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Bluttrinker (German Edition)

Bluttrinker (German Edition)

Titel: Bluttrinker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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Yvette
nach ihren Wünschen fragte.
Etiennes Freundin zauberte ein Glas und ein Fläschchen Edelmineralwasser vor
ihr auf den Tresen. Tony stürzte das Wasser gierig hinunter. Dabei sah sie sich
verschämt um. Das Ganze war einfach nur peinlich und dekadent!
    Sie konnte deutlich erkennen, wie einer der Vampire in ihrem
Blickfeld seine Zähne in den Hals einer jungen Frau schlug, die auf einem der
Sofas halb unter ihm begraben lag. Obwohl er angezogen wirkte, jedenfalls von
ihrem Blickwinkel aus, ließen die Bewegungen seiner Hüften keine Fragen offen.
Ein Teil von ihr – ihr Verstand – konnte nicht begreifen, dass Lukas sie
hierher gebracht hatte. Der andere Teil – eindeutig ihr Körper – reagierte auf
die Szenen, die sie umgaben, mit unverkennbarer Erregung. Ihr Herz pochte
heftig und ihr Atem beschleunigte sich.
    Lukas lehnte neben ihr an der Bar und legte den Arm um ihre
Schultern. Die Spitzen seiner Fangzähne kratzen behutsam über ihre Kehle,
trieben heiße Schauder über ihre Haut. Die Vorderseite seiner Hose rieb gegen
ihren Oberschenkel, ließ sie seine Erregung spüren. Beinahe verschluckte sie
sich an ihrem Mineralwasser. Sie errötete bis zu den Haarwurzeln. Wusste sie
doch, dass er ihren Herzschlag und ihre Atemfrequenz so deutlich wahrnahm wie
gesprochene Worte. Und dass er die Feuchtigkeit, die ihren Slip durchnässte,
ebenso roch wie ihr Blut.
    Auf dem Sofa an der gegenüberliegenden Wand turnte eins von
Etiennes Mädchen auf dem Schoß eines Bluttrinkers herum, den engen Rock weit
nach oben geschoben. Man sah nicht nur die Abschlüsse ihrer halterlosen
Strümpfe, sondern auch das Fehlen jeglicher Unterwäsche. Dem Vampir, auf dem
sie rittlings saß, hing die Hose um die Fußknöchel. Während sie sich auf seinem
Schoß auf und ab bewegte, konnte Tony die hervorragende Ausstattung des
Burschen begutachten.
    Übelkeit stieg in Tonys Kehle auf. Lukas konnte unmöglich
erwarten, dass sie so etwas vor anderen Leuten tat!
Sie fing seine Hand ein, die nach ihrer Brust fasste, und umklammerte sein
Handgelenk.
„Ich will hier raus“, verlangte sie atemlos. „Sofort.“
Sie wusste, es gelang ihr nur, seine Hand aufzuhalten, weil er es zuließ.
    Lukas folgte ihrem Blick und bemerkte den Wechsel ihrer
Gesichtsfarbe von beschämtem Rot zu schockiertem Weiß.
    „Yvette“, er winkte der Französin. Tony dachte, er würde die
Rechnung verlangen. Aber die Rothaarige wies zu einer Tür an der Stirnseite des
Raumes. Ehe Tony sich versah, war er mit ihr auf dem Weg dorthin.
„Lukas! Das ist kein Spaß mehr!“
Sie befand sich in der Gesellschaft von Lebewesen, die sie als Beute
betrachteten. Ihr Leben – oder zumindest ihre körperliche Unversehrtheit –
mochte davon abhängen, ob sie sich auf Lukas verlassen konnte.
Konnte sie?
Er zog sie am Handgelenk hinter sich her.
    Auf dem Diwan neben der ihnen zugewiesenen Tür rekelte sich
ein weiteres Paar. Der Vampir stillte seinen Durst aus einer Ader an der
üppigen Brust seiner Blutwirtin. Ihre schlanken Beine, von violetten
Netzstrümpfen umhüllt, klammerten sich um seine Hüften. Der hechelnde Atem der
Frau übertönte die Musik. Tony schwamm der Kopf.
Oh Gott, hilf mir! Ich darf hier nicht ohnmächtig werden! Lukas öffnete die zugewiesene Tür und seine Hand in ihrem Rücken schob sie
sanft aber unerbittlich in den schummrigen Raum.
    Die Einrichtungsorgie in rotem Plüsch setzte sich fort. Das
beherrschende Möbelstück war ein riesiges, rundes Polsterbett, bezogen mit
schwarzem Satin. Auf einer Nachtkonsole stand ein gefüllter Sektkühler mit
Gläsern.
    „Tony, beruhige dich! Niemand wird dir etwas tun. Bitte setz
dich und ruh dich einen Moment aus.“
Lukas öffnete die Tür unter dem Nachttisch, hinter der sich eine Minibar
verbarg. Er brachte eines dieser schicken Mineralwasserfläschchen zum
Vorschein. Irgendwo fand er ein Glas. „Bitte! Setz dich!“
Tony ließ sich auf die Bettkante sinken und nahm das Wasser entgegen. Während
sie trank, musterte sie Lukas, der gegen die Wand gelehnt mit der Wasserflasche
spielte.
    „Es tut mir leid. Ich hab mich hinreißen lassen. Ich wollte
dir keine Angst machen. Es gibt auch keinen Grund, Angst zu haben.“
„Angst ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort“, beschwichtigte sie.
Lukas widersprach nicht, zweifellos damit sie sich schnell beruhigte. Natürlich
hatte er ihre Panik gespürt.
    „Ich wollte dich auch nicht in Verlegenheit bringen. Na ja,
jedenfalls nicht so.“
„Du kennst dich gut aus.

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