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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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hier so, als ob sich ein Ur-Bayer mit einem Holländer unterhalten will!«
    »Okay, okay«, lenkte Mick ein, damit die Frau nicht noch anfing, sich aufzuregen. »Ich bin sicher, Sie sind ’ne tolle Übersetzerin. Aber wir brauchen Informa…«
    » 结婚 «, sagte Li-Zi nun in Richtung der Dolmetscherin, nahm dabei aber Micks Hand.
    »Da! Dieses ›Jie Hun‹ hat sie vorhin schon mal gesagt«, entfuhr es Mick. »Die will uns doch was mitteilen. Strengen Sie sich mal an.«
    »Da muss ich mich nicht anstrengen.« Die Dolmetscherin setzte unwillkürlich ein breites Grinsen auf. »Jie Hun heißt ›heiraten‹.«
    Mick blickte erst irritiert zu Li-Zi und dann auf ihre Hand, die die seine noch immer umschloss. »Wie jetzt?« Ein Lächeln überkam Mick. Er wusste ja, dass er eine gewisse Wirkung auf Frauen hatte, aber dass es so weit ging …
    »Sie sollten sich da nicht zu viel drauf einbilden«, sagte der Strickpullover mit einer gewissen Genugtuung in der Stimme. »Besonders Frauen aus der chinesischen Provinz träumen häufig von einer Eheschließung mit einer Langnase.« Der Blick der Dolmetscherin streifte Micks derangiertes Gesicht. »Oder halt Dötschnase, wie in Ihrem Fall.«
    Mick überging die Spitze. »Ah, und warum?«
    »Gesellschaftlicher Aufstieg, finanzielle und wirtschaftliche Sicherheit. Wenn die Alternative ist, den Rest des Lebens mit nackten Füßen durchs Reisfeld zu stapfen, macht man bei der Partnerwahl halt schon mal Kompromisse.«
    Toll, als Dolmetscherin ein Totalausfall, aber wenn es darum ging, ihm eins reinzuwürgen, stand der Strickpullover in der ersten Reihe. Mick wollte gerade eine Freundlichkeit erwidern, die auf den offensichtlichen Männerfrust seines Gegenübers abzielte, als er Andreas aus Tanjas Büro kommen sah.
    Mick stand auf, doch Li-Zi hielt noch immer seine Hand.
    » 结婚 ?«
    »Ja, später vielleicht.« Mick löste ihre Hand möglichst sanft. »Warte mal kurz!«
    Andreas hielt schon schnellen Schrittes auf den Ausgang zu. »Andreas!«, rief Mick ihm hinterher, aber der reagierte nicht, jedenfalls nicht so, wie Mick sich das vorgestellt hatte. Die Tür zum Treppenhaus schepperte laut gegen die Wand, als Andreas sie mit voller Wucht aufstieß und sich seinen Weg aus dem Präsidium bahnte. »Andreas! Komm, wir bereden das später alles noch mal in Ruhe bei Uschi!« Mick konnte nicht sicher sein, ob ihn Andreas überhaupt gehört hatte, aber so energisch wie sein Abgang ausgefallen war, stand wohl ohnehin zu bezweifeln, dass er heute noch Lust auf ein Bierchen mit seinem Partner gehabt hätte. Micks Blick wanderte zu Tanjas Büro.
    »Sag mal, geht’s noch?!« Mick stand fassungslos vor Tanja, die ihre Sachen zusammenpackte. »Du drohst Andreas allen Ernstes mit einem Disziplinarverfahren?«
    »Ja, weil mir schlichtweg nichts anderes übrig bleibt.«
    »Blödsinn. Dass ich und nicht er sich geprügelt hat, wird Andreas dir ja wohl gesagt haben«, protestierte Mick.
    »Das musste er mir nicht sagen, das seh ich auch so. Lass dich endlich verarzten!«
    Mick winkte ab. »Später, erklär mir erst mal, warum dann Andreas und nicht ich die Lampe kriegen soll.«
    »Ganz einfach!« Tanja wuchtete ihre Tasche wütend auf den Tisch. »Weil du den Streit zwar angezettelt hast, aber Andreas war es, der seine Waffe gezogen und damit einen Mann bedroht hat, der in diesem Land Immunität genießt.«
    »Na, da machst du es dir aber schön einfach.« Mick hatte nur noch ein Kopfschütteln für Tanja übrig.
    »Nein! Du machst es dir einfach! Wie immer! Bei dir gibt es nur schwarz und weiß, aber das wirkliche Leben ist zuweilen etwas komplizierter«, hielt Tanja dagegen und brachte Mick damit endgültig auf die Palme.
    »Ich sag dir was! Als dieser Akuma dem Mädel rechts und links eine geschallert hat, sah die Sache nicht wirklich kompliziert aus!«
    »Ist sie aber!« Tanja knallte Mick eine Reihe von Faxen auf den Tisch. »Li-Zi wurde vor drei Monaten über Akumas chinesische Personalagentur eingeflogen. Sie sollte in den nächsten Tagen in eins der Konsulate als Servicekraft vermittelt werden. Wir haben es also mit einer Frau zu tun, die mit Botschaftspapieren eingereist ist, und mit einem Mann, der diplomatische Immunität genießt. Das macht die Sache de facto zu einer rein chinesischen Angelegenheit, für die wir keinerlei Handhabe haben.«
    »Ach! Das heißt dann, wir hätten uns einfach verabschieden und Akuma noch viel Spaß beim Frauenverprügeln wünschen sollen!?!«
    Tanja setzte

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