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Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Titel: Blutsverwandte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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Begeisterung mit. Er wusste, dass ihre Wünsche stets unverzüglich erfüllt werden mussten, und zwar von einem handverlesenen Team.
    Bei Andy musste sie sanfter vorgehen als bei den älteren Männern. Sie setzte das ein, was funktionierte.
    »Wohin sollen wir die Sachen bringen? Nicht zu weit weg, hoffe ich«, sagte er.
    »Lagert sie erst mal ein. Es könnte eine Weile dauern, bis ich alles bezahlen kann, was ich euch schulde«, sagte sie mit tiefer, weicher Stimme. »Aber wenn du jetzt gleich rüberkommst, gebe ich dir eine ganz besondere Anzahlung.« Sie hielt inne. »Ich bin noch nicht angezogen.«
    Er sagte, er sei gleich da.
    Sie sagte, das sei schön, und war in Gedanken bereits dabei, sich zu überlegen, welche Kluft sie wählen sollte, wenn sie sich wieder anziehen konnte.

32. KAPITEL
     
    MONTAG, 1. MAI, 10:15 UHR REDLANDS
     
    Bis wir nur noch etwa eine Viertelstunde vom Haus der Garcias entfernt waren, schlief Ethan mithilfe von drei Kissen, von denen er nur eines unter dem Kopf liegen hatte, auf dem Rücksitz. Die anderen beiden Kissen waren so platziert, dass sämtliche wunden Stellen an seinem Rücken und seiner Schulter ein wenig vor dem Rütteln des fahrenden Autos geschützt waren. Dr. Doug Robinson hatte ihm zu seiner Freude gesagt, er brauche von nun an tagsüber niemanden mehr, der auf ihn aufpasste, und ihm eine noch größere Freude bereitet, als er Ethan erlaubte, mit nach Redlands zu fahren – vorausgesetzt, er gönnte sich weiterhin viel Ruhe. Damit musste er sich wohl oder übel abfinden.
    Beim Aufwachen stieß er einen Laut aus, der ihm vermutlich nicht bewusst war, da er stets versucht, alle Anzeichen des Unbehagens zu verbergen. Langsam setzte er sich auf und rieb sich mit der Rechten Haare und Gesicht.
    »Brauchst du etwas gegen die Schmerzen?«, fragte ich. Frank hatte mir für den Fall, dass Ethan die lange Fahrt – hin und zurück jeweils fünfundsiebzig Meilen – zu viel wurde, ein paar Tabletten anvertraut.
    »Ich warte, bis wir mit den Garcias gesprochen haben«, erklärte Ethan. »Ich will nicht zu weggetreten sein.«
    Das »Wir« entging mir nicht. »Ethan …«
    »Es ist deine Geschichte.«
    »Eigentlich ist es keine Geschichte, aber …«
    »Ich mische mich nicht ein. Versprochen.« Lächelnd fügte er hinzu. »Aber ich muss dich fragen, ob du Mrs. Garcia gegenüber erwähnt hast, dass du mit einem Polizisten verheiratet bist.«
    »Ben hat mir erzählt, du hast ihm bei eurer ersten Begegnung gesagt, du hättest einmal mit dem Gedanken gespielt, eventuell Anthropologie als Nebenfach zu wählen.«
    »Hmm. Das kommt mir ja jetzt nicht wie eine Antwort auf meine Frage vor, aber – hab ich das zu Ben gesagt? Sagenhaft.«
    »Sagenhaft trifft es ziemlich gut. Ich würde nämlich wetten, dass du nie auch nur einen einzigen Kurs in Anthropologie besucht hast.«
    Das Lächeln wurde ein Grinsen. »Das Schlüsselwort ist eventuell . Man muss keinen Kurs belegen, um etwas eventuell als Nebenfach in Betracht zu ziehen. Aber ich verstehe, was du meinst – du bist wirklich mit einem Cop verheiratet. Also hast du’s ihr gesagt.«
    »Ich habe mich ganz vorsichtig herangetastet. Es hätte auch nach hinten losgehen können.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.« Er hielt inne. »Frank hat mir von Anna erzählt. Dass sie vielleicht ganz andere Motive für ihre Beziehung zu Ben hatte. Ist ja widerlich.«
    »Mich beschäftigt es auch. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass die ganze Beziehung ein Schwindel war, aber es belastet mich trotzdem.«
    »Was ich mir überlegt habe … Wenn ich dir helfen darf, könnte ich vielleicht an dem Punkt ansetzen. Ich könnte die Fletchers auskundschaften. Also zum Beispiel so umfassend wie möglich ergründen, wie weit verzweigt diese Familie ist.«
    Am liebsten hätte ich ihm gesagt, er solle sich ausruhen und erholen, doch ich wusste, wie sehr er sich langweilte. Abgesehen von Arztterminen und einem AA-Treffen war er bis zum heutigen Tag nicht aus dem Haus gekommen.
    »Wenn du dich dafür fit genug fühlst, gern.«
    Die Garcias lebten in einem zweistöckigen Haus in einem ruhigen Viertel. Wie alle anderen Häuser in der Straße war es von einem ordentlichen Garten umgeben und wirkte gepflegt.
    Dora Garcia war eine kleine, schlanke Frau mit dunklem Haar, das sie zu einem Knoten geschlungen trug. Ihre gro ßen braunen Augen zeigten einen Hauch von Belustigung, als hätte sie gerade an einen guten Witz gedacht, den sie den momentan Anwesenden nicht zu

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