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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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seinem Wissen zu glänzen.
    Meisner schien wenig beeindruckt. »Tja, wenn das eine Risikofrage gewesen wäre, wärst du jetzt wieder bei null Punkten. Zerhacktes Gefieder. Wer hat dir denn den Quatsch erzählt?«
    »Zufällig der wahrscheinlich größte Taubenexperte des westlichen Abendlandes«, rechtfertigte sich Andreas.
    »Dann sagt euch jetzt der größte Rechtsmediziner, dass ihr da schön veräppelt worden seid.« Ihm war die diebische Freude darüber anzusehen, dass Mick und Andreas im Dunkeln tappten. Mick hingegen verlor langsam die Geduld. »Spuck’s aus, Thoelke, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
    »Na gut. Dafür bräuchte ich dann aber das da.« Meisner zeigte auf Micks Bäckertüte, worin sich noch ein halbes Schweineohr befand. Mick überlegte, ob Meisners Informationen wirklich so gut sein konnten, dass er bereit war, sein Schweineohr zu opfern. Keine einfache Entscheidung.
    »Zeig erst mal, was du hast«, pokerte Mick.
    »Geht nicht, keine Chance«, hielt Meisner dagegen.
    Mick zögerte noch immer, nahm aber schließlich das Schweineohr aus der Tüte. Meisner grinste zufrieden. Bis Mick sich das Gebäck unvermittelt in den Mund stopfte.
    »Nüm cheins!«, nuschelte Mick mit vollem Mund und deutete auf Andreas, der es wieder mal nicht fassen wollte.
    »Hey!« Doch der Protest half nicht, Meisner hielt ihm fordernd die Hand hin. Die Botschaft war eindeutig. Wenn sie Ergebnisse haben wollten, musste Andreas in den sauren Apfel beißen. Widerwillig und mit einem Seitenblick zu Mick überreichte Andreas Meisner das Schweineohr. Der nickte zufrieden und kam endlich zum Punkt.
    »Also. Dieses Toupet hier ist keinesfalls nur kosmetischer Natur. Viel eher …« Meisner drehte das Federkleid auf die andere Seite und fuhr mit einer Pinzette über das Vlies, an dem die Federn befestigt waren. »… handelt es sich bei dem Ding um einen kleinen Rucksack.« Tatsächlich hakte die Pinzette an einer Stelle des Vlieses ein. Als Meisner die weißen Federn dort ein wenig anhob, erkannten auch Mick und Andreas, dass in das Vlies eine kleine Tasche in Briefmarkengröße eingearbeitet war. »Zuerst dachte ich ja, das kleine Versteck würde dazu dienen, den Tauben vielleicht einen winzigen Peilsender mitzugeben, aber dann habe ich das hier gefunden.« Unter den Blättern zauberte Meisner den versteckten Joker hervor. Es war kein Kuli, sondern ein verkorktes Reagenzglas mit einer krümeligen, braungrünen Substanz, die ein wenig wie getrocknetes Moos aussah. Er schien sehr zufrieden, als er Micks und Andreas’ verwunderte Gesichter sah.
    »Ist es das, wofür ich es halte?«, wollte Andreas wissen.
    »Kommt drauf an. Wenn du Cannabis meinst, liegst du richtig.« Meisner legte den beiden Ermittlern den Ausdruck des Analysegeräts vor. Mick blickte ungläubig auf das Blatt, während sich für ihn ein ganz neues Bild ergab.
    »Moment! Thomas und Ben haben die Tauben zum Drogenschmuggel eingesetzt?«
    Meisner nickte und machte sich zufrieden über das Schweineohr her. »Ich hab’s euch ja gesagt. Wenn die beiden Jungs die Tauben so oft von Holland aus fliegen ließen, erklärt das einiges.«
    »Okay, aber sag du mir doch mal, wofür du bei der Erklärung mein Frühstück brauchst!« Andreas gefiel es gar nicht, dass er mit ansehen musste, wie Meisner den letzten Bissen vertilgte.
    »Was?! Ach so! Ja, das hab ich dir doch gesagt. Zu Demonstrationszwecken.« Meisner ließ die letzten Krümel vom Teller in die flache Hand fallen und schob dann demonstrativ mehrere Blätterteigflocken in die kleine Tasche des Taubentoupets. »So haben die das gemacht, siehst du?«
    Alles, was Andreas sah, war, dass Meisner ihn gerade sauber verarscht hatte. Mick war derselben Meinung, aber er hatte gut lachen.
    »Was guckste denn so. Hat Meisner doch ganze Arbeit geleistet.« Mick schlug Andreas aufbauend auf die Schulter. »So, und jetzt hopp.« Als sie schon fast zur Tür hinaus waren, räusperte sich Meisner jedoch. Auch er war offensichtlich der Meinung, gute Arbeit geleistet zu haben, also war da ja wohl noch etwas fällig. Mick und Andreas wussten, was da fällig war. Mick überließ die Aufgabe seinem Partner.
    »Danke, Meisner«, rang sich Andreas zähneknirschend ab, er hatte den Verlust seines Schweineohrs noch nicht ganz verkraftet.
    »Na, auf wessen Mist diese Idee gewachsen ist, kann man sich wohl denken.« Andreas hatte schon sein Handy gezückt, beide Ermittler hatten es plötzlich eilig, zurück in ihr Büro zu

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