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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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doch kein schlechter Plan.
    Doch wie Bobbie Faye inzwischen hätte wissen müssen, gehörte Pläneschmieden nicht zu ihren Stärken. Sie wollte eigentlich nach einem der Äste eines nahe stehenden Baums greifen und dann von dort herunterspringen, was den Bär lange genug verwirren sollte, damit sie entkommen konnte. Nur war sie viel zu weit oben gelandet, um sich einfach fallen zu lassen, und sie hatte Angst, bei dem Versuch, an den Ranken nach unten zu klettern, abzurutschen. Also schwang sie sich weiter und griff nach dem Ast eines anderen Baums, der tiefer hing.
    Doch sie bekam ihn nicht zu fassen.
    Was bedeutete, dass sie nun wieder zurückschwang – direkt in die tödlichen Tatzen von Mama Bär. Sie würde bestimmt einen Darwin Award bekommen und es auf die Liste der blödesten Methoden schaffen, mit denen idiotische Leute die Weitergabe ihrer Gene selbst verhindert hatten. Der blutig-rote Schlund des Raubtiers kam rasend schnell näher – hässliche, gelbe Zähne, heißer, stinkender Atem. Die Bärin hatte das Maul weit aufgerissen und brüllte, als Bobbie Faye mit Schwung genau in ihre Richtung flog. Direkt auf die messerscharfen Zähne zu.
    Dellago beugte sich vor, ein gekünsteltes Lächeln auf den geschürzten Lippen. »Ich hatte kürzlich ein Gespräch mit unserem äußerst redlichen Gouverneur, und er hat mir versichert, Sie würden kooperieren und sich im Tausch gegen diese Information für meinen Mandanten einsetzen. Oder …«, Dellago setzte sein schleimiges Grinsen auf, »… sind Sie nicht wichtig genug, um in die Sache eingeweiht zu sein? Sollte ich vielleicht besser mit Ihrem Captain sprechen?«
    Cam ließ sich nichts anmerken. Vermutlich besaß Dellago eine genauso dicke Akte über ihn wie er über den Anwalt. Er zuckte nur mit den Schultern. »Ich wüsste nicht, wer Miss Sumrall je festgesetzt hätte, der lange genug am Leben geblieben wäre, um davon zu erzählen«, sagte er. »Und ich bin mir auch nicht sicher, ob wir die Ersten sein wollen, die das versuchen.«
    »Mein Mandant ist bereit, unter Eid auszusagen, dass Miss Sumrall die Tat geplant und ihn dazu gezwungen hat, ihren Anweisungen zu folgen«, fuhr Dellago fort, ohne Cam aus den Augen zu lassen. Sie können sie sozusagen auf frischer Tat ertappen, wenn Sie wollen. Im Gegenzug werden die Anklagepunkte gegen meinen Mandanten zum größten Teil fallen gelassen, und er kommt sofort auf freien Fuß.«
    Cam stützte das Kinn auf eine Hand und beobachtete den Professor. Er befürchtete, die blasse, schlaffe Haut des Mannes könnte jeden Moment vom Körper rutschen, so sehr zitterte dieser.
    »Äh … auf freien Fuß?«, hakte der Professor nach. »Sie meinen, noch heute? Jetzt? « Er sah Cam an. »Zusammen mit … mit … äh … mit ihm?« Mit dem Kopf deutete er auf Dellago, dem man deutlich anmerkte, wie unzufrieden er in diesem Moment mit seinem Mandanten war.
    »Ja, mit ihm. Wenn der Bezirksstaatsanwalt zustimmt.«
    »Und es wäre eine kluge Entscheidung, Professor«, betonte Dellago, »sich meinen Rat in dieser Sache zu Herzen zu nehmen. Eine sehr kluge Entscheidung.«
    Cam hatte den Eindruck, dass der Professor leicht grün im Gesicht wurde.
    »Aber … aber … ich bin schuldig«, widersprach der Mann und beugte sich mit einem flehenden Blick zu Cam vor. »Ich muss dafür geradestehen. Ich bin bereit, dafür geradezustehen. Wirklich.«
    »Blödsinn. Sie haben Beweise, die der Polizei sehr gelegen kommen«, erklärte Dellago. Cam bemerkte, wie sich Verbitterung und Resignation in den Augen des Professors widerspiegelten.
    »Sie wollen mir also erzählen«, fasste Cam zusammen, »dass Bobbie Faye die Drahtzieherin der ganzen Geschichte ist?«
    »Moment mal«, ergriff Dellago das Wort und hielt seinem Mandanten eine seiner fleischigen Hände vor das Gesicht, um ihn von einer Antwort abzuhalten. Professor Fred krümmte sich regelrecht. »Sind wir im Geschäft?«
    »Oh, das hängt ganz davon ab, wie überzeugend die Geschichte des Professors ist«, erwiderte Cam.
    Das Maul der Bärin kam immer näher, bis die Welt für Bobbie Faye nur noch aus Raubtierzähnen in der Größe des LSU-Stadions zu bestehen schien. Auf einen Schlag veränderte sich ihre gesamte Einstellung zu Bärenfellen – und zwar vollkommen und endgültig. Warum sollte man wegen irgendwelcher blöden Prinzipien keine kaufen? Bärenfelle für alle! Für Hunde! Für Kanarienvögel! Vielleicht sollte man sogar Autositze damit beziehen!
    Sie rutschte ein Stück an der Ranke

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