Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
Vom Netzwerk:
er Tarvin vor vielen Jahren auf einem kleinen Markt entdeckt hatte. In abgewetzten Lumpen und ohne jegliche Perspektive. Dennoch hatte Gordan sofort seine magische Aura erspürt und ihn unter seine Fittiche genommen. Ihn nun ziehen zu lassen, erfüllte ihn mit großer Trauer.
    »Was soll ich denn jetzt tun?«, fragte Tarvin mit zitternder Stimme.
    Gordan dachte kurz nach. »Es gibt noch andere Magier in Kanduras, die nicht dem Orden angehören. Finde einen von ihnen und bitte ihn deine Ausbildung zu beenden.«
    »Aber wo soll ich suchen?«
    »Südlich von Zunam oder östlich von Totenfels«, überlegte Gordan. »Du wirst durchs Land ziehen müssen, Tarvin. Ohne feste Heimat. Lass dich von den magischen Strömungen leiten, sie werden dich zu einem Meister führen.«
    Tarvin schluchzte. »Werde ich Euch jemals wiedersehen?«
    Gordan lächelte warmherzig. »Wenn es das Schicksal für uns vorgesehen hat, werden wir uns wieder begegnen. Gib acht auf dich, Tarvin Xandor.« Dann erhob er sich und ging zur Tür. »Ich habe ein Bündel für dich geschnürt. Darin ist etwas Gold, Proviant und ein leeres Buch. Wenn wir uns wiedersehen sollten, dann will ich das Buch angefüllt mit mächtigen Zaubersprüchen sehen, verstanden?«
    Tarvin nickte. »Ich werde Euch nicht enttäuschen.«
    Mit gesenktem Haupt marschierte er durch die vertrauten Gänge des Arkanums, doch mit jedem Schritt spürte er mehr Feindseligkeit in den Mauern als Vertrautes. Gordan hatte ihm offenbart, dass er verstoßen worden war. Und nichts konnte diese Entscheidung ändern. Wenn er leben wollte, dann musste er seine Heimat verlassen, seine Freunde und alles, was er kannte.
    Und weshalb?
, dachte Tarvin wütend.
Weil ich einem Fremden geholfen habe!
    Gordan hatte ein Bündel für ihn geschnürt und ein Pferd besorgt. Nun stand der alte Magier neben dem Schecken und hielt die Zügel in der Hand.
    »Reite nach Süden«, empfahl er ihm.
    Tarvin nickte. Die Todfelsen würde er ohnehin nicht überwinden können.
    Dann ritt er los, ohne sich noch einmal umzusehen. Doch als der das Stadttor passierte, ergriff ein Gedanke von seinem Geist Besitz:
Ich muss Andrul finden!

Vorboten des Krieges
    Throndimar ließ sich geräuschvoll in sein Bett fallen, streifte die Stiefel von den Füßen und öffnete die Knöpfe seines Wamses.
    »Eine beeindruckende Vorstellung, Rhelon«, gratulierte Jhenrid dem Chronisten. »Du hast uns tatsächlich in die Burg gebracht.«
    »Und der Junge hat sie überzeugt«, lachte Unlar. »Hundert Mann.«
    »Kaum genug, um die Orks zu vernichten«, schnaubte Throndimar verächtlich.
    Die anderen verstummten und musterten ihn mit großen Augen.
    »Du willst sie tatsächlich vernichten?«, fragte Jhenrid schließlich. »Ein ganzes Volk auslöschen? Mit welchem Recht?«
    »Sie bedrohen die Menschen«, war Throndimars einzige Antwort.
    »Aber nicht alle«, konterte die Söldnerin. »Und nicht ständig. Sie wollen doch nur Lebensraum für sich und ihre Nachkommen.«
    Throndimar setzte sich auf und blickte sie scharf an. »Auf wessen Seite stehst du?«
    Jhenrid schüttelte den Kopf. »Ist das denn so wichtig?«
    »Für mich schon«, gestand der Krieger. »Denn entweder du bist für mich oder gegen mich.«
    »Ich bin nicht dein Feind«, antwortete Jhenrid.
    Throndimar ließ sich grunzend wieder in sein Bett sinken. »Wir werden die Orks verjagen, mehr können wir mit so wenigen Männern nicht erreichen«, legte er seine Pläne dar. »Dann müssen mir die Fürsten ein Heer überlassen. Ich ziehe gegen die Barbaren in den Krieg. Und vernichte sie.«
    Jhenrid musterte ihn noch eine ganze Weile, nachdem er längst eingeschlafen war und geräuschvoll schnarchte.
Welche Dämonen halten dein Herz umklammert, Throndimar? Deine Rache wird dich ins Verderben stürzen.
    Am nächsten Morgen standen die erwählten Krieger aller Stämme versammelt im Burghof und erwarteten ihren neuen Anführer. Sie waren freiwillig gekommen, der Wunsch nach Rache an den Orks für vergangene Gräuel oder die Möglichkeit, sich ein Stück Land für den Ruhestand zu erkämpfen, hatte sie gelockt.
    Barsjk und Faeron hielten sich etwas abseits des Trubels auf und musterten die Szene.
    »Sie alle brennen auf einen Kampf«, bemerkte der Elf.
    »Ja. Vielleicht irre ich mich und dies ist der Beginn einer goldenen Zeit für die Menschen.«
    »Wohl eher der Beginn eines lang andauernden Krieges«, sagte Faeron.
    Throndimar betrat den Hof und besah sich die versammelten hundert Krieger. Sein

Weitere Kostenlose Bücher