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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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mitnehmen.«
    Uschi betrachtete Li-Zi, die staunend vor den blinkenden Lämpchen des Glücksspielautomaten stand. »Aber nur, weil du es bist.«
    Mick wusste, dass Uschi die Kleine eh schon in ihr Herz geschlossen hatte, trotzdem nickte er demütig. Dann rief er Li-Zi zu: »Hey! Du schlucki, schlucki?« Mick deutete auf das Pils in seiner Hand. Uschi fasste sich an den Kopf.
    »Schlucki, schlucki, ich glaub’s auch. Du kannst ’ner Chinesin doch kein Pils anbieten!« Uschi wandte sich nun ihrerseits an Li-Zi. »Du schlucki, schlucki Tee?«
    »Großartig, Uschi. Das hat sie jetzt mit Sicherheit viel besser verstanden.«
    Uschi winkte Li-Zi zu sich an den Tresen. Li-Zi folgte der Aufforderung, wollte allerdings sofort mit dem Spülen der Gläser beginnen.
    »Na, da haben sich ja zwei gefunden«, freute sich Mick. »Vielleicht überlege ich mir das mit dem ›Jie Hun‹ noch mal.«
    Sofort blickte ihn Li-Zi mit großen Augen an. »Jie Hun! Jie Hun!«, erklärte sie aufgeregt.
    »Was heißt denn Jie Hun?«, fragte Uschi. Das sagte Mick ihr jedoch lieber nicht.
    »Ach, weiß ich selbst nicht so genau.«
    Auch wenn sich Uschi sicher war, dass Mick sie gerade angelogen hatte, ließ sie die Sache auf sich beruhen. Sie nahm Li-Zi den Lappen aus der Hand. »Na, komm. Du bist nicht zum Spülen hier. Jetzt besorgen wir dir erst mal was zu essen.« Uschi schleifte Li-Zi mit in die Küche. Mick schnaubte durch. Wenn auch der Rest des Tages für die Tonne gewesen war, war er doch sehr erleichtert, dass Li-Zi und Uschi sich auf Anhieb verstanden.
    Da Uschi in ihrer mütterlichen Fürsorge für Li-Zi Micks Pilsversorgung sträflich vernachlässigte, musste Mick jetzt selbst über die Theke langen. In dem Moment öffnete sich die Kneipentür. Mick war überrascht, als er Andreas sah. Nach dessen Abgang hatte Mick eigentlich nicht gedacht, dass er tatsächlich noch vorbeikam.
    »Andi, altes Haus. Komm her. Ich schmeiß ’ne Runde«, rief Mick fröhlich, während er hinter dem Tresen nach einer zweiten Pils-Tulpe fischte.
    »Ich bin nur hier, weil Dana mich geschickt hat«, erklärte Andreas trocken und setzte sich neben Mick auf den Barhocker.
    »Da hat sie auch recht. Zweitjob hin oder her, du musst auch mal abspannen.« Mick stellte Andreas ein Bier hin, das größtenteils aus Schaum bestand.
    Andreas schob das Bier umgehend zurück. Langsam dämmerte Mick, dass seine Zapfqualitäten nicht das Einzige waren, was Andreas die Laune vermieste.
    »Dana hat mich nicht zum ›Abspannen‹ hergeschickt. Sie meint, dass die Wuttiraden, die ich zu Hause über meinen Partner losgelassen habe, viel besser bei dir aufgehoben wären.«
    »Hm, wo sie recht hat. Es geht um das Diszi, oder?« Micks Taktik, sich vorsichtig ans Thema heranzupirschen, ging nicht auf, denn jetzt explodierte Andreas förmlich.
    »Ich weiß nicht, Mick. Geht’s ums Diszi? Vielleicht geht’s ja auch um die fünf Jahre Beförderungsstopp, die damit einhergehen, wenn die Sache wirklich zum Tragen kommt! Vielleicht …« Andreas musste Luft holen und nahm bei der Gelegenheit doch einen Wutschluck vom Schaumpils.
    »Vielleicht geht’s aber auch darum, dass ich bald Vater werde und es mir einfach nicht mehr leisten kann, für deinen Dreck einzustehen.«
    Obwohl es Mick eigentlich gegen den Strich ging, derart angegangen zu werden, nahm er noch mal einen ruhigen Anlauf. »O.k., ich geb zu, das ist heut nicht ganz so gelaufen wie geplant.«
    »Wie geplant?! Du hattest ’nen Plan?! Sah dein Plan so aus, dass Akuma den Fußboden mit dir aufwischt und ich dir den Arsch retten muss? Na, dann aber schönen Dank!«
    »Jetzt mach aber mal langsam!«, entfuhr es Mick. »Da plötzlich mit der Knarre rumzufuchteln war ’ne scheiß Idee, Andreas. Und auf die wärst du vielleicht nicht gekommen, wenn du dir mal drei Stunden Schlaf mehr gegönnt hättest!«
    »Der Typ hätte dich erledigt, wenn ich nicht eingegriffen hätte, und das weißt du!«, brüllte Andreas und traf damit den Nerv.
    »Ja, vielleicht! Aber ich sag dir was, Andreas! Lieber geh ich bei so ’ner Sache irgendwann mal drauf, als ein Leben lang zu kuschen! Wenn’s nämlich um Gerechtigkeit geht …«
    »Gerechtigkeit. Genau da liegt dein Problem!«, unterbrach Andreas und stand auf. »Du siehst immer nur dich und deinen verkackten Gerechtigkeitssinn. Aber ob du andere damit gleich mit in die Scheiße reitest, ist dir total egal. Und genau das ist der Punkt, Mick! Das ist nicht ›heldenhaft‹, sondern einfach

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