Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
Vom Netzwerk:
wenn er einer ist?«
    Dani holte Luft. »Ich muss keine erfahrene Ermittlerin sein, um zu wissen, dass wir bis zum Hals in Problemen stecken, falls dieser Mörder ein Paragnost ist.«
    »Egal, ob er einer ist oder nicht, du bist noch immer zu Tode verängstigt, Dani. Weil er einen Punkt in dir berührt hat, den noch nicht viele berührt haben. Ob du die Verbindung hergestellt hast oder er: Es gibt sie. Sie existiert. Glaubst du, ich sehe das nicht? Glaubst du, ich spüre es nicht?«
    »Marc …«
    »Wie wir beide wissen, lassen sich derartige Verbindungen, wenn sie einmal zustande kamen, nicht so leicht wieder lösen. Und er könnte dir etwas antun, nicht wahr? Er könnte auf eine Art und Weise hinter dir her sein, die von keiner physikalischen Barriere, keiner Mauer oder verschlossenen Tür und keinem Bodyguard mit einer Waffe aufzuhalten ist.«
    Darüber wollte sie überhaupt nicht nachdenken, denn es machte ihr eine Heidenangst. Vor allem, weil darin das gespenstische Flüstern widerhallte, das sie gehört hatte.
    Dennoch erwiderte sie mit gespielter Leichtigkeit: »Ich bin in Sicherheit. Zumindest bis wir das Lagerhaus finden.«
    Das hörte sie sich sagen.
    Sie wünschte bloß, sie könnte es auch glauben.
    * * *
    Gabriel bog mit dem Jeep von der ansonsten menschenleeren Straße ab und hielt hinter einem Dickicht aus einem ihm unbekannten Rankgewächs. »Ich kann es nicht leiden, wenn jemand die Spielregeln ändert«, brummte er vor sich hin.
    Wir wissen doch gar nicht, ob jemand das getan hat.
    »Allerdings wissen wir das. Die SCU sollte bei dieser Ermittlung so gut wie unsichtbar sein, dabei ist er so deutlich sichtbar wie nur irgendwas.«
    Du hast gesagt, er wirkt unauffällig.
    » Wirkt trifft es genau. Vorläufig passt noch besser. Sobald diese Stadt zu der Erkenntnis kommt, dass zwei aus ihrer Mitte ermordet, nein, abgeschlachtet wurden, kannst du sicher sein, dass jeder Fremde auffällt. Und wahrscheinlich erschossen wird.«
    Ich finde, du übertreibst. Am besten, wir verhalten uns unverdächtig und arbeiten so schnell wir können.
    »Hab ich gehört.« Er stieg aus dem Jeep, kramte einen kleineren Rucksack aus der großen Reisetasche auf dem Rücksitz und schloss den Wagen ab. Nachdem er zwanzig oder dreißig Meter durch das Gehölz entlang der Straße gegangen war, stieß er auf eine bröckelige Zufahrt, die zu einer größeren Ansammlung von Gebäuden führte, in denen sich früher eine Art Fabrikationsstätte befunden hatte.
    Was wurde dort fabriziert?
    »Details, Details.«
    Sie könnten wichtig sein, das weißt du.
    Gabriel seufzte und ließ den Rucksack von der Schulter gleiten. Er öffnete eine Tasche und zog eine Karte des Countys heraus, auf der zahlreiche Gebiete rot eingekreist waren. Ein paar Minuten lang studierte er die an den Rand gekritzelten Notizen. »Plastik.«
    Keine genaueren Angaben?
    »Nicht auf der Karte. Aber wenn ich mich recht an die gestrigen Recherchen erinnere, waren es Kleiderbügel aus Plastik, etwas völlig Harmloses. Nur einfache Gebrauchsgegenstände.«
    Und wegen einer Verschlankung der Firma wurde sie geschlossen. Jetzt erinnere ich mich.
    Er steckte die Karte wieder in den Rucksack und ging weiter die heruntergekommene Einfahrt entlang bis zu den Gebäuden. Das erste, auf das er traf, war so nichtssagend, dass er sich nicht vorstellen konnte, für welchen Zweck es ursprünglich gedacht war. Er sah nur ein großes, rostiges Vorhängeschloss an der fensterlosen Tür.
    Gabriel hob das schwere Schloss an, damit er es von unten begutachten konnte, und erkannte an der Menge des Rostes, dass ihm sein Werkzeug nichts nützen würde. Nicht einmal Hammer und Meißel würden dem über Jahre angesammelten Rost Herr werden.
    »Hey, hilf mir mal ein bisschen dabei.«
    Entschuldige. Meine Gedanken sind abgewandert.
    »Na, dann lass sie bitte wieder herwandern, ja? Ein Schloss. Aber keines, das ich mit einem Meißel aufbekommen würde. Vielleicht mit etwas C-4.«
    Sekunde. Warte … Jetzt.
    Er hörte ein hartes Klicken und spürte, wie sich das Schloss in seiner Hand öffnete. Es war zwar noch immer verrostet und ging streng, doch es öffnete sich.
    »Hast das Zaubern noch nicht verlernt, Rox.«
    Ja, ja. Sieh dich da drin um, und dann gehen wir.
    »Wirst du schon nervös?«
    Mir gefällt’s auch nicht, wenn jemand die Regeln ändert. Sei vorsichtig, Gabe. Ich hab ein ungutes Gefühl.
    Da es kaum etwas auf der Welt gab, auf das Gabriel bedingungsloser vertraute als auf die unguten

Weitere Kostenlose Bücher