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Bluttrinker (German Edition)

Bluttrinker (German Edition)

Titel: Bluttrinker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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Tür auf und sprang
aus dem Wagen. Auch Johann stieg aus.
Die eisige, schneegesättigte Windböe, die in den Wagen einfiel, ließ Tony
unkontrolliert zittern. Ihre Lungen brannten bei jedem Atemzug. Vage erkannte
sie die Umrisse der Männer, die sich um den Van bewegten. Ihr Gehirn tat sich
schwer, sich auf die einfache Frage, was geschehen war, zu konzentrieren.
Fasziniert beobachtete sie, wie Sturmböen den Schnee waagerecht über die Straße
peitschten.
    Schließlich öffneten sich die Türen wieder, die beiden
Bluttrinker stiegen ein.
„Was ist los?“ Nora klang alarmiert.
„Ein Reifen ist geplatzt“, antwortete Lukas. „Diese Scheiß Verkehrsberuhigung!“
„Es war eine Bordsteinkante“, erklärte Johann ruhig. „Lukas konnten sie nicht
sehen und hat sie in einem ungünstigen Winkel erwischt. Der Ersatzreifen ist
eins von diesen lächerlichen Noträdern. Selbst wenn wir nicht eingeschneit
wären, bevor wir das Rad gewechselt haben, würde ich mit so einem Mistding bei
diesem Wetter nicht weiterfahren wollen.“
„Und was tun wir jetzt?“
Johann seufzte. „Es wird bald hell. Wir müssen eine Unterkunft auftreiben.
Lasst mir einen Moment.“ Er schloss die Augen, um sich zu konzentrieren.
    Mit leiser Stimme, damit er seinen Vater nicht störte, fuhr
Lukas fort: „Im Grunde sind wir fast da. Das Hauptquartier ist nur sieben
Kilometer östlich von hier. Bis zu dem Unterschlupf, den Johann erreichen
wollte, sind es grade mal vier Kilometer.“ Sein besorgter Blick ruhte auf Tony.
Nora wusste, was er dachte. Johann, Nora und er könnten den Weg notfalls zu Fuß
zurücklegen.
„Ich kann laufen“, protestierte Tony. Während sie ihre Stärke beteuerte, liefen
unwillkürliche Schauder durch ihren Körper. Schüttelfrost.
Mutter und Sohn verständigten sich wortlos. Sie konnten es nicht verantworten,
sie stundenlang der Kälte auszusetzen, nicht einmal, wenn er oder Johann sie
trugen.
„Das ist nicht deine Schuld.“ Lukas klang reuevoll. „Wenn überhaupt, dann ist
es meine.“
Er wollte noch etwas sagen, aber Johann unterbrach ihn.
„Ich hab´ was.“
     
    Johann öffnete mühelos die Tür der fremden Wohnung. Lukas
trug Tony auf seinen Armen in die beengte Diele. Auf der Treppe in den zweiten
Stock hatten ihre Beine einfach nachgegeben.
Nur wenige Minuten in der Kälte, und sie war am Ende ihrer Kräfte. Die
Fieberschauer schüttelten sie immer heftiger. Sie registrierte kaum noch, wie
Lukas sie in das fremde Schlafzimmer schaffte, ihr die dicke Kleidung auszog
und sie sorgfältig zudeckte.
„Tony?“
„Hm?“ Sie fühlte sich wie in einem tiefen Schlaf, aus dem sie nicht erwachen
konnte.
„Ich werde dafür sorgen, dass es dir besser geht. Bekomm keinen Schreck, ja!“
Lukas Arm schob sich unter ihre Schultern und richtete sie auf. Sie seufzte,
fühlte sich beinahe behaglich, da sie in Lukas Armbeuge lag. Der Duft seines
Körpers hüllte sie ein.
Jetzt schlafen, nur noch schlafen.
    Etwas Warmes presste sich gegen ihre Lippen. Sanfte aber
unnachgiebige Finger drücken ihr die Wangen zwischen die Zähne, zwangen sie,
den Mund zu öffnen. Tony gab ein protestierendes Geräusch von sich. Dann
benetzte etwas ihre Lippen und floss über ihre Zunge.
„Das ist Medizin. Du musst brav schlucken, hörst du?“
Die Flüssigkeit sickerte tiefer in ihren Mund, erreichte ihren Gaumen.
Reflexartig schluckte sie, trotz des sonderbaren Geschmacks. Salzig, irgendwie
metallisch und gleichzeitig süß und würzig. Träge rann es ihre Kehle hinab.
Tony hatte den Eindruck, den Weg genau verfolgen zu können. Kaum hatte die
dicke Flüssigkeit ihren Rachen erreicht, schwand der wunde Schmerz. Auf dem Weg
ihre Speiseröhre hinab entfaltete sich wohlige Wärme. Vom Magen ausgehend
glühte ihr ganzer Körper in intensivem Wohlbehagen auf, wie Glut, die man mit
einem Blasebalg anfachte.
    Instinktiv zog sie sein Handgelenk fester an ihre Lippen.
Mehr der köstlichen Medizin strömte in Tonys Mund. Sie schluckte erneut, begann
aktiv zu saugen. Die Flüssigkeit sensibilisierte ihre Haut und feuchte Hitze
breitete sich zwischen ihren Beinen aus. Ihre Hüften drängten gegen Lukas
Oberschenkel, ihre Beine rieben sich am Stoff seiner Jeans.
Als der harte, verführerische Körper endlich auf ihr Drängen reagierte und ihr
entgegen kam, vermisste sie die Quelle, aus der sie getrunken hatte nicht.
Immer brennender wurde ihr Sehnen nach diesem heißen Leib, der sich an sie
presste, der in sie drang, sie ausfüllte und dehnte. Ein Schrei

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