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Bluttat

Bluttat

Titel: Bluttat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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in diese Richtung gelenkt hat.«
    »Aus dem Grund, und weil Malleys Schwiegermutter sagte, er wäre ein Drecksack von einem Dealer, der gemein zu ihrer Tochter war.«
    »Ein Drecksack von einem Dealer ohne Vorstrafen, der seine eigene Sozialversicherungsnummer benutzt«, sagte ich. »Der seine Waffen offiziell registrieren lässt. In gewissem Sinn war Nina Balquin eine Referenz für Malley. Sie kann ihn nicht ausstehen, aber sie hatte ihn nie in Verdacht, Lara ermordet zu haben.«
    Er ließ das Handy in seine Tasche gleiten. Zog sich die Handschuhe aus, griff sich eine Bärentatze und biss hinein, wobei er Krümel verstreute. »Da ist immer noch die Frage der Augenfarbe. Malley hat wissen müssen, dass er nicht Kristals Daddy war.«
    »Vielleicht hatte Daney Recht damit, dass er zu ungebildet war, um das zu begreifen. Aber selbst wenn er es wusste, ist es ein weiter Weg bis zur Ermordung eines Kleinkinds, wenn wir in seiner Vorgeschichte nichts finden, was auf einen Psychopathen schließen lässt.«
    »Anders als bei Daney, von dem wir wissen, dass er ein äußerst böser Bube ist.«
    Ich nickte. »Außerdem ist es möglich, dass Malley wusste, wer Kristals Vater war, und dass es ihm nichts ausmachte.«
    Er legte die Bärentatze hin. »Der Typ hat kein Problem damit, die Tochter eines anderen aufzuziehen? Das ist in gewisser Weise auch ein weiter Weg.«
    »Die Malleys hatten seit Jahren Schwierigkeiten, ein Kind zu zeugen. Lara wurde schließlich schwanger, aber was würdest du sagen, wenn Barnett zeugungsunfähig war und er am Ende die Idee akzeptierte, dass jemand für ihn einsprang?«
    »Er hat zugelassen, dass ein anderer Typ Lara befruchtet?«
    »Oder Lara hat mit jemandem geschlafen und ist schwanger geworden, und Barnett hat das akzeptiert. Falls Nina Balquins Drogenverdacht zutrifft, könnten Lara und Barnett sich alternativen Verhaltensweisen zugewandt haben. Promiskuität, Sexpartys. Oder einfach simpler Ehebruch.«
    »Sie wird auf einer Orgie geschwängert, und Barnett sagt: Lass es nicht wegmachen? Das ist verdammt tolerant, Alex.«
    »Du hast vermutlich Recht. Aber wie dem auch sei, jetzt, wo wir die Wahrheit über Daneys Charakter kennen, können wir ihn als potenziellen Mörder Rands nicht außen vor lassen. Er hat uns nicht auf Malley aufmerksam gemacht, weil es seine Bürgerpflicht war.«
    Er biss noch einmal in die Bärentatze. Verzog das Gesicht und legte sie wieder hin.
    Ich trank einen Schluck Kaffee. Er schwappte in meinem Magen hin und her. Brannte wie Salzsäure, während meine Gedanken sich entwirrten. »Daney hat uns noch einen Leckerbissen hingeworfen, von dem er nichts hätte wissen dürfen. Dass Malley Rodeoreiter war. Er behauptet, Sydney Weider hätte es ihm erzählt, und vielleicht hat sie das auch getan. Aber ich habe alle Dokumente gelesen, die dem Richter vorgelegen haben, und das wurde nirgendwo erwähnt. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass Weider den Malleys keinerlei Aufmerksamkeit schenkte. Daney macht uns was vor, Milo. Und baut Scheiße wie der typische Psychopath, weil er klüger sein will, als er ist.«
    »Daney hat Rand umgelegt«, sagte er, den Blick in die Ferne gerichtet. »Es gibt nichts, was dagegen spricht.«
    »Noch etwas: Ob die Jungen Lara oder Barnett kannten, ist noch nicht geklärt. Aber einer von ihnen kannte Daney auf jeden Fall. Troy war ein angehender Psychopath. Daney ist die voll entwickelte Version. Wenn man sie zusammensteckt, gibt es keinen Zweifel, wer die Fäden in der Hand hält.«
    »Daney hat Troy dazu verleitet, Kristal umzubringen?«
    »Und jetzt wird er dir helfen, den Fall zu ›lösen‹.«
    »Mann«, sagte er, »du bist eine Fundgrube böser Gedanken.«
    »Das sagt man mir nicht zum ersten Mal.«
    »Ich nehme an«, sagte er, »das ist wie bei diesen Feuerteufeln, die an den Tatort zurückkehren und Leute retten. Oder bei diesen Müttern mit Münchhausen-Syndrom, die angerannt kommen, um ihre Kinder wiederzubeleben.«
    »Es passt zu Daneys Masche«, sagte ich. »Sein Image ist wichtig für ihn. Nach außen hin ist er ein Mann des Glaubens, der unermüdlich in der Jugendarbeit tätig ist und sich unterdrückter Teenager annimmt. Als du bestellt hast, hat er mich mit einem Haufen Psychogewäsch überschüttet und mir erzählt, dass er und Cherish sich dafür entschieden haben, Heranwachsende zu betreuen, weil niemand sonst sie haben will. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich es ihm abgekauft. Stattdessen betrügt er das Sozialsystem,

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