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Boardwalk Empire

Boardwalk Empire

Titel: Boardwalk Empire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson Johnson
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Farleys erklärter Feind Marvin Perskie mit seiner Anwaltspraxis nach Wildwood in Cape May gezogen. Farley hatte seinen Einfluss geltend gemacht, um sicherzugehen, dass Perskie in Atlantic City keine Zukunft als Politiker oder Anwalt besaß. Aber Marvin Perskie war nicht besiegt, er schätzte die Lage nur realistisch ein. Es wäre sinnlos gewesen, sich mit Farleys Apparat anzulegen, und so verließ er die Stadt. Er verzieh Farley aber keineswegs – die beiden blieben bis zum Schluss erbitterte Feinde. Nachdem sich Perskie in Wildwood als Anwalt etabliert hatte, startete er 1965 einen erneuten Angriff. Trotz der Seilschaften der Farleykraten war er sich sicher, dass ihn die »echten« Demokraten als Senatskandidaten für Atlantic County und Cape May nominieren würden.
    Farley hatte Perskies frühere Attacken nicht vergessen und war nicht gerade darauf versessen, sich ihm in einer direkten Wahl zu stellen. Ein Beobachter behauptete sogar, Farley »ängstige sich zu Tode« 94 vor Perskie. Kurz vor den Vorwahlen beschloss der Senat eine ungewöhnliche Wahlkreisverschiebung. Er legte die Provinz Gloucester mit Atlantic und Cape May zusammen, aber der neue Bezirk war zu groß, um ein ausgewogenes Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl zu gewährleisten. Farley bestimmte daraufhin, dass zwei Senatoren aus dem neuen Bezirk gewählt wurden. Neben ihm sollte der beliebte Amtsinhaber aus Gloucester, John Hunt, ein Republikaner, antreten. Farley verfügte jetzt über einen entscheidenden Vorteil gegenüber Perskie, denn der hatte keinen starken Verbündeten in Gloucester und damit schlechte Karten. Perskie entging einer Niederlage, in dem er sich statt für den Senat für das Parlament aufstellen ließ und dort mühelos einen Sitz errang.
    Die Einflussnahme einer ständig wachsenden Anzahl unabhängiger Demokraten führte dazu, dass der ehemalige FBI-Agent Leo Clark Perskies Platz als demokratischer Kandidat für den Senat übernahm. Clark war in Atlantic City aufgewachsen und ein erfolgreicher Sportler an der Holy Spirit High School gewesen. Seinen Abschluss absolvierte er an der Universität von Notre Dame in Indiana, USA und machte anschließend Karriere beim FBI. Clark war alles andere als ein Farleykrat, er hatte keine Angst vor Haps Einfluss.
    Auf Drängen von Marvin Perskie und Anwalt Patrick McGahn bezichtigte Clark Farley der Korruption. Clark schoss sich vor allem auf die marode Wirtschaft der Stadt ein und schob die Schuld auf das Regierungsmonopol der Republikaner. Das schien nicht wenige Leute zu beeindrucken: In Cape May bekam Clark über fünfhundert Stimmen mehr als Farley, in Gloucester verlor er nur knapp. In Atlantic City konnte Jimmy Boyd das alte Wählerreservoir anzapfen, und so lag Clark dort mit circa viertausend Stimmen zurück. Aber auch wenn Clarks Wahlkampf mit einer Niederlage endete, markierte er den Anfang des Aufstiegs der Demokratischen Partei in Atlantic County.
    Die folgende Wahl von 1967 geriet zur Farce. Es kam erneut zu einer Änderung der Wahlkreiszusammensetzung. Einmal mehr wurde darüber diskutiert, Atlantic County und Cape May County für die Senatswahl zu einem Distrikt zu vereinen. Dieses Mal hieß der Kandidat der Demokraten tatsächlich Marvin Perskie. Schon den ganzen Sommer über hatte er Farley das Leben schwer gemacht, ihn einen »politischen Dinosaurier« und den »Kopf der verkommensten politischen Organisation von ganz Amerika« genannt. Erneut scheiterte Perskie kurz vor dem Ziel. Der Oberste Gerichtshof von New Jersey rettete Farley, indem er erneut und aus scheinbar unerklärlichen Gründen sämtliche Wahlkreise umlegte. Eigentlich war es nur um die Provinzen Union und Passaic gegangen, aber das Gericht restrukturierte ohne Not alle 21 Bezirke. Das hatte zur Folge, dass Cape May mit Cumberland County zusammengelegt wurde und Atlantic City ein eigener Bezirk blieb. Marvin Perskie wurde erneut als Kandidat abgelehnt.
    Die Entscheidung des Gerichts erging im Juli 1967 , und weder Leo Clark noch irgendein anderer Demokrat war gewillt, noch so spät in den Wahlkampf einzusteigen. Die Farleykraten waren die Einzigen, die vorbereitet waren, und sie nominierten einen Unbekannten namens Harry Gaines, der sich auf Geheiß abschlachten ließ. Wie abzusehen, wurde Farley mit einem Vorsprung von 1 3 000 Stimmen für vier weitere Jahre in den Senat gewählt.
    Farleys Wiederwahl konnte seine Kritiker jedoch nicht beeindrucken. Sie waren sicher, dass er gegen Perskie verloren hätte,

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