Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer
als würde seine tiefe Stimme durch ihren Körper vibrieren.
Sie zuckte mit den Schultern. »Es ist alles, was ich geben kann.«
Und das stimmte. Sie besaß kein Geld, war also nicht in der Lage, sich von dem Problem freizukaufen, und vor allem konnte sie nicht darauf zählen, dass ihr die Cops halfen.
»Es ist sehr viel mehr, als die meisten Leute bereit wären zu geben.«
Sie sah ihm in die Augen. »Das ist meine Familie. Diese Menschen sind alles, was ich habe. Ich will nicht noch jemanden von ihnen verlieren.«
Sie versuchte, ihre Angst zu unterdrücken. Er sollte sie ihr nicht anmerken, aber sie wusste, dass sie ihn nicht täuschen konnte. Erneut zog er sie an sich und massierte ihre schmerzenden Muskeln, als hätte er nie etwas anderes getan.
»Wir müssen die Bedeutung des Diadems, worin auch immer sie bestehen mag, als Pfand benutzen. Wenn er es bekommt und wir immer noch keine Ahnung haben, warum er es überhaupt will, hält er alle Trümpfe in der Hand und hat nicht den geringsten Grund, auch nur einen von uns am Leben zu lassen.«
»Aber wenn wir wissen, was es ist oder wofür es steht, können wir das vielleicht für uns nutzen«, fuhr sie fort. »Wenn es als solches einen Wert hat, wird es schwieriger sein, damit umzugehen. Aber sollte es tatsächlich nicht kostbar sein … wenn es nur ein Verbindungsstück zu irgendetwas anderem ist …«
»Wir besorgen uns erst einmal dieses andere. Dann haben wir die Trümpfe in der Hand.«
»Ich habe keine Ahnung, wie wir das machen sollen und trotzdem noch rechtzeitig nach Plaquemine kommen.«
»Ich habe da schon ein paar Ideen.«
Sie nickte, und er massierte ihre verspannten Schultern.
»Aber wenn es nur an sich wertvoll ist?«, fragte sie, und ihre Stimme klang gedämpft durch sein Hemd.
Er drückte sie ein Stück von sich weg. »Dann geben wir es ihm. Wir benutzen es, um das Leben deines Bruders zu retten. Daran besteht ja wohl kein Zweifel.«
»Okay.«
Hinter ihnen hörten sie kleine Explosionen, die den Fahrstuhlschacht herunterhallten. Trümmerstücke regneten herab und fielen durch die offene Luke.
»Dein Ex hat die Tür des Überwachungsraums aufgesprengt.«
Trevor stand da und sah sich um, als wollte er die Schikanen einer Rennstrecke einschätzen. »Mit der Abseilausrüstung des SWAT-Teams wird er nicht lange brauchen, um den Schacht herunterzukommen.«
Er packte ihre Hand, und gemeinsam rannten sie in den tiefschwarzen, höhlenartigen Salzstock, der nur wenige Meter vor ihnen durch den Lichtkegel der Taschenlampe erhellt wurde.
34
Nein, Schätzchen, du kannst Bobbie Faye nicht als lebendiges Ausstellungsstück zur Woche der Nationalen Katastrophenprävention mitbringen. Ich möchte diese Veranstaltung nämlich gern überleben.
Miss Pam Arnold, Lehrerin der dritten Klasse an der Geautraux-Grundschule
Ce Ce tigerte auf und ab. Was gar nicht so einfach war in Anbetracht der Tatsache, dass sie es zwischen der ohnmächtigen, mit Drogen abgefüllten Frau vom Sozialamt und Monique tun musste, die infolge der hohen Anspannung am heutigen Tag zu ihrem ganz persönlichen Hausmittel gegriffen hatte: superstarkem Wodka-Orange .
Monique kippte inzwischen ihren vierten.
Sie war kurz vorm Durchdrehen gewesen, der Sprung in ihrer Schüssel sichtbar größer geworden. Und vier Wodka-Orange später hatte sie schließlich ihr moralisches Gewissen verloren, trudelte direkt auf die Ebene der Skrupellosigkeit zu, mit einem ernsthaften Hang zur Ruchlosigkeit. »Wir könnten sie doch einfach irgendwo hinfahren und abladen.«
Ce Ce ignorierte den Vorschlag ihrer Freundin. Sie musste sich auf den Zauber konzentrieren. »Du weißt schon, angezogen wie eine Nutte. Dann ist ihr Ruf ruiniert, und sie kann Bobbie Faye nicht mehr schaden.«
»Wir werden sie nicht wie eine Prostituierte anziehen. Das würde sowieso niemand glauben.«
»Mmmh … Hast du mal die Huren unten an der Moreland gesehen?« Monique erschauderte sichtlich. »Schätzchen, da würde sie noch als Edelnutte durchgehen.«
Ce Ce warf einen Blick auf den ahnungslos schnarchenden Leuchturm auf dem Fußboden ihres Lagerraums, dessen Lippenstift völlig verschmiert war. Monique hatte vielleicht gar nicht mal so unrecht.
Ce Ce schüttelte sich. Geh. Da. Nicht. Hin.
»Oder … Oh, jetzt hab ich’s. Wir könnten ein paar rassige Stripper bestellen und pikante Fotos machen!«
Ce Ce starrte ihre Freundin an, deren rosa Sommersprossen nun mit dem tiefen Rot ihrer Gesichtsfarbe, die vom Wodka
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