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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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ist?«
    »Das dürfen sie genauso wenig, wie in ihrer Freizeit Auftragsmorde zu begehen, um sich ein kleines Zubrot zu verdienen. «
    Die Drainagemulde endete an einem langen, flachen Hang. Tim fuhr hinauf, während das Licht der Blitze alles Grün aus dem im Wind zitternden Gras blich.
    »Die Firma, die dieses System betreibt, wird doch nicht einfach mit irgendeinem kriminellen Cop zusammenarbeiten. Hättest du den Wagen nicht als gestohlen melden müssen, bevor das Gerät aktiviert wird?«
    »Wahrscheinlich hat er sich gar nicht an die Firma gewandt. «
    »An wen dann?«
    »Tja, da kommt wieder der Bau voll erwachsen gewordener Neffen ins Spiel. Die haben sich offenbar in den Computer der Firma gehackt und leiten die GPS-Informationen nun an Kravets Wagen weiter.«
    »Ich hasse diese Typen«, sagte Linda.
    Am oberen Ende des Hangs ging es ein Stück bergab auf einen Fußballplatz zu. In der Ferne sah Tim Straßenlaternen, steuerte auf sie zu und trat aufs Gas.
    »Also gibt es keine Möglichkeit, ihn abzuschütteln«, stellte Linda fest.
    »Richtig.«
    Die ersten dicken Regentropfen zerplatzten so laut wie gepanzerte Insekten an der Windschutzscheibe.
    »Sobald wir anhalten, weiß er genau, wo wir sind. Er weiß es, und dann kommt er.«
    »Oder«, sagte Tim, »er sieht etwas auf seinem Display, das heißt die Richtung, die wir wahrscheinlich nehmen werden. «

    »Und dann wartet er irgendwo wieder auf uns.«
    »Das macht mir noch mehr Sorgen.«
    »Wo ist dieser Transponder? Können wir nicht anhalten und ihn rausreißen?«
    »Ich habe keine Ahnung, wo der ist.«
    »Wo könnte man ihn denn am ehesten platziert haben?«, grübelte Linda.
    »Ich glaube, das tut man an vielen unterschiedlichen Stellen, damit ein Dieb nicht weiß, wo er ihn problemlos finden kann.«
    Sie kamen wieder an einem Bereich mit Picknicktischen, Bänken und Müllbehältern aus Beton vorbei.
    »Wenn man auf diesem Betonzeug sitzt«, sagte er, »fühlt man sich wahrscheinlich wie bei einem Picknick im Straflager. «
    »Als ich klein war, gab es in Parks noch Holzbänke. Daran erinnere ich mich genau.«
    »Bis irgendwelche Leute angefangen haben, die zu klauen.«
    »Und Betonmöbel will keiner haben.«
    »Haben wollen die so etwas schon«, sagte er. »Sie können sie nur nicht schleppen.«
    Endlich hatten sie das Ende des Parks erreicht. Sie überquerten den Gehsteig und rumpelten über den Bordstein auf die Straße.
    Die Regentropfen waren nicht mehr fett und fielen auch nicht mehr sporadisch. Tim schaltete die Scheibenwischer ein.
    »Etwas Zeit haben wir immerhin gewonnen«, sagte er. »Wenn der Kerl einen normalen Pkw fährt, wie er ihn vorher hatte, und keinen Geländewagen, dann wird er es nicht wagen, die Abkürzung durch den Park zu nehmen. Das heißt, er muss um ihn herumfahren.«
    »Was nun?«
    »Ich will noch mehr Zeit gewinnen.«
    »Ich auch. So etwa fünfzig Jahre wären mir recht.«

    »Und ich will nicht in die Richtung zurück, aus der wir kommen. Sonst biegen wir um eine Ecke, und dahinter hat er mit seinem Wagen die Straße blockiert, damit er uns genüsslich abknallen kann. Deshalb fahren wir weiter aufwärts. «
    »Kennst du die Gegend gut?«
    »Schön wär’s. Und du?«
    »Gut ist zu viel gesagt.«
    An der nächsten Kreuzung wandte Tim sich nach rechts. Die nasse, ansteigende Straße glänzte, wenn der Himmel aufloderte.
    »Ich will bis ganz nach oben fahren«, sagte Tim, »bis da hin, wo keine Häuser mehr stehen. Vielleicht verläuft da eine alte Landstraße, auf der wir rasch nach Süden kommen. «
    »Wahrscheinlich sind da oben nur noch Wald und Gestrüpp. «
    »Dann gibt es Wege für die Feuerwehr.«
    »Wieso nach Süden?«, wollte Linda wissen.
    »Die Richtung ist mir weniger wichtig als die Zeit, die wir brauchen. Ich will fünf Minuten Vorsprung haben, bevor wir den Wagen stehen lassen.«
    »Wieso denn das?«
    »Muss sein. Wenn wir und dieser Kerl einfach weiterfahren, bis einer von uns kein Benzin mehr hat, dann sind das wahrscheinlich wir. Das heißt, wir könnten uns die Stelle, an der wir zu Fuß losgehen, nicht aussuchen.«
    »Als wir in das Hotel gekommen sind«, sagte sie, »da habe ich gedacht, wir hätten etwas Ruhe, um einen Plan zu schmieden.«
    »Ruhe werden wir keine finden, bis es vorbei ist. Das sehe ich nun klar und deutlich. Eigentlich hätte ich es schon früher sehen sollen. Bis es vorbei ist, steht alles auf des Messers Schneide.«
    »Ich habe gar kein gutes Gefühl.«

    »Dafür gibt es auch keinen

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