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Blutzeichen

Titel: Blutzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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Kinder. Sie erhob sich vom Sofa und ging auf den Flur, das Parkett fühlte sich unter ihren nackten Füßen kühl und staubig an. Sie stieg die mit Teppich ausgelegte Treppe hinauf und spürte kurz vor der letzten Stufe, wie sie der Schlaf übermannte und ihre Augenlider schwer wurden. Sie war es leid, dauernd nachzudenken. Vielleicht würde sie jetzt schlafen.
    Die Treppe teilte den Flur im ersten Stock.
    Zu ihrer Linken führte er an zwei Einbauschränken und Jennas Zimmer vorbei bis zum Badezimmer, hinter dessen geschlossener Tür John David gerade ins Klo pinkelte.
    Beth ging an zwei weiteren Einbauschränken und dem Spielzimmer vorbei direkt in ihr Schlafzimmer am anderen Ende des Flurs, blieb aber dann doch in der offenen Tür von John Davids Zimmer stehen. Kurz bevor sie zu ihrer Verabredung mit Todd aufgebrochen war, hatte J.D. ihr versprechen müssen, aufzuräumen.
    Sie blickte ins Zimmer und konnte trotz der Dunkelheit erkennen, dass der Boden immer noch mit Spielsachen und Kleidungsstücken übersät war. J.D. und Jenna hatten Risiko gespielt, nachdem sie aus der Kirche zurückgekommen waren. Das Spielbrett lag immer noch am Fuß des Bettes und wurde von einer dreckigen Jeans umrahmt.
    Plötzlich stockte Beth der Atem.
    John David lag schlafend in seinem Bett.
    Sie hörte, wie die Badezimmertür aufging.
    Sie drehte sich um und blickte den Flur entlang.
    Da das Badezimmerlicht inzwischen ausgeschaltet worden war, konnte sie nur eine große dunkle Silhouette in der Badezimmertür stehen sehen.
    Dann war also Jenna da drin gewesen.
    »Hallo, Süße!«, rief Beth, doch ihre Stimme klang zweifelnd.
    Der Schatten am anderen Ende des Flurs blieb stumm und reglos.
    »Jenna? Was ist los, Jenna?«
    Beths Herz schlug hart gegen ihr Brustbein.
    Hinter ihr murmelte John David irgendetwas Unverständliches. Sie schloss die Tür zu seinem Zimmer und spürte plötzlich den salzig metallischen Geschmack aus Adrenalin und Angst im Mund.
    Sie war zehn Schritte von ihrer Schlafzimmertür entfernt.
    Pistole im Kleiderschrank. Oberstes Fach. Nike-Schuhkarton. Glaube, sie ist geladen.
    Sie trat auf die Flurmitte hinaus, ging langsam rückwärts auf ihr Zimmer zu, blinzelte, um den reglosen Schatten in der Dunkelheit besser ausmachen zu können, und dachte: Ich habe seit sieben Jahren keine Waffe mehr abgefeuert. Ich weiß gar nicht mehr, wie das geht.
    Ihre Hand griff nach dem Türknauf. Sie drehte ihn herum und betrat rückwärts das Elternschlafzimmer.
    Der Schatten verharrte am anderen Flurende.
    Telefon oder Waffe?
    Sie bekam kaum genug Luft. Ein Teil von ihr überlegte und betete, dass dies nur wieder einer der schrecklichen Albträume war, unter denen sie so häufig nach Walters Tod gelitten hatte.
    Sosehr sie das Gefühl auch hasste, das Ding aus den Augen zu lassen, ohne Waffe war sie völlig hilflos. Beth drehte sich um und bewegte sich lautlos bis zum Nachttisch. Sie nahm das Telefon hoch. Himmel, nein! Die Leitung war tot und ihr Handy unten in ihrer Handtasche.
    Beth schob geräuschlos die Tür des Kleiderschranks auf, als sie zweifelsfrei Tritte von Stiefeln mit dicken Sohlen auf dem Flur hörte.
    Sie hyperventilierte.
    Nur nicht ohnmächtig werden!
    Auf Zehenspitzen griff Beth ins oberste Regal, holte mit den Fingerspitzen den Schuhkarton hervor und riss ihn auf. Er enthielt eine Schachtel mit Munition, aber die .38er war weg.
    Sie bemerkte, dass zu ihren Füßen weitere Kartons standen – er hatte hier herumgewühlt, während sie unten gewesen war.
    Die Schritte waren nicht mehr zu hören.
    Das Haus war still.
    Sie konnte das Zittern nicht unterdrücken, ihre Beine gaben nach und sie musste sich auf den Boden setzen. Doch der Gedanke an ihre Kinder ließ sie sofort wieder aufstehen. Sie ging zur Schlafzimmertür und spähte vorsichtig in den Flur.
    Er war jetzt leer.
    »Ich hab die 110 von meinem Handy angerufen!«, schrie sie. »Und ich halte ein Gewehr in der Hand und habe keine Angst, es zu benutzen!«
    »Mami?«, rief Jenna.
    »Jenna!«, schrie Beth.
    Ihre Tochter erschien mit einem knielangen Flanellnachthemd auf dem Flur. Jenna war inzwischen größer als Beth und schöner. Sie hatte das gute Aussehen und die Sportlichkeit ihres Vaters geerbt und nicht die Unscheinbarkeit ihrer Mutter.
    »Warum brüllst du so, Mami?«
    »Geh sofort wieder in dein Zimmer und schließ die Tür ab!«
    »Was ist los?«
    »Sofort, verdammt noch mal!«
    Jenna lief heulend in ihr Zimmer und schlug die Tür zu.
    »Ich will Sie

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