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Bluttrinker (German Edition)

Bluttrinker (German Edition)

Titel: Bluttrinker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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offen. Tony zog
den Bademantel fester um sich und spähte hinaus. Ihr Blick traf auf Etienne und
ihr erster Impuls war, sich zurückzuziehen.
„Nicht so schüchtern!“ Er winkte ihr. „Das Hurenhaus hat für heute
geschlossen.“
    Lukas lehnte, nur mit seiner Lederjeans bekleidet, am Tresen
und studierte einen schmalen Papierstreifen.
„Sieh dir das an und weine.“ Etienne grinste selbstgefällig. „Wie gesagt, wir
sprechen hier von einer Nacht.“
„Ich bin beeindruckt“, versicherte ihm Lukas.
    Tony bewegte sich zögernd an seine Seite. Er zog sie sanft
in den Arm und hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe.
Niemand nahm an ihrer Aufmachung Anstoß. Sie konnte sich einer gewissen
Peinlichkeit nicht erwehren, obwohl sie wusste, dass es unsinnig war. Jeder
hier war sich darüber im Klaren, was Lukas und sie während der vergangenen
Stunden getan hatten. Lukas Befriedigung hing für telepathisch begabte Wesen
körperlich spürbar im Raum. Warum also so tun, als wäre es anders?
    Etiennes Jackett lag über dem Tresen und die Ärmel seines
roten Hemds waren aufgerollt. Sogar Yvette hatte ihre hochhackigen Schuhe von
den Füßen gekickt und saß neben ihm auf einem Barhocker. Seine Finger strichen
begehrlich über ihren Oberschenkel.
Tony verwunderte, wie deutlich sie seinen Hunger wahrnehmen konnte.
    Mehrstimmiges Kichern zog ihre Aufmerksamkeit zum anderen
Ende der Bar.
Die Mädchen hatten sich hier versammelt und ließen sich von Jan an Kehle und
Handgelenk den Puls fühlen. Es überraschte Tony nicht sonderlich, dass auch
drei ausgesprochen hübsche junge Männer zu dieser Gruppe gehörten. Das Raven
hatte für jeden Geschmack etwas zu bieten.
Ein weiterer auffallend attraktiver Junge, in dem Tony einen der Barmixer aus
der Disco wiedererkannte, rührte aus Orangensaft und einem Pulver ein Getränk
zusammen. Er verteilte die Mischung in Longdrinkgläsern, sobald Jan seine
Untersuchung abgeschlossen hatte.
    Tony bemerkte, wie Yvette sie beobachtete. „Was ist das“,
fragte sie die Französin.
„Ein Vitamin- und Mineralgemisch. Eisen und ein paar andere Sachen. Regt die
Blutbildung an.“
Das macht Sinn , dachte Tony.
„Professionelle Blutwirte müssen gesundheitlich überwacht werden. Um zu verhüten,
dass sie durch zu hohe Blutverluste Schaden nehmen“, fuhr Etiennes Freundin
fort. „Es gibt noch mehr Bestimmungen. Zum Beispiel müssen wir ständig die
Ausrüstung bereithalten, um eine Transfusion durchzuführen, falls doch einmal
jemandem zu viel Blut entzogen wird. Allerdings ist das noch nie passiert.
Etienne und Jan passen da sehr gut auf.“
    Die Mädchen verabschiedeten sich eine nach der anderen.
Außer dem Barmixer-Jungen blieben eine zierliche Asiatin und eine große,
vollbusige Brünette zurück. Beide steuerten auf Etienne zu. Tony beobachtete
verblüfft, wie sie sich an ihn schmiegten und innige Küsse mit ihm tauschten.
Seine Hand verharrte auf Yvettes Schenkel. Tonys Blick wanderte zu der Frau,
die sie für Etiennes Geliebte gehalten hatte. Die Rothaarige reagierte in
keiner Weise auf ihre stumme Frage und schien sich am Verhalten Etiennes und
der Frauen nicht zu stören.
    Die Asiatin drängte sich zwischen Etiennes Beine, öffnete
ein paar Hemdknöpfe und streichelte seine Brust. Die extrem langen, blutrot
lackierten Fingernägel wirkten wie Waffen. Währenddessen war die Brünette damit
beschäftigt, seinen Nacken zu liebkosen und seine Haare zu zerzausen.
Etienne stöhnte leise. Seine Finger klammerten sich fester in Yvettes
Oberschenkel. Tony riss sich beschämt von diesem Anblick los.
    Der Barmixer und Jan hatten sich zu ihnen gesellt. Der junge
Mann lehnte am Tresen und trank schluckweise ein Glas seines eigenen Gebräus.
Jan drückte sich von hinten an ihn und strich sein Haar zur Seite, um an seinem
Hals zu lecken. Er bemerkte die Röte, die sich auf Tonys Gesicht ausbreitete
und grinste.
    „Bist du verrückt? Steck das weg!“
Etiennes empörte Stimme verhinderte, dass Tony, aller Vorsätze zum Trotz, die
Fassung verlor. Er schob die Kreditkarte zurück, die Lukas auf die Theke gelegt
hatte.
„Du weißt, warum ich das nicht annehmen kann.“ Die beiden Frauen, die an seinem
Freund klebten, ignorierte Lukas völlig.
„Du bist unser Gast. Willst du uns beleidigen?“
Lukas schüttelte den Kopf und weigerte sich die Karte wieder einzustecken. „Das
ist mir wichtig, Etienne!“
„Na schön“, seufzte dieser schließlich. „Wenn du unbedingt arm werden willst.“
    Er gab Yvette

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