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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Theorie bekräftigt«, sagte Ondarin mit einem entwaffnenden Lächeln.
    Widerstrebend ergriff Iphelia den Krug und betrachtete die darin befindliche Flüssigkeit. Der Ekel stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, als sie den Krug ansetzte und in einem Zug leerte.
    Ondarin reichte ihr ein weißes Tuch, mit dem sie sich die dunklen Ränder von den Lippen wischte. Er blickte sie prüfend an, denn man durfte auch nicht den geringsten Anschein von Blut erkennen. Iphelia wusste nicht, woher er es bekam, wichtig war nur, dass es ihr half. Denn seit er ihr täglich einen kleinen Krug voll zu trinken gab, waren ihre Schwächeanfälle ausgeblieben.
    Und in der Küche hatte man nicht eine Ratte mehr entdeckt.
    Ondarin war glücklich, dass sein verzweifelter Versuch von Erfolg gekrönt schien. »Und selbst wenn uns die Behandlung nur einen Aufschub gewährt«, sprach er seine Gedanken leise aus, »so habt Ihr dennoch kostbare Zeit mit Lingalf gewonnen.«
    »Lingalf«, seufzte Iphelia. »Er muss bereits ohne Vater aufwachsen … Ondarin, tu, was immer nötig ist.«
    Ondarin fiel auf ein Knie hinab und ergriff Iphelias linke Hand. »Herrin, ich werde weiter nach einem Heilmittel suchen, das schwöre ich.«
    Sie dankte es ihm mit einem ehrlichen Lächeln. Eines, das er schon sehr lange nicht mehr auf ihren Lippen gesehen hatte.
    Ein Klopfen an der Tür riss sie beide aus ihren Gedanken.
    »Herein!«, rief Iphelia, nachdem sie sich wieder gefangen und den gehörigen Abstand zwischen sich und Ondarin gebracht hatte.
    Der Heiler hingegen zog sich demütig in den Hintergrund zurück, denn seit Fürstin Iphelias Krankheit deutlichere Symptome zeigte, ließ er sie nicht mehr unbeobachtet. Im Falle eines Schwächeanfalls konnte jeder Augenblick über Leben und Tod entscheiden.
    Die Tür wurde geöffnet und ein dunkel gekleideter Mann trat ein. Er lief langsam und war darauf bedacht, seine Beine im Schritt nicht zu sehr aneinanderzureiben. Außerdem zeugte ein frischer Augenverband davon, dass er sich erst kürzlich eine schlimme Verletzung zugezogen hatte. An seiner Hüfte hing ein gewöhnliches Breitschwert, wie es in den nördlichen Landen gebräuchlich war. Das schwarze Haar war ordentlich gestutzt, auch die Bartstoppel schienen aufwendig auf ihre Länge getrimmt worden zu sein, was seinem Gesicht eine düstere Aura verlieh.
    »Ich hatte noch nicht mit dir gerechnet«, begrüßte Iphelia den Mann knapp. »Wie laufen die
Geschäfte
? Anscheinend nicht besonders gut, wenn ich dich so ansehe.«
    Der Mann verzog säuerlich die Miene. »Wir haben einige Männer verloren.«
    Iphelia ging zu ihrem Schreibtisch hinüber, öffnete eine Schublade und holte ein kleines Säckchen heraus. »Dann dürfte das viel leichter zu verteilen sein«, sagte sie und warf dem Mann das Säckchen zu, dessen Inhalt verheißungsvoll klimperte.
    Der fing es lässig mit einer Hand auf und wog den Inhalt prüfend in der Hand ab. Anscheinend genügte ein Beutel voll Gold, um alle bisherigen Unannehmlichkeiten zu vergessen.
    »Ich erwarte Ergebnisse«, sagte Iphelia streng und Ondarin verbarg ein Stirnrunzeln, indem er zu Boden blickte.
    Weshalb ist sie so hart? Alle Güte scheint aus ihr gewichen zu sein
, dachte der Heiler.
    »Ich brauche mehr Männer«, erwiderte der Fremde knapp.
    Iphelia deutete auf den Beutel in seiner Hand. »Damit sollte es leicht sein, die richtigen Leute zu
überzeugen

    »Und meine Bezahlung?«, fragte er misstrauisch.
    Iphelia lachte, doch es war kein fröhlicher Laut. »Betrachte das als kleine Anzahlung auf deine überaus großzügige Entlohnung«, sagte sie, was den Mann sichtlich entspannte.
    »Alles Weitere wie bisher?«, fragte er zum Abschied und auf ihr Nicken hin verließ er das Zimmer.
    Ondarin hielt den Kopf weiterhin gesenkt, da er nicht wollte, dass Iphelia seinen verwirrten Blick bemerkte. Er spürte ihre kalte Hand an seiner Schulter. In letzter Zeit kühlte Iphelias Körper rasch aus, was Ondarin sich nicht erklären konnte. Womöglich eine Folge ihres Blutmangels …
    »Mein lieber Ondarin, weshalb so beschämt?«, fragte Iphelia direkt.
    »Ich bin nicht beschämt, Herrin«, beeilte er sich zu antworten. »Es ist nur … ich denke nicht, dass dieser Mann ein Wildhüter des östlichen Stammesgebiets war …«, wagte er sich nach vorn.
    Iphelia lachte, diesmal wesentlich fröhlicher. »Nein, mein lieber Ondarin, das ist er wirklich nicht.«
    »Seht Ihr, Herrin«, fuhr Ondarin fort. »Aus diesem Grund blicke ich zu

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