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Bluttaufe: Thriller

Titel: Bluttaufe: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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berichtete von der Festnahme des Mannes, der auch die zweite Hand in der Mauer deponieren wollte.

    »Und? Ist es unser Mann?«
    »Auf keinen Fall«, sagte Hensen. »Der spricht nicht mal Deutsch. Ein früherer Mitarbeiter der Krankenhaus-Pathologie. Er sagt, dass er dafür Geld bekommen hätte, diese Hände abzutrennen und in die Mauernische zu legen. Das Geld sei auf seine Bank überwiesen worden. Nach Zahlung hätte er, wie vom Auftraggeber bestellt, die Leiche einer jungen Frau ausgesucht und ihr die Hände abgetrennt. Nach Aussagen der griechischen Polizei sei der Mann vor zwei Jahren wegen des Verdachts des Handels mit Hirnanhangdrüsen und Hornhäuten vernommen worden. Aber man habe es nie beweisen können.«
    »Aber wieso schicken uns die Griechen Fingerabdrücke von Leonie?«, sagte Mangold. »Wie ist das möglich?«
    »Sag du es mir, ich habe nicht die geringste Ahnung. Kostas wird sich bei dir melden, sie sind an einer engen Zusammenarbeit interessiert. Abgetrennte Hände, die in den Mauern einer Touristenattraktion auftauchen, darauf stehen die gar nicht.«
    Hensen sagte, dass er am nächsten Tag die Maschine zurück nach Hamburg nehmen und dann gleich ins Präsidium kommen würde.
    Als Mangold das Gespräch beendet hatte, stand Tannen vor seinem Schreibtisch.
    »Noch mal wegen Weitz«, sagte Tannen.
    »Ja?«
    »Er hat den Adressaten für die Samenspende herausgefunden.«
    »Die Spur auf der Leiche von Carla Kanuk? Der Mann läuft ja zu Höchstform auf.«
    Tannen stützte sich auf der Schreibtischplatte ab.

    »Die Probe wurde an Kaja Winterstein geschickt.«
    »Langsam, langsam«, sagte Mangold. »Die Lieferadresse für diese Samenflüssigkeit war Kaja Winterstein? Wissen Sie, was Sie da sagen?«
    »Warum sollte er sich das ausdenken?«
    Tannen löste sich vom Schreibtisch und trat einen halben Schritt zurück.
    »Das Schlimme aber ist, er hat es nicht weitergegeben. Wir hätten die Information schon vor einer Woche haben können.«
    »Sie meinen, der Wutausbruch dieses Täters und der Hinweis auf die unartigen Kinder hängen damit zusammen, dass wir seinen Hinweisen nicht gefolgt sind? Ja, er reagiert sauer, wenn wir den von ihm vorgegebenen Spuren nicht folgen. Und warum hat Weitz diese Information nicht weitergereicht?«
    »Er sagt, er hätte es nicht für wichtig gehalten. Seiner Meinung nach sei es ein Spielchen dieses durchgedrehten Täters, eine falsche Spur, ein Witz. Er hat gedacht …«
    »Gedacht hat er? Gedacht?«
    Mangold atmete tief durch.
    »Zeit hat uns das gekostet, hoffentlich nur Zeit.«
    Dann bat er Tannen, ihm aus dem Kriminallabor die Folie mit den Fingerabdrücken Leonie Wintersteins zu holen.
    »Ich habe die Datei auf dem Rechner«, sagte Tannen.
    Mangold sah zu dem verschmitzt zurücklächelnden Sienhaupt hinüber.
    »Tannen, ich will den Originalabdruck, den die Kriminaltechniker in ihre hübschen weißen Archivkästen legen«, sagte Mangold.

    Eine halbe Stunde später fädelte sich Mangold in den Berufsverkehr ein. Er sah auf die Uhr. In zwanzig Minuten würde Kaja Wintersteins Maschine landen. Er selbst wollte sie über den falschen Verdacht, dass sie Leonies abgetrennte Hände gefunden hätten, informieren. Das war er ihr schuldig. Die Sorge um ihre Tochter würde er ihr nicht nehmen können.
    Außerdem konnte seine Abwesenheit die Dinge beschleunigen. Peter Sienhaupt kommunizierte zweifellos mit dem Täter, denn nur der konnte ihm den Hinweis auf den Youtube-Film gegeben haben. Abzuwarten war, was er machen würde, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Sollte sich sein Verdacht hinsichtlich der Fingerabdrücke bestätigen, musste er den Savant ohnehin am Abend vom Netz nehmen. Das Risiko wurde zu groß.
    Sie würden sich genau ansehen, welche Seiten er aufrief, und mit ein wenig Glück würde der nicht darauf kommen, dass jeder einzelne Polizeicomputer überwacht werden konnte.
     
    Noch nie hatte Mangold den Flughafen ohne Baustelle erlebt. Neue Terminals und Parkhäuser, Straßenzüge und Brücken, die errichtet wurden, und dann der Bau der U-Bahn-Linie.
    Mangold fuhr in eine Haltebucht direkt vor dem Eingang des Terminals. Sofort sprang ein mit einer gelben Weste bekleideter Security-Mann auf ihn zu.
    »Sie können hier nicht parken, diese Plätze sind nur zum Beladen.«
    Wortlos zog Mangold das Schild mit seiner Sondergenehmigung hinter der Sichtblende hervor und legte es auf das Armaturenbrett. Dann betrat er das Terminal.

    Eine chinesische Reisegruppe formierte sich

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