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Boardwalk Empire

Boardwalk Empire

Titel: Boardwalk Empire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson Johnson
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Eltern gehörten zu seinen treuesten Anhängern. Paddy McGahn engagierte sich auch im vierten Wahlkreis, und bei seiner Beerdigung hießen seine Sargträger Nucky Johnson, Hap Farley, Jimmy Boyd und Bürgermeister Joseph Altman. Nach dem College, in seinem ersten Jahr als Jurastudent, wurde Patrick in die Armee einberufen, um im Koreakrieg zu kämpfen, wo er als Kriegsheld mehrfach ausgezeichnet wurde. Als er 1953 heimkehrte, spielte er mit dem Gedanken, in die Politik zu gehen. Er war mit dem politischen System unter Johnson und Farley groß geworden und kannte die Abläufe. Er wollte einer von Farleys Soldaten werden, in der Hoffnung, es in der Partei weiter nach oben zu schaffen. Auf Drängen seiner Mutter suchte der junge Patrick Senator Farley auf, um sich Tipps für eine Parteikarriere bei ihm zu holen.
    Farley erwies sich als »sehr angenehmer« 97 Gesprächspartner, aber er machte McGahn deutlich, dass in der Hierarchie zu viele über ihm standen und er besser sein Jurastudium beenden sollte, um in einem anderen Bereich Karriere zu machen. McGahn sagte, Farley habe ihm diese Absage »sehr wohlwollend« erteilt. »Er musste sich halt um seine Leute kümmern. Es gab leider keinen Platz mehr in seinem Laden«, berichtete Patrick McGahn. Da Farley ihn abgelehnt hatte, ohne seine Qualitäten zu kennen, wurde aus Pat McGahn ein Demokrat. Er war nicht der Einzige, der diesen Weg ging.
    Der Verdruss über den Niedergang ihrer Stadt erreichte bei den Bürgern von Atlantic City 1971 ihren Höhepunkt, und davon profitierte Pats älterer Bruder Joseph McGahn. Dr. Joseph L. McGahn war der ideale Gegenspieler für Farley. Er war irisch-katholisch, aufgewachsen in Atlantic City und hatte sowohl die Lady Star of the Sea School als auch die Holy Spirit High School besucht. Er war Jahrgangsbester auf dem College und schloss sein Medizinstudium erfolgreich auf der University of Pennsylvania ab. Vor seiner politischen Laufbahn war McGahn bereits äußerst positiv als Kommissar der Soft- und Baseball-Liga für Kinder und als Gynäkologe und Geburtshelfer in Erscheinung getreten. McGahn und sein Kollege hatten ungefähr 1 2 000 Babys zur Welt gebracht. McGahn war intelligent, witzig, eloquent und immer verbindlich zu seinen Patienten. Tausende von Familien schätzten ihn, und das war eine ausgezeichnete Grundlage für einen aufstrebenden Politiker.
    Joe McGahns erstes politisches Amt war ein Sitz im Stadtrat von Absecon City im Jahr 1966. Dort war er unter sieben Stadträten der einzige Demokrat. Zwei Jahre später wurde er mit einer 2:1-Mehrheit zum Bürgermeister gewählt, in einer Stadt, in der es eigentlich keine Demokraten gab. Aufgrund dieses erstaunlichen Erfolges wurde aus »Doc Joe« schon bald eine Galionsfigur der unabhängigen Demokraten. Mit Joe als Redner und Pat als Strategen steckten die McGahn-Brüder all ihre Zeit und Geld in den Aufbau einer demokratischen Organisation in Atlantic County. Ihr Ziel war der Senatswahlkampf 1971. Nach der Wahl von 1970 gab es eine funktionierende zweite Partei in Atlantic County, die sogar vier Bürgermeister und 25 Abgeordnete stellte. Zwar war man noch meilenweit von dem ausgeklügelten republikanischen Bündnissystem entfernt, aber es war eine ideale Ausgangslage für die McGahns und ihre Schlacht gegen Farley.
    Die Brüder arbeiteten sich Schritt für Schritt in Farleys Hoheitsgebiet vor, denn sie wussten, dass ihre Wahlkampagne mehr als nur die Unterstützung von Demokraten und Parteilosen benötigte. Ihr Rückstand war so beträchtlich, dass sie einen erheblichen Anteil der republikanischen Basis für sich gewinnen mussten. Dank nützlicher Freundschaften und Geschäftsbeziehungen gelang es ihnen, an Farleys Machtbasis unter den republikanischen Wählern zu rütteln. Der beste Ort dafür war zunächst das Festland.
    Den »Küsten-Republikanern« fiel die Unterstützung für Joe McGahn nicht schwer, denn er war ja einer von ihnen. Er war aufs Festland gezogen, um der Verödung von Atlantic City zu entfliehen, und er sah genau wie sie keine Zukunft in einer politischen Organisation, die von einem alternden Autokraten mit völlig überholten Wahlkampfmethoden regiert wurde. Die Leute auf dem Festland nahmen sogar einen Demokraten in Kauf, solange er ihnen den erhofften Wandel brachte. Und sollten sie noch Zweifel gehabt haben, so wurden diese durch Farleys hartnäckige Rücktrittsweigerung zerstreut. Farley hatte seine Chance gehabt, er hätte in aller Ruhe seinen Hut nehmen und

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