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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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herein.
    Seine Miene wurde ernst. »Ich bin jemand, der versucht, Ihnen zu helfen. Ich weiß nur zufällig ein bisschen was über Helikopter, okay?«
    »Woher?«
    »Woher ist nicht wichtig.«
    »Ich denke schon.«
    »Warum?«
    »Das Leben meines Bruders steht auf dem Spiel, darum. Ich denke, ich sollte gewisse Dinge wissen. Ich renne hier draußen herum und vertraue darauf, dass Sie mich zu irgendeinem Boot bringen, und mir ist gerade klar geworden, wie wenig ich Sie überhaupt kenne . Ich lege sein Leben … oh,Gott! Was ist, wenn der Kerl, der ihn gefangen hält, glaubt, ich käme nicht mehr? Ich habe ihn nicht angerufen! Und ich habe das … das Ding nicht! Scheiße!«
    Am liebsten wäre sie sofort losgelaufen, aber sie wusste nicht genau, wo sie sich eigentlich befanden. Sie drehte sich verzweifelt im Kreis. Panik ergriff sie.
    Trevor packte sie am Arm. »Wenn dieser Kerl so klug ist, wie es den Anschein hat, dann sieht er fern. Der Helikopter vom Sender, erinnern Sie sich? Er wird wissen, dass Sie am Leben sind und sich immer noch hier draußen befinden. Er wird wissen, dass Sie versuchen, dieses Ding zu bekommen. Was immer zum Teufel es auch ist.«
    »Sie haben recht. Genau. Ja. Gut.«
    Aber was, wenn er sich irrte?
    Sie hatte Probleme zu atmen.
    Trevor setzte seinen Weg durch das raue, morastige Gelände fort. Die Minuten verstrichen. Es war, als würden Dolche in ihr Herz gestoßen.
    Sie hatten einige Zeit geschwiegen, als er sich schließlich wieder zu ihr umdrehte: »Sie haben gesagt, dieses Ding sei nicht wertvoll?«
    »Stimmt.«
    »Irgendeinen Wert muss es aber haben, in irgendeiner Weise. Gibt es jemanden, den Sie anrufen könnten und der in der Lage ist, so etwas rauszubekommen?«
    »Wieso?«
    »Um Druck auszuüben vielleicht. Ich weiß es nicht. Wenn Sie wüssten, worin der Wert dieses Dings denn nun liegt, hilft Ihnen das vielleicht irgendwie.«
    »Es gibt niemanden, den ich anrufen könnte«, erwiderte sie. »Es war nur ein altes Erbstück, wirklich nur Ramsch. Mein Urururgroßvater hat es mal zusammengebastelt.«
    »Ein Stück Ramsch?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    Offensichtlich hatte das Diadem irgendeine Bedeutung. Doch um was es sich genau handeln könnte, überstieg ihre Vorstellungskraft. Sie hatte es mindestens tausendmal in der Hand gehabt, kannte jede Erhebung, jede Einkerbung, jeden Kratzer und jede Delle. Dass es irgendeine versteckte Bedeutung oder gar einen Wert haben sollte, im völligen Gegensatz zu ihrer eigenen Wahrnehmung, in der es nichts weiter als eine sentimentale Erinnerung war, machte sie ganz schwindelig. Das Design wirkte einfach, fast kindlich. Und auch das Material schien in keiner Weise wertvoll zu sein – es war nur ein Stück altes Eisen aus der Esse irgendeines Schmieds. Vielleicht war der berühmt gewesen? Nun, was dann jedoch sehr gut im Verborgenen geblieben war. Auch wenn man davon ausging, dass Bilder von Schmieden normalerweise nicht auf Sammelkarten gedruckt wurden. Irgendwie musste sie das Diadem wieder in die Finger bekommen …
    … und es dann einfach übergeben? Warum sollte der Entführer Roy dann nicht trotzdem umbringen? Hatte Trevor vielleicht doch recht? Würde sie, kannte sie erst den Wert des Diadems, eventuell Druck ausüben können, um Roys Leben zu retten? Zumindest verschaffte ihr die Aufmerksamkeit durch die Medien wahrscheinlich die notwendige Zeit.
    Plötzlich fuhr ihr ein Gedanke durch den Kopf: Die Berichterstattung im Fernsehen, von der sie hoffte, sie würde Roys Überlebenschancen erhöhen, hatte wahrscheinlich gleichzeitig ihren Versuch zunichtegemacht, Staceys Pflegemutter bleiben zu dürfen. Da sie für einen Anwalt kein Geld würde aufbringen können, fragte sie sich, wie lange man sie wohl ins Gefängnis stecken würde, sollte sie Stacey einfach an einen sicheren Ort bringen, bis ihre Schwester wieder fit genug war, um für sie zu sorgen. Was im Fall von Lori Ann womöglich niemals passieren würde. Bobbie Faye wusste nicht, was sie tun sollte, aber das Kind zu Fremden zu geben kam überhaupt nicht infrage.
    Sie war so sehr mit ihren Sorgen und Ängsten beschäftigt, dass sie eine Wurzel übersah und stolperte, wobei sie sich an der knorrigen Borke eines Baums den rechten Arm aufschürfte. Fast wäre sie hingefallen, aber Trevor fing sie gerade noch rechtzeitig auf. Er öffnete den Mund, wahrscheinlich um, seiner Miene nach zu urteilen, irgendetwas Besserwisserisches von sich zu geben. Aber dann veränderte sich sein

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