Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
Vom Netzwerk:
fuhr glatt durch das Handgelenk des Monsters.
    Die Frau schrie auf vor Schmerz und hielt sich den blutenden Stumpf. Throndimar sprang an ihr vorbei und zog seine Klinge dabei waagrecht durch ihren Unterleib. Er machte sich nicht die Mühe, mit einem Schulterblick zu prüfen, ob sie tot war, das schmatzende Geräusch, mit dem
Sardasil
sich durch ihren Körper gefressen hatte, war ihm Beweis genug.
    Der Plan ging auf. Die wenigen und zudem noch greisen Krieger des Lagers stellten sich ihnen entgegen. Indessen rückten die beinahe hundert Krieger leise vor.
    Ein grauhaariger Ork stellte sich Throndimar entgegen. Einst musste er ein starker Kämpfer gewesen sein, denn er war noch immer breitschultrig und seine Axt von hervorragender Machart, doch seine trüben Augen zeugten von der Bürde des Alters. Und davon, dass er dem jüngeren Throndimar nicht gewachsen war.
    Der Mensch parierte den Axthieb, verkeilte
Sardasil
unter dem Axtblatt und drückte die Waffe so beiseite. Throndimars Faust krachte in das Gesicht des Orks und schlug ihm einen Zahn aus. Die Bestie taumelte einen Schritt zurück, wobei beide Waffen wieder freikamen. Throndimar sprang in einem Ausfall noch vorn und trieb dem Ork die Klinge tief in den Bauch.
    Der Schrei des Alten übertönte sogar noch den übrigen Kampfeslärm und ließ alle in direkter Umgebung kurz innehalten. Throndimar blickte in aufgerissene milchige Augen, die ihn vorwurfsvoll anstarrten. Er lächelte kalt, als er das Schwert in der Wunde drehte und ruckartig herausriss.
    »Dieses Land gehört den Menschen!«, spuckte er verächtlich aus.
    Die übrigen von Throndimars Kriegern stürmten nun das Dorf, und der Angriff besiegelte das Massaker unter den nahezu wehrlosen Frauen und Alten. Kinderschreie wurden laut, als eine Gruppe telpharischer Krieger ein Zelt betrat, doch einer nach dem anderen verstummten sie kurz darauf. Aber es kamen noch andere Schreie hinzu – wütendes Gebrüll, das aus dem Wald zu ihnen drang.
    »Die Orks kehren von der Jagd zurück!«, warnte Jhenrid.
    »Männer!«, brüllte Throndimar und reckte die blutbefleckte Klinge in die Höhe. »Sammelt euch und vernichtet die Orks!«
    Die Orks waren nur knapp dreißig Krieger, doch in ihrem Ansturm als grüngraue Masse aus Muskeln und Waffen ein Furcht einflößender Anblick. Jeder von ihnen schien so breit wie zwei Männer, aber gedrungen. Dicke Sehnen spannten sich wie Haltetaue über Muskeln, die sich mit jedem Herzschlag hoben. Die Orks schrien aus vollen Kehlen und es war ein schreckliches Gebrüll wie von wilden Tieren.
    Throndimar suchte ihre Reihen rasch mit den Augen ab und erblickte einen, der die anderen noch überragte. Der Krieger wusste nicht viel über die Orks, doch er war sich instinktiv sicher, dass er den Anführer erspäht hatte. Er streckte
Sardasil
nach vorn, deutete mit der Klingenspitze auf den anstürmenden Ork, dessen gelbe Augen Throndimars Blick fanden und festhielten.
    »Nemena!«, brüllte Throndimar, so laut er konnte, und rannte los.
    Sie erreichten die kalte Feuerstelle und beide sprangen ohne Rücksicht auf ihre Umgebung in die Asche des letzten Feuers. Throndimar führte einen hohen Schlag, den der Ork mit einer seiner beiden Äxte abblockte. Das Monster reagierte, wie es der Krieger erwartete, indem es mit der anderen Axt nach Throndimars Schulter schlug. Throndimar nutzte den eigenen Schwung und drehte sich unter dem erhobenen Arm des Orks hindurch, wobei er
Sardasil
am Axtschaft entlang abrollen ließ, sodass die Klinge wieder zu Boden zeigte. So konnte er auch die zweite Axt des Orks blockieren und die Bestie leicht aus dem Gleichgewicht bringen.
    Throndimar kam hinter dem Ork zum Stehen, vollführte eine halbe Drehung und schlug ins Leere. Der Ork hatte das Manöver durchschaut und sich ebenfalls von seinem Schwung weitertragen lassen.
    Da war die Bestie nun, vier Schritt von Throndimar entfernt, und musterte ihn aus diesen tierhaften gelben Augen.
    Zu Throndimars Überraschung nickte das Monster anerkennend. »Du kämpfst gut, Mensch«, sagte der Ork mit hartem Akzent. »Aber ohne Ehre. Für den Tod meiner Familie wirst du sterben.«
    »Genug geredet!«, spuckte Throndimar aus und griff wieder an.
    Diesmal ging er jedoch wesentlich vorsichtiger zu Werke. Er täuschte einen Ausfall an und der Ork reagierte darauf mit einer gekreuzten Verteidigung der beiden Äxte.
    Nun war es an Throndimar, seine Anerkennung auszudrücken. Diese Parade hätte ihn sein Schwert und sein Leben

Weitere Kostenlose Bücher