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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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Vorausgesetzt, er kann überhaupt fühlen.«
    »Möglicherweise hat er sich geändert, weil er gezwungen war, Boston zu verlassen«, gab Marc zu bedenken. »Vielleicht hat die Erfahrung, selbst gejagt zu werden, es für ihn … zwingender … gemacht, sich wieder als Jäger zu betrachten.«
    Dani warf ein: »Daher die größere Sorgfalt in diesem Teil des Rituals. Ausgeklügeltere Schritte, bevor er seine Beute schlägt. Sie verfolgt, fotografiert, ihr vielleicht sogar in Gedanken den Hof macht.«
    »Igitt«, murmelte Paris.
    »Könnte uns eventuell helfen«, erklärte Hollis. »Solange die Halskette nicht von Beckys Eltern identifiziert worden ist, haben wir nichts, was eine Verbindung zwischen Marie Goode und dem Mörder belegt. Aber wenn sie als die Beckys feststeht, könnten wir dem Dreckskerl zum ersten Mal einen Schritt voraus sein.«
    »Geben wir das zu erkennen?«, wollte Jordan wissen. »Ich meine, lassen wir den Mörder merken, dass wir sie bewachen?«
    »Es ist so oder so ein Risiko«, erwiderte Marc. »Ich für meinen Teil begehe lieber den Fehler, ein potenzielles Opfer zu schützen.«
    Hollis sah ihn einen Moment lang ernst an und nickte dann. »Ihre Entscheidung.«
    »Und ich gehe das Risiko ein, dass er sich ein anderes Opfer sucht. So wie der Fall liegt, würde ich sagen, wir sollten ihn finden, bevor er weiterzieht. Was wissen wir also über ihn?«
    »Wir kennen den Opfertyp, den er bevorzugt.«
    »Ähm …«, ließ Jordan sich vernehmen, »das wollte ich vorhin schon sagen, aber wenn man Karen gesehen hat …«
    »Ich weiß. Eine Blonde mit blauen Augen. Und Becky Huntley war laut ihrer Vermisstenanzeige ein blauäugiger Rotschopf.«
    »Ansonsten immerhin der richtige Typ«, erwiderte Marc bedächtig. »Klein, zart gebaut. Becky war gerade erst achtzehn.«
    »Die Haarfarbe lässt sich mit Färben oder einer Perücke korrigieren«, warf Paris ein. »Und farbige Kontaktlinsen werden oft verwendet, um die Augenfarbe zu ändern. Würde er so weit gehen?«
    »Um seine Fantasien auszuleben, sein krankhaftes Bedürfnis zu befriedigen? Ich denke schon«, bestätigte Hollis.
    »Und was denkt Bishop?«, fragte Marc.
    »Das ist es ja.« Mit einem Seufzer fügte Hollis hinzu: »Bishop ist in mehr als einer Hinsicht ein talentierter Profiler, doch sogar ihm bereitet es Schwierigkeiten, die Unterschiede zwischen den beiden Morden in Venture und dem vorhergegangenen Dutzend in Boston unter einen Hut zu bringen. Und die neuesten Informationen werden auch nicht dazu beitragen, Klarheit in die Sache zu bringen.«
    »Er hat schließlich nicht viel Zeit gehabt«, bemerkte Dani.
    Hollis zuckte die Schultern. »Dass ich Becky gesehen habe, ist schon ein paar Tage her. Normalerweise genügt ihm das an Zeit, sich zumindest einen Eindruck von dem Mörder oder einer Veränderung in dessen Wesen zu verschaffen, vor allem von einem, den er schon seit Monaten beobachtet. Doch dieses Monster fällt völlig aus dem Rahmen. Sogar aus dem von Bishop.«
    In den Raum hinein sagte Jordan: »Agent Bishop kenne ich zwar nicht, doch dieses Stückchen Information erschreckt mich irgendwie mehr als alles andere.«
    »Dann haben Sie aber einen gut funktionierenden Instinkt«, bemerkte Hollis trocken. »Denn Bishop hat das Böse erlebt, öfter als irgendeiner von uns überhaupt wissen möchte, sowohl aus nächster Nähe, als auch ganz persönlich – und dieser Kerl, dieser Mörder, ist etwas Neues für ihn.«
    »Neu worin?«, fragte Marc eindringlich. »In Bösartigkeit? In Gerissenheit?«
    Jordan meinte: »Sogar in Anbetracht des Blutbades, das wir gestern gesehen haben, und in der Hoffnung, nie etwas Schlimmeres sehen zu müssen, gibt es doch zahllose Bücher und, verflucht, Websites, die sich mit den bösartigsten und gerissensten Serienmördern beschäftigen. Kannibalen, Nekrophile und Bestien, die ihren Opfern so unglaublich Böses antaten, dass ich hoffe, dafür gibt es keine Bezeichnung.«
    Hollis nickte. »Ja, polizeiliche und psychologische Fallstudien sind voll von solchen Taten.«
    Marc kam wieder auf seine ursprüngliche Frage zurück. »Was also ist neu an diesem Mörder? Was macht diesen Mörder so außergewöhnlich, dass ihm sogar eine Sondereinheit, geleitet vom Top-Monster-Jäger des FBI, nach monatelangen Ermittlungen nicht auf die Schliche kommt?«
    Hollis zögerte eine Weile und sagte dann bedächtig: »Wir gingen immer davon aus, dass wir, wenn wir die Identität des Mörders feststellen, in seiner Vorgeschichte,

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