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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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blondes Haar wehte leicht im Wind und der gewaltige Zweihänder auf seinem Rücken funkelte rotgolden im Sonnenlicht.
    Barsjk konnte die Augen nicht von ihm abwenden. Throndimar strahlte eine Präsenz aus, fast schon eine Aura, die der Berenthi bisher nur bei Gordan und den Elfen verspürt hatte.
Vielleicht ist er der König, von dem Gordan sprach
, dachte Barsjk und ein kalter Schauer lief ihm unwillkürlich über den Rücken.
Ein Kriegskönig.
    Throndimar überblickte stumm die Menge. Dann riss er sein Schwert in die Höhe und deutete gen Südosten.
    Die Männer verstanden seinen Befehl, ohne dass ein einziger Ton gesprochen wurde. Barsjk war nicht wohl in seiner Haut, als die Truppe sich geschlossen in Bewegung setzte. »Woher nimmt er diese Ausstrahlung?«, flüsterte er vor sich hin.
    »Rache ist ein starker Antrieb«, sagte Faeron leise, fast traurig.
    »Und was sollen wir jetzt machen?«, fragte Barsjk plötzlich ratlos.
    Faeron zuckte mit den Schultern. »Wir sollten auf Gordan warten. Allerdings sollten wir Totenfels auch auf einen Gegenangriff der Orks vorbereiten.«
    Barsjk blickte ihm ernst in die Augen. »Weshalb? Die Orks werden ihren Zorn gegen Throndimar lenken.«
    Faeron schüttelte den Kopf: »Da bin ich mir nicht sicher. Orks neigen dazu, in ihrer Raserei den größten Feind anzugreifen. Als würde man der Schlange den Kopf abschlagen.«
    Barsjk verzog missmutig das Gesicht. »Dann bleiben wir hier. Ich kenne Balburan nun schon so lange, dass ich ihn als Freund bezeichne. Ich werde ihm beistehen.«
    »Und damit deine eigenen Allianzen für Berenth schmieden?«, fragte Faeron mit einem schelmischen Augenzwinkern.
    *
    Malvner wartete die Antwort nicht ab, sondern trat direkt nach dem Anklopfen ein. Gordan saß in einem bequemen Polstersessel und begrüßte den Freund mit einem matten Lächeln.
    »Du hast ihn verbannt«, stellte Malvner fest. In seiner Stimme schwangen Erleichterung und Mitgefühl mit.
    »Ich wollte mich nicht gegen den Willen des Rats stellen«, gestand Gordan und erinnerte Malvner daran, dass er es sehr wohl gekonnt hätte.
    Gordan hatte den Orden gegründet und seine Macht überstieg die der anderen Meister beträchtlich. Der alte Magier war schon zu Lebzeiten zur Legende geworden und viele Geschichten rankten sich um seine Herkunft. Gönner wie Neider behaupteten, dass der Meister mit den Göttern selbst sprach oder gar der Avatar des Tetraments, der Vereinigung aller Elemente, war. Umso weniger verstanden die anderen Magier Gordans Bemühungen um ein stabiles Königreich der Menschen.
    Aus ihrer Sicht hatte er keinerlei Grund dazu, sich so für die Geschicke einfacher Sterblicher zu interessieren. Gordan verstand seine Beweggründe manchmal selbst nicht wirklich.
Vielleicht möchte ich einmal mehr hinterlassen als einen bloßen Namen zwischen mehreren Folianten mit Abhandlungen über die Magie
, dachte er dann und schmunzelte.
Ja, etwas mit Bestand für die Ewigkeit.
    »Er ist kein kleiner Junge mehr«, interpretierte Malvner Gordans Gedankenverlorenheit. »Er wird sich schon durchschlagen.«
    Gordan lächelte schelmisch. »Sicher, er ist gut gewappnet. Wenn er nur den richtigen Weg einschlägt.«
    »Und welchen Weg wird Gordan einschlagen?«
    Der Angesprochene lächelte entwaffnend. »Ich werde mich schon morgen wieder auf den Weg machen«, legte er seinen Plan offen. »Aber diesmal werde ich die Todfelsen überqueren und die Feste Gulmar besuchen.«
    »Wieso?«, horchte Malvner auf.
    Gordan zuckte mit den Schultern. »Wegen Andrul. Er beunruhigt mich. Vielmehr die Zauber, die er sich ausgesucht hat …«
    »Wir wissen noch immer nicht sicher, was er damit vorhat«, warf Malvner ein.
    Gordan nickte. »Aber allein die Möglichkeit eines Seelenfängers ist äußerst beunruhigend. Ich will mit König Gulmar sprechen und ihn warnen. Für alle Fälle.«
    »Die Feste kontrolliert den Westpass über die Todfelsen«, überlegte Malvner. »Und die Zwerge sind schon seit vielen Jahren unsere Freunde. Dein Plan ist sicher nicht verkehrt.«
    »Ich muss auch dich um einen Gefallen bitten«, begann Gordan verschwörerisch. »Sollte Andrul zurückkehren, dann ruf mich. Stell ihn nicht alleine.«
    Malvner schnaubte verächtlich. »Er war kaum mehr als ein Taschenspieler. Und auch die Sprüche sind einzeln lächerlich schwach …«
    Gordan schnitt ihm das Wort mit einer raschen Handbewegung ab. »Ja, das sind sie. Aber allein, dass er eine so starke Symbiose in ihnen erkannt hat, macht ihn

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