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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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auch schon. Aber was ist jetzt mit Willi Albrecht? Der hat bei dem ganzen Geschäft mitgemischt?« Andreas bestätigte Micks Vermutung umgehend. Aus diversen Zeitungsartikeln ging hervor, dass Willi Albrecht allein in den letzten Jahren neunmal in China gewesen war.
    »Jedes Mal eingeflogen auf Rechnung irgendwelcher chinesischer Millionäre, die auf seinen Rat vertrauten.«
    »Und sich das auch einiges kosten ließen?«
    »Ich hab Albrechts Finanzen mal gecheckt. Der Mann mag in ’nem kleinen Wutzelhaus in Altenessen leben, aber der hat Geld ohne Ende, und seine Tauben …« Andreas machte eine Kunstpause, um seinen mühsam recherchierten Informationen ein klein wenig mehr Gewicht zu verleihen, »… sind für sage und schreibe 1,5 Millionen Euro versichert.«
    Mick fuhr sich nachdenklich mit der Hand über den Dreitagebart. Was Andreas da alles über Willi Albrecht rausbekommen hatte, war zweifelsohne interessant, nur war aber eben nicht er, sondern sein Enkel ermordet worden. »Was ist denn mit Thomas’ Tauben? Ist das auch so ’n Hochpreisgefieder?«
    Andreas schüttelte den Kopf. »Ne. Auf Thomas’ Konto gingen in unregelmäßigen Abständen Zahlungen zwischen 150 und 250 Euro ein. Das Hochzeitstaubengeschäft riecht also nicht grad nach dem großen Geld. Zumal da oft die Hälfte noch für den Sprit draufgegangen sein dürfte.«
    »Haben die die Tauben so weit durchs Land kutschiert?«, wunderte sich Mick.
    »Bis nach Holland, wenn’s nach den Tankbelegen geht.« Andreas drehte sich zu Meisner um, der gerade den Kopf zur Tür reinsteckte. »Und zwar mehrfach.«
    »Habt ihr grad Holland gesagt, na, das erklärt … einiges.« Meisner brachte den Satz kaum zu Ende, da er in schallendes Gelächter ausbrach, als er Micks verbeultes Gesicht sah. »Wer hat denn die Großtat vollbracht?«
    »Na ja. Auch kleine Männer sind manchmal zu großen Taten fähig«, murmelte Andreas in den nicht vorhandenen Bart, seine Mundwinkel zuckten dabei verdächtig. Er mochte gerade Frieden mit Mick geschlossen haben, aber für Schützenhilfe war es definitiv noch zu früh.
    »Wie klein?«, wollte Meisner sofort wissen. »So eins siebzig?«
    Andreas schüttelte den Kopf. Meisner versicherte sich ungläubig noch mal der Macken in Micks Gesicht.
    »Eins sechzig?«
    Andreas’ neuerliches Kopfschütteln steigerte Meisners Amüsement nur noch mehr. »Wie jetzt? Aber doch wohl nicht eins fünfz…«
    »Meisner«, mischte sich Mick ein. »Es kommt nicht auf die Größe an. Haben die Frauen dir doch sicher schon oft genug erklärt, oder?«
    »Geht so!« Meisner legte den Kopf schief. »Also, wenn Sie’s wissen wollen, Lisa hat sich nie …«
    »Mensch! Was für’n netter Plausch heut Morgen!«, ging Andreas schnell dazwischen. Sich darüber lustig zu machen, dass Mick Dresche bekommen hatte, war das eine. Die Erfahrung hatte jedoch gezeigt, dass man schleunigst das Thema wechseln sollte, sobald das Gespräch Kurs auf Micks und Meisners Exfrau nahm. »Was meintest du denn eben damit, dass Holland einiges erklären würde?«
    Meisner schien einen Moment versucht, in diesem kleinen Disput mit Mick noch einmal nachzusetzen. Dann überlegte er es sich aber anders. »Kommt mal mit«, sagte er. »Ach ja. Und eure Öhrchen hier. Die könnt ihr auch gleich mitnehmen.« Meisner deutete auf die Schweineohren. »Die … brauch ich zu Demonstrationszwecken.«
    Mick und Andreas schauten sich an. Bevor sie aber nachfragen konnten, war Meisner schon aus dem Büro verschwunden.
    »Also.« Meisner bat Mick und Andreas an den kreisrunden Tisch in der Mitte des Labors und stellte sich ihnen gegenüber. Wie immer war er gut vorbereitet, vor ihm lagen wohlgeordnet ein Taubentoupet und einige Blatt Papier, unter denen sich etwas abzeichnete. Es war klein und länglich, etwas größer als ein Kuli vielleicht. Was es genau war, ließ sich nicht erkennen, doch Mick war sich sicher, dass es wohl Teil der kleinen Ratestunde sein würde, die Meisner jetzt mal wieder abhielt.
    Mick war überzeugt: In einem anderen Leben hatte Meisner mal Der große Preis moderiert.
    »Wer von euch weiß, wofür man das hier benutzt?«, begann Meisner auch prompt in bester Quizmastermanier und schob das Taubentoupet in die Mitte des Tisches.
    »Das legt man den Tauben um, wenn sie sich gegenseitig das Gefieder zerhackt haben!«, antwortete Andreas wie aus der Pistole geschossen. Klar, dass sich ein Musterschüler wie er natürlich nicht die Gelegenheit entgehen ließ, mit

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