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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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nachgedacht, verstehen Sie. Tut mir leid. Ich wünschte, ich könnte helfen, wirklich.«
    »Trotzdem vielen Dank, Miss Patty. Oh, und … falls es Ihnen nichts ausmacht?«
    In ihren Augen blitzte es. »Nicht darüber zu reden? Selbstverständlich, Sheriff. Sie können sich auf meine vollkommene Diskretion verlassen.«
    Vor dem Laden sagte Jordan: »Also, wettet jemand dagegen, dass Miss Patty schon in dieser Minute am Telefon im Hinterzimmer hängt und nicht über unseren Besuch redet?«
    Keiner wollte die Wette annehmen.

15
    Der Name Audrey auf einem Armband sagte ihnen wenig, oder half zumindest nicht dabei, ihre Suche auf irgendeine Weise einzuschränken. Jordan berichtete, dass es drei Audreys auf den momentanen Steuerlisten von Prophet County gab, alle in Venture geboren, vermutlich auch hier begraben und keine davon mit überlebenden Ehemännern oder Söhnen.
    »Ich hatte auch nicht erwartet, sie hier zu finden«, sagte Hollis. »Es sei denn, unser Mörder wäre nach Hause zurückgekehrt, als er nach Venture kam. Und irgendwie … kommt mir das nicht wahrscheinlich vor.«
    »Warum ist er dann hergekommen?«, fragte Dani. Sie rieb sich den Nacken, war müde, weil es ein sehr langer Tag gewesen war und sie sich schon zu Beginn des Tages nicht sehr ausgeruht gefühlt hatte. »Warum hat er Venture als neuestes Jagdgebiet gewählt?«
    »Die Vierundsechzigtausend-Dollar-Frage«, stimmte Paris zu. »Irgendwas muss ihn ausgerechnet hierher gebracht haben. Etwas, das Venture hat und jeder anderen Kleinstadt im Süden fehlt. Und wir haben keine Ahnung, was es ist.«
    Marc stand auf. »Ich weiß nur, dass ich heute mindestens eine Stunde mehr in diesem Raum verbracht habe, als ich sollte. Ich brauche frische Luft. Komm, Dani, ich glaube, die brauchst du auch.«
    Mit gespielter Traurigkeit blickte Hollis zu Paris. »Ich fühle mich ungeliebt.«
    »Und unerwünscht«, fügte Paris hinzu.
    Sie starrten sich an, diesmal mit echt gerunzelten Brauen.
    »Seltsam«, sagte Hollis. »Déjà vu.«
    »Ja, bei mir auch.«
    Dani hatte keine Ahnung, wovon die beiden sprachen. Eigentlich hatte sie keine Lust, sich mit Marc zu streiten, aber auch sie hatte mehr als genug von diesem Konferenzraum und der enormen Anstrengung, die Puzzlestücke des wahnsinnigen Verstandes eines Monsters zusammenzusetzen.
    Auf dem Weg zur Tür sagte sie nur: »Wenn ihr zwei auf tolle neue Ideen kommt, lasst es mich wissen.«
    Paris winkte ihr abwesend zu, die Aufmerksamkeit bereits auf eine geöffnete Akte vor ihr auf dem Schreibtisch gerichtet.
    »Wenigstens denkt sie nicht über Dan oder die Scheidung nach«, meinte Marc leise, als sie über den Flur zur Einsatzzentrale und dem Empfangsbereich des Sheriffdepartments gingen.
    »Der Silberstreif?«
    »Warum nicht.«
    Dani äußerte sich nicht dazu, bis sie draußen auf dem Bürgersteig standen und sich beide automatisch dem fernen Stadtzentrum zuwandten, da es der angenehmste Weg für einen Spaziergang an einem angenehmen Spätnachmittag war.
    Zumindest an den meisten Tagen.
    »Paris sagte …«
    Sie hielt inne.
    »Was hat Paris gesagt?«
    »Nichts. Spielt keine Rolle.«
    Marc nickte einem Passanten zu, der grüßend die Hand gehoben hatte. »Ich wünschte, du würdest aufhören, in meiner Gegenwart deine Instinkte und Impulse zu zensieren, Dani.«
    Sie blinzelte. »Wie bitte?«
    »Du hast mich schon verstanden. Das hast du auch damals getan. Hat mich wahnsinnig gemacht. Ich kam nicht dahinter, ob du mir nicht trautest oder dir selbst, und jedes Mal, wenn ich nachhaken wollte, hast du dein klassisches Abwehrmanöver durchgeführt und es geschafft, mich abzulenken. Irgendwie.«
    Dani schaute ihn an. »Hab ich das wirklich getan?«
    »Himmel noch mal, du wusstest schon mit siebzehn, welche Knöpfe du bei mir drücken musst.«
    Sie räusperte sich. »Das hättest du mir besser nicht erzählt. Ich könnte es ausnützen.«
    »Nur zu.«
    So was in der Art hatte er nun schon öfter gesagt, aber nicht nur sein nüchterner Ton hielt Dani davon ab, sich darauf einzulassen. Zumindest nicht hier und jetzt.
    Sie wusste nur zu gut, dass sie dafür zu müde war. Außerdem hatte sie immer noch leichte Kopfschmerzen, was unter anderem daran lag, dass sie ihren Geist abzuschirmen versuchte und sich nicht sicher war, ob sie es schaffen würde, diesen unvertrauten paragnostischen Schutz aufzubauen.
    Diese Stimme. Diese verdammte Stimme. Sie wollte sie nie wieder hören. Und sie hatte Angst, dass sie irgendwie mit etwas Tieferem

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