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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
Vom Netzwerk:
wechselte mit Garrett einen Blick. »Wir sind wegen der Jagd auf dieses Raubtier hier in Venture. Sie haben heute die teilweisen Überreste eines oder mehrerer seiner Opfer gefunden.«
    »Eines oder mehrerer? « Es war keine so große Überraschung, wie Marc gehofft hätte. Das bleierne Gefühl in seinem Inneren sagte ihm schon seit Längerem, dass die beiden vermissten Frauen bereits tot waren.
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach gibt es zwei Opfer«, erklärte Miranda. »Mindestens.«
    »Soll ich jetzt glauben, Sie wüssten das alles, weil Sie eine Seherin sind?«
    »Falls Sie sich fragen, ob ich im Voraus wusste, dass er hier zuschlagen würde, lautet die Antwort Nein. Wir waren ihm seit seinem letzten Beutezug auf der Spur, dank eines Netzwerkes von Agenten und den Leuten von John.«
    »Ein Netzwerk?«
    »Bishop hatte die Idee«, erläuterte Garrett. »Sein Ziel war, ein Netzwerk von Paragnosten zu errichten, die überall auf Abruf einsetzbar sind, um der Polizei bei besonders schwierigen Fällen zu helfen. Er begann mit seiner Einheit – FBI-Agenten also – und baute darauf auf. Dann wandte er sich auch an andere Polizeibeamte, Leute, die über das Land verstreut zwar ihre eigenen Fälle bearbeiteten, aber bereit und willens waren, uns im Bedarfsfall zu helfen. Den zivilen Zweig des Netzwerkes, Haven, habe ich aufgebaut. Wir sind keine Polizisten, doch alle unsere aktiven Ermittler sind ausgebildete und zugelassene PIs.«
    Marc schaute Dani an. »Du bist Privatermittlerin?«
    Zum ersten Mal, seit sie das Haus betreten hatten, erwiderte sie seinen Blick direkt, wenn auch nur flüchtig. »Nein. Ich bin keine aktive Ermittlerin.«
    »Danis Fähigkeiten«, erklärte Garrett, »sind von einer besonderen Art, wie Sie ja wissen.«
    »Passiv«, sagte sie, mit einem erneuten Blick auf Marc. »Auch Paragnosten können absolut passive Fähigkeiten besitzen.«
    Marc bemerkte das leichte Stirnrunzeln, sowohl von Paris als auch von Miranda, doch keine von beiden stellte Danis Behauptung in Frage. Stattdessen brachte die Bundesagentin sie auf das ursprüngliche Thema zurück.
    »Zwischen der SCU, anderen Polizeieinheiten und Haven ist das Netzwerk von uns zur Verfügung stehenden Paragnosten schneller gewachsen, als wir vermutet hätten. Seit Kurzem … experimentieren wir ein bisschen.«
    »Indem Sie die Spur von Mördern verfolgen?«, fragte Marc.
    »Mehr oder weniger.«
    »Erfolgreich?«
    »Vereinzelt«, räumte sie unumwunden ein. »Was wahrscheinlich nicht überraschend ist in Anbetracht der unterschiedlichen Kräfte und Fähigkeiten unserer Leute.«
    »Aber Sie sind davon überzeugt, zu wissen, wer hier in Venture innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden mindestens eine junge Frau abgeschlachtet hat?«
    »Wer – ja. Doch nicht in dem praktisch nützlichen Sinne, dass wir seinen Namen wissen, oder wie er aussieht.«
    »Sie wissen demnach also, dass er ein Serienmörder ist, dessen Spur Sie von seinem letzten Jagdgebiet hierher verfolgt haben.« Er ließ es nicht wie eine Frage klingen, da es zweifellos die Antwort war.
    Miranda nickte. »Leider ja.«
    »Und da sind Sie vollkommen sicher?«
    »Marc, ich bin mir nicht einmal vollkommen sicher, dass morgen die Sonne aufgeht. Ziemlich sicher, immerhin, jedoch nicht vollkommen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Könnte ich es vor Gericht beeiden? Nein, nicht anhand von Fakten. Aber anhand von Gefühlen? Mit paragnostischer Gewissheit? Bin ich mir in meinem Inneren sicher, wer dieser Bastard ist? Ja.«
    »Weil Sie eine Vision hatten?«
    »Nein. Weil eine andere unserer Paragnosten einen Treffer hatte. Und sie ist sehr genau. Es ist derselbe Mörder.«
    »Sie haben nicht einmal den Tatort untersucht«, entgegnete Marc, wohl wissend, dass sein Einwand rein rhetorisch war.
    »Doch«, widersprach Miranda. »Habe ich schon. Ich war nur nicht vor Ort.«

6
    Jordans Entschluss, Teresa und ihr Team zum Haus der Norvells zu begleiten, hatte weniger damit zu tun, unbedingt lernen zu wollen, wie man kriminaltechnische Beweise sammelt, als damit, dass er sich auf wissenschaftlichem Gebiet nicht so kompetent fühlte wie im Umgang mit Menschen. Und schon zu Anfang seiner Polizeilaufbahn hatte er gelernt, dass es bei einer Ermittlung wesentlich sachdienlicher ist, Informationen durch Personen zu erhalten als durch Büroarbeit.
    Doch das hier war seine erste Erfahrung mit einem vermissten und wahrscheinlich toten Opfer – und einem verzweifelten Ehemann.
    Einem verzweifelten Ehemann, mit

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