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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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stand eine taktlose Bemerkung über die französische Kultur, die Krait missfiel, aber Judi und Frankie waren vorläufig leider außer Reichweite.

    Während er mit der Post beschäftigt war, überkam ihn das Verlangen nach heißer Schokolade. Er fand alle Zutaten, darunter eine Dose mit qualitativ hochwertigem dunklem Kakao.
    Das war ja herrlich! Er fühlte sich jetzt ganz ruhig. Diese kleine Rast zum Nachdenken hatte er gebraucht.
    Brittany und Jim besaßen einen Vierscheibentoaster mit breiten Schlitzen, in die auch Brötchenhälften und Waffeln gepasst hätten. Unwiderstehlich war jedoch ein frischer, nach Zimt duftender Laib Rosinenbrot.
    Krait nahm die Butter aus dem Kühlschrank und stellte sie daneben, damit sie weicher wurde.
    Während das köstliche Aroma getoasteten Rosinenbrots in die Luft stieg, stellte er einen Topf auf die Kochplatte und goss frische Milch hinein. Die Gasflamme stellte er auf eine niedrige Stufe.
    Daheim. In einer Welt, die grenzenlose Abenteuer und Sensationen bot, war es daheim doch immer noch am besten.
    Da diese Häuslichkeit sein Herz erfreute, begann er eine fröhliche Melodie zu summen, als plötzlich eine Frauenstimme hinter ihm sagte: »Ach, das tut mir aber leid! Ich wusste gar nicht, dass die Kinder einen Gast haben.«
    Lächelnd, aber nicht mehr summend, drehte Krait sich um.
    Der Eindringling, eine attraktive Frau um die sechzig, hatte Haare, die so weich und weiß wirkten wie Taubenflügel. Ihre Augen waren enzianblau.
    Sie trug eine schwarze Hose und eine blaue Seidenbluse, die wunderbar zu ihren Augen passte. Die maßgeschneiderte Hose war fusselfrei und makellos gebügelt. Der Saum der Bluse steckte im Hosenbund.
    Offenbar hatte die Frau Schirm und Regenmantel auf der vorderen Veranda gelassen, bevor sie die Haustür aufgesperrt hatte.

    Ihr Lächeln war weniger selbstsicher als das von Krait, aber nicht weniger sympathisch. »Ich bin Cynthia Norwood. «
    »Brittanys Mutter!«, rief Krait aus und sah, dass er richtig geraten hatte. »Sehr erfreut! Ich habe schon so viel von Ihnen gehört. Mein Name ist Romulus Kudlow, und ich bin ganz verlegen. Da kommen Sie herein und sehen aus, als wären Sie geradewegs aus einer Modezeitschrift getreten, und ich bin völlig« – er deutete auf seinen Kaschmirbademantel – »derangiert! Bestimmt denken Sie: Was für ein Ungeheuer haben Brittany und Jim da unter ihrem Dach aufgenommen! «
    »Aber nein, ganz und gar nicht!«, beruhigte sie ihn hastig. »Entschuldigen sollte eigentlich ich mich, weil ich so hereingeplatzt bin.«
    »Mrs. Norwood, Sie können gar nicht hereinplatzen. Sie sind so leichtfüßig wie eine Tänzerin eingetreten.«
    »Ich wusste, dass die Kinder schon zur Arbeit gefahren sind, und dachte, sie hätten vergessen, das Licht auszumachen. «
    »Das wäre wohl nicht das erste Mal gewesen.«
    »Ganz und gar nicht«, sagte sie. »Ich möchte nicht wissen, wie hoch deren Stromrechnung wäre, wenn ich nicht direkt gegenüber wohnen würde.«
    »Die beiden haben einen sehr anstrengenden Beruf«, sagte er. »Da hat man irrsinnig viel im Kopf. Ich weiß gar nicht, wie sie das überhaupt schaffen.«
    Sie sah ihn an. »Ich mache mir auch Sorgen um die Kinder. Immer nur Arbeit und kein Vergnügen.«
    »Das lieben sie eben. Sie genießen die Herausforderung.«
    »Tja, sieht ganz so aus«, stimmte sie zu.
    »Und es ist ein Segen, wenn man einen Beruf hat, den man liebt. Wie viele Menschen verbringen ihr Leben in Jobs, die sie hassen, und das ist viel schlimmer!«
    Das Rosinenbrot sprang aus dem Toaster.

    »Ich wollte Sie wirklich nicht beim Frühstück stören«, sagte sie.
    »Meine Liebe«, erwiderte Krait, »ich weiß nicht recht, ob Rosinentoast mit Butter und heißer Schokolade als Frühstück gelten kann. Ein Ernährungsberater würde mir auf die Finger klopfen und mein Verhalten als zügellose Schlemmerei brandmarken. Wollen Sie sich nicht zu mir setzen?«
    »O nein, das geht doch nicht.«
    »Es ist ja noch dunkel«, sagte er. »Da haben Sie bestimmt noch nicht gefrühstückt.«
    »Nein, noch nicht, aber …«
    »Ich möchte wirklich nicht die Gelegenheit versäumen, all die hübschen Geschichten darüber zu hören, was Brittany als kleines Mädchen angestellt hat. Jim und sie lassen sich so gern über mein törichtes Benehmen aus, dass ich unbedingt ein wenig Munition brauche, um mich wehren zu können.«
    »Tja, an einem solchen Regentag ist heiße Schokolade keine schlechte Idee, aber …«
    »Leisten Sie mir doch

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