Bluttat
Malley asozial ist und seine Spuren verwischt.«
»Das könnte mehr gewesen sein als eine Ablenkungsstrategie«, sagte ich. »Er hat Malley sein eigenes Verhalten zugeschrieben, ob nun bewusst oder nicht.«
»Er hat selber ein paar Spuren verwischt.«
»Die Lügen haben nicht mit seiner Anmeldung zum Priesterseminar begonnen. Das Bild, das er von sich propagiert, ist das eines lustigen Burschen mit einer empfindsamen, spirituellen Seite. Als du weg warst, um zu bestellen, hat er mir erzählt, er wäre ein artiger Junge gewesen, hätte eine christliche Erziehung genossen. Es wäre interessant zu erfahren, wie seine Kindheit wirklich ausgesehen hat.«
Er verstaute die Tüten in seinem Aktenkoffer. »Die Zeit für ernsthafte Nachforschungen ist gekommen. Wäre schön, wenn sie mehr Ergebnisse brächten als meine Malley-Recherchen. Ich kann keine auf Lara oder Kristal abgeschlossenen Lebensversicherungen finden, der Cowboy scheint seinen richtigen Namen und seine korrekte Sozialversicherungsnummer zu benutzen, hat keine Vorstrafen, war nicht beim Militär, besitzt keine Immobilien. Seiner Geburtsurkunde zufolge ist er in Alamogordo, New Mexico, zur Welt gekommen, aber die Gesetzeshüter vor Ort erinnern sich nicht an ihn, und es gibt keine Malleys, die derzeit dort leben. Vielleicht hab ich irgendwas übersehen, es gibt diese ganzen neuen Computertricks, von denen das Department keine Ahnung hat …«
Er schnappte sich sein Telefon vom Tisch, tippte eine Nummer ein und fragte nach Sue Kramer.
Zwei Sekunden später: »Nancy Drew? Hier spricht Joe Hardy. Hör mal, ich weiß nicht, wie viel du im Moment zu tun hast, aber … tatsächlich? Hervorragend … hör mal, Sue, all die Sachen, auf die ihr privaten Cracks zurückgreifen könnt, ich aber nicht … der Hightech-Kram … yeah, genau, ich brauche Material über zwei Typen … über ihn und den spirituellen Berater - Daney … sagen wir, er ist interessant geworden … das Übliche und alles, was dir sonst noch einfällt … besser früher als später, ich bezahle dich aus eigener Tasche … nein, nein, schick mir eine richtige Rechnung … ich meine es ernst, Sue … okay, prima, aber schick mir irgendwas … vielen Dank, einen schönen Tag, ich wünsche dir einen günstigen Wind.«
Er schaltete das Handy aus und sagte: »Ihre Observierung in B. H. ist gerade vorbei. Sie sah, wie die koreanische Witwe in das Apartment ging, und fand sie betend vor einer Art Schrein, schluchzend, wie sehr sie ihren Mann doch geliebt hätte. Also bleibt es bei dem Selbstmord, und Sue fängt morgen an zu graben, wenn sie von einem kleinen Erholungsurlaub zurückkommt.«
»Günstiger Wind«, sagte ich. »Ist sie segeln?« Ich dachte an seinen kurzen Gig als Privatdetektiv während einer Suspendierung vom LAPD. Der Einkommensanstieg. Die unerträgliche Langeweile. Als das Department ihn wieder aufnahm, war er in seinen Schlag zurückgeeilt wie eine Brieftaube.
»Mit ihrem neuen Boot«, sagte er. »Sailing over the bounding main.«
»Vermisst du es nicht, ein Privatdetektiv zu sein?«
»Den Mangel an Bürokratie und paramilitärischer Sturheit? Die Chance, richtiges Geld zu verdienen? Warum zum Teufel sollte ich das vermissen?« Er starrte auf sein Handy und klappte es zu. »Die Bemerkung Daneys, ich würde zuversichtlich klingen. Was war das, wollte er mich verhöhnen?«
»Oder er fischte nach Informationen. Oder beides«, sagte ich. »Er war eindeutig auf Informationen aus, als er das Gespräch auf das Thema Münztelefon brachte. Als du gesagt hast, du könntest solche Anrufe zurückverfolgen, haben seine Augen einen Satz gemacht.«
»Yeah, ist mir aufgefallen.«
»Rand hat mich von einem Münztelefon aus angerufen, aber Daney könnte das nur wissen, wenn er dort war.«
Seine Augen wurden schmal. »Daney war an dem Tag, als Rand starb, mit ihm zusammen?«
»Oder er war in der Nähe und beobachtete, wie Rand anrief«, sagte ich. »Was mich auf den Gedanken brachte: Wenn er nun die Geschichte mit dem schwarzen Pick-up erfunden hat, um davon abzulenken, dass er es war und nicht Barney, der Rand gefolgt ist? Cherish hat uns gesagt, dass er an diesem Nachmittag nicht zu Hause war.«
»Bei einer seiner gemeinnützigen Verpflichtungen.« Er ließ sein Handy von einer Hand in die andere wandern. Klopfte auf den Tisch. Rieb sich übers Gesicht. Schließlich sagte er: »Daney hat Rand umgelegt, nicht Malley.«
»Wir haben uns nur aus dem Grund auf Malley konzentriert, weil Daney uns
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