisten Männer Maggie schön fänden. Dann hat sie laut darüber nachgedacht, wie Maggie wohl mit den vielen geschäftlichen Besprechungen am späten Abend zurechtkommt, die wir in letzter Zeit abgehalten hätten, und meinte, das könne ja eventuell der Grund für Maggies Schlafmangel sein.«
    Roy wirkte bestürzt.
    Nelson blickte zwischen ihnen hin und her, ehe er eine Frage an Dex richtete. »Und was hast du geantwortet?«
    »Natürlich habe ich die Besprechungen nicht abgestritten. Ich habe gesagt, Maggie hätte Verständnis dafür, dass es für Männer mit kleinen Kindern einfacher ist, sich gelegentlich zu treffen, wenn die Kinder schon im Bett sind. Dadurch könnten die Männer mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen.« Er hielt inne. »Sie hat gelächelt und gemeint, es sei großzügig von Maggie, ihre Bedürfnisse als Ehefrau gegenüber den Bedürfnissen der Fletcher-Brüder hintanzustellen. Dann hat sie hinzugefügt, dass Maggie ja auch mehr herumkommt als die anderen Fletcher-Frauen, also würde es ihr vielleicht nichts ausmachen, wenn ich sie abends vernachlässige.«
    »Oh Mann«, rief Giles aus. »Normalerweise versprüht Victoria ihr Gift aber subtiler.«
    »Ja«, sagte Roy, dessen Stimme nur noch ein heiseres Flüstern war.
    »Fassen wir mal zusammen«, sagte Giles. »Ihr könnt nicht gemeinsam umziehen, du kannst sie nicht verlassen, sie kann dich nicht verlassen – jedenfalls würde derjenige, der aus der Ehe ausbricht, die Kinder verlieren.«
    »Genau.«
    »Sie hält diese Irene Kelly für eine Bedrohung. Du auch?«
    »Ich kann nicht beschwören, dass es für Ms. Kelly unmöglich ist, uns aufzuspüren. Der Express könnte Fotos von einer Frau veröffentlichen, die ein bisschen so aussieht wie Victoria jetzt, und das könnte dazu führen, dass jemand sie identifiziert, aber ich halte all diese Eventualitäten für höchst unwahrscheinlich. Wenn Victoria in Las Piernas ist, hält sie sich ausschließlich in Dads Haus auf. Es würde uns ja wohl keiner aus der Familie schaden wollen, oder?«
    »Nein«, sagte Nelson. Giles war sich nicht so sicher, doch das behielt er für sich.
    »Wie schätzt du die Wahrscheinlichkeit ein, dass jemand aus eurer Nachbarschaft sie erkennt?«, wollte Dex wissen.
    »Manche Leute in Huntington Beach haben den Express abonniert, aber das sind die wenigsten. Die meisten lesen den Register oder die Times. Ich habe mich umgesehen und morgens beim Joggen in die Einfahrten gespäht – ich glaube, in meiner Straße hat keiner den Express abonniert.«
    »Aber was, wenn sie das Blatt woanders sehen?«
    »Unsere Nachbarn sind nicht neugierig. Wir halten das Haus in Schuss, die Garage sauber und den Rasen gepflegt. Die Kinder sind brav. Es ist ein gutbürgerliches Wohnviertel in Orange County. Alles zusammen macht uns praktisch unsichtbar.«
    »Bis jetzt«, sagte Dex.
    »Bei wem könnte Victoria sich Hilfe holen?«, fragte Giles.
    Roy überlegte kurz, ehe er antwortete. »Bei der Familie – unserer Familie. Von ihrer eigenen Familie hat sie sich schon vor langer Zeit losgesagt. Sie hat eine Schwester in Pennsylvania, aber die beiden können sich nicht ausstehen. Ich kontrolliere regelmäßig unsere Telefonrechnung. Es sind keine Ferngespräche aufgetaucht.«
    »Was ist mit deinen … deinen anderen Frauen?«, fragte Nelson.
    »Was meinst du damit?«
    »Wenn du mit anderen Frauen schläfst …«
    »Tu ich nicht! Ich meine … Hört mal, es ist nur eine einzige Frau, die ich sehr selten sehe und … und das mit absoluter Diskretion.«
    »Nicht mit absoluter«, widersprach Dex. »Victoria weiß Bescheid.«
    »Victoria hat einen Verdacht«, sagte Roy.
    Dex gab ihm keine Antwort.
    »Was weiß deine … deine Geliebte über dich und deine Familie?«, erkundigte sich Nelson. »Was, wenn

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