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Bluttaufe: Thriller

Titel: Bluttaufe: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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Planetenkonstellation über Hamburg bei der Geburt dieses Jan Travenhorst ist nicht ähnlich mit dem, was wir in den nächsten Monaten erwarten«, sagte Tannen.
    Mangold dachte einen Augenblick nach und fuhr sich durchs Haar.
    »Was, wenn er sich einen Teufel um diesen astrologischen Kram schert?«
    Hensen trommelte mit den Fingerkuppen auf den Tisch.
    »Du hast selbst die astrologischen Seiten gesehen, über die Sienhaupt und Schneeweißchen sich ausgetauscht haben. Er kann nichts dem Zufall überlassen. Möglich, dass auch die Ablageorte der Leichen mit Sternkonstellationen zu tun haben.«
    »Wenn er von Anfang an Kaja gemeint hat, wieso dann der an mich adressierte Kassenbon, die Nachricht, die er mir geschickt hat?«, fragte Mangold.

    »Finde dich damit ab. Du bist der Wurm, der Köder, mit dem er sich Kaja Winterstein nähern konnte. Er wusste, dass sie mit ihren Serientätererfahrungen hinzugezogen würde. Du und die Ermordeten, ihr seid der Weg, die Psychologin ist das Ziel.«
    »Du hörst dich an wie das Alte Testament.«
    »Er hat uns alle von Anfang an zu kontrollieren versucht. Hat uns vor sich her getrieben.«
    »Und für seinen wiedererschaffenen Bruder will er gleiche Geburtsumstände«, sagte Mangold.
    Hensen sah kurz auf und senkte den Blick dann wieder auf den Bildschirm.
    »Kaja wurde darauf vorbereitet. Mit Ängsten und Panik konfrontiert, da überlässt er das andere nicht dem Zufall.«
    Hensen gab Koordinaten in die Webseite.
    »Und wenn sie sich als Leihmutter nicht eignet?«
    »Wird er sie töten«, sagte Hensen, ohne aufzublicken.
    Mangold fuhr sich mit den Fingern wieder durch die Haare.
    »Er vergewaltigt sie und lässt sie an seinen Fantasien teilhaben.«
    »Es sind auch die Fantasien seines Bruders. Das glaubt er jedenfalls, und vielleicht sind sie es auch. Auf jeden Fall wird er Kaja weiter mit seinen Perversionen bekannt machen.«
    »Ein Alptraum, der dir vorgespielt wird, damit dein Gehirn ihn aufnimmt.«
    »Und es auf das Kind überträgt, das er als Inkarnation im Bauch von Kaja …«
    »… züchtet«, sagte Hensen. »Er inszeniert gerade seine Horrorvisionen.«

    Weitz baute sich neben dem Schreibtisch von Mangold auf und wedelte mit einem Stück Papier.
    »Wir haben die Klinik, in der die Mutter von Travenhorst entbunden hat. Die Meldeabteilung hat die Daten gelöscht, aber in den Unterlagen des Krankenhauses war tatsächlich eine Adresse im Zollweg 8 angegeben. Eine gynäkologische Privatklinik. Und noch etwas: Seine Mutter war blind.«
    Mangold griff zu seinem Mantel und zum Telefonhörer.
    »Wir werden es mit dem SEK machen, da darf nichts schief laufen.«
    Tannen blickte von seinem Computer auf.
    »Die Adresse gibt es nicht mehr«, sagte er. »Das Gebäude wurde vor fünf Jahren abgerissen. Das Satellitenbild zeigt eine leere Stelle, und die Sternkonstellationen stimmen nicht.«

    Von hinten fuhr eine Hand über ihre Schulter, berührte flüchtig ihre Wange. Kaja Winterstein presste sich an die Stuhllehne. Die Hand glitt über ihre Brüste zum Bauch und blieb dort liegen. Sie spürte seine Wärme. Dann zog er die Hand zurück.
    »Es wird eine lange Nacht, Kaja, und du wirst unter Schmerzen austragen, die Frucht meines Leibes.«
    Es war die helle Stimme, die mit ihr sprach.
    »Ich werde es töten und in den Müll werfen«, sagte sie.
    »Er ist jetzt weg, er versteht von diesen Dingen nichts.«
    Er knotete die Augenbinde auf, und im Dämmerlicht sah sie ein Blitzen. Sie erkannte sofort, dass es ein Einweg-Skalpell war.

    »Die Dunkelheit kann ein Freund sein«, sagte die helle Stimme. »Du wirst es schätzen.«
    Der Mann zog das Skalpell zurück und sie hörte ein Zischen. Er desinfiziert das Skalpell, dachte sie. Er hat es nicht zum ersten Mal benutzt.
    Er zog ihr das linke Augenlid in die Höhe und drehte sachte das Skalpell.
     
    »Es wird eine wärmende Dunkelheit sein. Ich werde für dich da sein, auch wenn er es nicht glaubt. Was weiß er davon?«
    Geradezu verächtlich sagte er dieses »Er«.
    »Weißt du, was er die letzten Wochen …«
    Er drückte mit der flachen Seite des Skalpells auf ihre Augenbraue und zog es dann zurück.
    »Einen Moment, Kaja«, sagte er.
    Sie hörte ein leises Klirren.
    Dann ein Lichtblitz, der in ihrem Kopf explodierte und sie in Dunkelheit stürzte.
    »Er hat es getan!«, schrie die Stimme in ihr auf. »Mein Gott, er hat es getan!«

28.
    »Morgen nehmen die Ärzte die Augenklappe ab«, sagte die Stimme von Mangold. Sie umschloss mit der

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