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Bluttat

Bluttat

Titel: Bluttat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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verführt Minderjährige und schwängert sie absichtlich. Fährt darauf ab, die Schwangerschaften abzubrechen, und versucht sich einen Anteil am Honorar zu schnappen.«
    »Was für ein Supertyp … wenn die DNS-Übereinstimmung festgestellt ist, haben wir ihn zumindest wegen der Vergewaltigung Valerie Quezadas am Haken.« Er schüttelte den Kopf. »Ein zweites Gespräch, und schon ist er unser neuer Hitler. Was sagt uns das hinsichtlich Cherishs Schuld oder Unschuld?«
    »Keine Ahnung. Ihre Beziehung ist ein großes Fragezeichen.«
    »Dass Daney ein Drecksack ist, leuchtet mir ein«, sagte er. »Aber wo wir von Fragezeichen sprechen: Was war sein Motiv für den Mord an Kristal?«
    »Kristal hat überlebt«, sagte ich.
    »Was überlebt?«
    »Einfach überlebt. Daney kann es nicht ausstehen, wenn sein Nachwuchs wächst und gedeiht.«
    »Daney war Kristals Daddy? Woher kam das denn jetzt?«
    »Hier drin sind noch mehr hässliche Gedanken.« Ich tippte mir an die Stirn. »Denk mal drüber nach: Daneys Nervenkitzel besteht darin, Gott zu spielen. Leben zu erzeugen und es zu beenden. Wir wissen, dass seine sexuellen Abenteuer über minderjährige Pflegekinder hinausgehen - Sydney Weider. Warum nicht mit anderen verheirateten Frauen? Und warum soll er das Schwangerschaftsspiel nicht auch mit ihnen spielen? Deine Bemerkung über einen pränatalen Serienmörder trifft den Punkt. Und Serientäter haben ein immer größeres Bedürfnis nach Stimulation.«
    »Vom Fötus zu einem Opfer, das die volle Zeit ausgetragen wurde«, sagte er.
    »Solche Mütter gibt es«, sagte ich. »Sie werden wiederholt schwanger, können es aber nicht ertragen, Mutter zu sein. Väter auch. Wie viele Fälle kennen wir, wo der Freund oder Daddy das Baby zu fest schüttelt? Wir nehmen immer an, es handle sich um einen impulsiven Akt von jemandem, der sich nicht unter Kontrolle hat, wenn er wütend wird. Aber vielleicht stimmt das nicht. Bei Primaten ist das normal. Schimpansenmütter verteidigen ihre Babys die ganze Zeit gegen aggressive Väter.«
    »Ich erschaffe, ich zerstöre … abgesehen davon, dass die Verführung wehrloser Teenager eine Sache ist, Alex. Eine verheiratete Frau zu schwängern bedeutet eine Menge Nachlässigkeit in jeder Hinsicht.«
    »Ein Loch im Kondom oder irgendein anderer Trick. Beth Scoggins glaubt, dass Daney ihr eine Droge verabreicht hat. Vielleicht hat er das regelmäßig getan. Und in einem gewissen Sinn sind verheiratete Frauen leichtere Opfer als Mädchen im Teenageralter. Weil es kein Problem ist, sie zu einer Abtreibung zu überreden. Bis Daney an eine Frau geriet, die nicht dazu bereit war. Weil sie sich seit langem nach einem Baby sehnte.«
    »Lara«, sagte er.
    »Daney hat braune Augen. Er hätte gern, dass wir ihn für einen guten Beobachter halten, aber er ist nicht zufällig auf den genetischen Aspekt gestoßen.«
    »Und jetzt hält er es mir mit all diesem gespielten Widerwillen vor die Nase. Oh, Mann.«
    Ich streckte die Hand aus und klopfte auf seinen Aktenkoffer. »Wo du schon dabei bist, schlage ich dir noch ein paar DNS-Tests vor.«
    Wir nahmen den Highway 101 zur Ausfahrt Mission Street. Milo fuhr viel zu schnell, schien mit den Gedanken woanders zu sein. »Falls Malley unschuldig ist, warum wollte er dann nicht mit mir reden?«
    »Das Justizsystem hat ihn im Stich gelassen, er ist ausgebrannt … ich weiß nicht. Das gleiche Argument könnte zu seinen Gunsten gewendet werden: Falls er etwas zu verbergen hatte, warum sollte er dich dann misstrauisch machen?«
    »Schon möglich«, sagte er. »Aber ich fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken, ihn fallen zu lassen. Selbst wenn Daney sich tatsächlich als Kristals Daddy entpuppt.« Er packte das Steuer fester, gab noch mehr Gas und warf einen Blick auf den Aktenkoffer auf dem Rücksitz. »Auf einmal gibt es all diese Möglichkeiten. Ich muss dir ein Geständnis machen: Wenn Daney alles getan hat, was du ihm zutraust, dann sehe ich mich einer Dimension des Bösen gegenüber, bei der es mir kalt über den Rücken läuft.«
    »Also bist du doch ein Mensch.«
    »Nur an ungeraden Tagen.« Er schaute noch einmal nach hinten auf den Koffer. Der Wagen blieb in seiner Spur. »Wie dem auch sei«, sagte er, »das Motiv für den Mord an Rand ist das gleiche; die Wahrheit über den Mord an Kristal zu vertuschen. Aber es gibt immer noch das Problem, wie Rand dahintergekommen ist. Und angesichts der Tatsache, dass Kristal fast zwei war, kann man wirklich von einer späten

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