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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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aber vor allem Angst, Qual, Elend und schwärender Kummer.«
    »Ich bin froh, dass wir damals nicht miteinander ausgegangen sind. Weshalb hattest du denn Kummer?«
    »Fahr einfach weiter«, sagte sie.
    Das tat er, fragte jedoch nach einer Weile: »Wenn du jetzt keine qualvollen, elenden und bekümmerten Bücher mehr schreiben willst, was wirst du dann schreiben?«
    »Keine Ahnung. Das habe ich noch nicht herausbekommen. Vielleicht eine Geschichte über einen Maurermeister, der bei einem Konzert von Peter, Paul and Mary im Quadrat springt.«
    Tims Handy läutete. Er zögerte, weil er dachte, bei dem Anrufer könnte es sich um Kravet handeln.
    Stattdessen war es Pete Santo. »He, Türsteher, da bist du ja in eine echt bizarre Sache reingeraten!«
    »Nenn mich nicht Türsteher. Wieso bizarr?«
    »Du weißt doch, dass Leute, die sich einen falschen Ausweis besorgen, oft die Anfangsbuchstaben ihres Vor- und Nachnamens beibehalten?«
    Tim lenkte den Wagen an den Straßenrand und stoppte vor dem Garten eines Wohnhauses. »Red weiter«, sagte er.
    »Deshalb habe ich in der Datenbank nach Personen gesucht, deren Namen mit R und K beginnen. Weitere Suchparameter stammten von Kravets Führerschein: männlich,
braunes Haar, braune Augen, ein Meter zweiundachtzig groß, Geburtsdatum.«
    »Und du hast was gefunden?«
    »Ich bekam über zwanzig Treffer. Neun davon betreffen unseren Mann. Das Foto ist immer derselbe Typ mit dem gruseligen Lächeln. Robert Krane, Reginald Konrad, Russell Kerrington…«
    »Meinst du, einer davon ist vielleicht sein richtiger Name?«
    »Ich werde alle Datenbanken durchforschen, in denen das Personal aller Polizeibehörden registriert ist, egal, ob auf lokaler, staatlicher oder nationaler Ebene. Mal sehen, was dabei herauskommt. Irgendwohin muss dieser Typ Verbindungen haben.«
    »Wieso?«
    »Das ist ja das Bizarre an der Sache. Laut der Datenbank der Zulassungsbehörde wurden diese Führerscheine bei neun verschiedenen Behörden in allen möglichen Orten in Kalifornien beantragt. Trotzdem ist auf jedem dasselbe Foto.«
    Während Tim über diese Informationen nachdachte, drehte Linda sich auf ihrem Sitz um und spähte durchs Rückfenster, als wären sie seit dem Moment, in dem sie angehalten hatten, leichter zu finden.
    »Dann arbeitet der Kerl also mit jemandem in der Zulassungsbehörde zusammen«, sagte Tim ins Telefon.
    »Wenn ein stinknormaler Ganove einen gefälschten Führerschein braucht, geht er nicht zur Behörde«, sagte Pete. »Er kauft das Ding bei jemandem, der es mit dem Farbkopierer bastelt. So ein Dokument ist allerdings nur für bestimmte Zwecke gut, nicht für alle. Nehmen wir mal an, sein Besitzer wird angehalten, weil er zu schnell gefahren ist. Wenn der Beamte, der ihn kontrolliert, per Funk feststellen will, ob frühere Übertretungen vorliegen, stellt sich heraus, dass der Führerschein nicht registriert ist. Er ist bloß eine Plastikkarte ohne Substanz.«

    »Aber diese neun Führerscheine haben Substanz. Die sind bombensicher.«
    »Und ob. Das heißt, er hat jemanden bei der Behörde an der Hand, oder er kann die Daten selbst frisieren.«
    »Inwiefern?«
    »Indem er Fantasieinformationen eingibt.«
    »Geht das so einfach?«
    »Tja«, sagte Pete. »Da ist noch etwas. Vor einiger Zeit hat Kalifornien mit seinen Nachbarstaaten vereinbart, dass gegenseitig auf die Daten zugegriffen werden kann. Deshalb konnte ich feststellen, dass dieser Kravet, Krane, Konrad und so weiter auch noch drei Führerscheine aus Nevada und zwei aus Arizona besitzt. Der Name ist immer anders, aber das Foto ist in jedem Fall dasselbe.«
    »Das ist aber auch ein wirklich hübsches Porträt«, sagte Tim.
    »Wo du Recht hast, hast du Recht.«
    »Dieses Lächeln.«
    »Diese Augen. Sag mal, worum geht es denn eigentlich, Alter?«
    »Das haben wir doch schon durchgekaut. Papageienbecher, Eiercremekuchen.«
    »Diese Führerscheine und das Frisieren der Daten, das sind echte Straftaten. Da ich nun davon weiß, kann ich nicht endlos den Deckel draufhalten, selbst dir zuliebe nicht.«
    Bei dem Namen Richard Lee Kravet handelte es sich fast sicher nicht um den richtigen Namen des Killers, weshalb der kaputte Chevy wahrscheinlich nicht so ohne weiteres Hinweise auf seine wahre Identität lieferte. Abgesehen davon war der Wagen ohnehin keinerlei Indiz für irgendetwas – außer für die Folgen einer leichtsinnigen Fahrweise.
    »Wenn du unter den ganzen falschen Identitäten die richtige herausfindest, wenn wir den

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