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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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dem Professor ein strahlendes Lächeln. »Ich meine, warum sollte ein Ersttäter sich nicht einen Anwalt nehmen, der unter Berufsverbrechern als erste Wahl gilt, wenn er ihn sich leisten kann?« Cam warf einen Blick in die Akte. »Oh, warten Sie! Ein Professor für Altertümer an der LSU verdient weniger als vierzigtausend im Jahr. Ich bin mir sicher, Mr. Dellagos Honorar ist doppelt so hoch, nicht wahr, Professor?« Der Professor schluckte, sagte aber nichts. »Sehr interessant.«
    Dellago holte gerade zu einer Antwort aus, und sein Gesicht verfärbte sich zusehends, aber Cam ließ sich nicht aufhalten. »Also, Professor, Sie hatten heute Morgen viel um die Ohren.«
    Der kleine Mann zuckte zusammen, presste die Lippen aufeinander und starrte auf seine verschränkten Finger.
    »Mein Mandant«, meldete sich Dellago lautstark zu Wort, wobei seine Stimme von den Wänden des Vernehmungszimmers widerzuhallen schien, »ist bereit, gegen Miss Sumrall auszusagen, wenn seine Anklage dafür auf Diebstahl in einem minderschweren Fall reduziert wird.«
    »So, ist er das?« Cam, der sich inzwischen an den Tisch gesetzt hatte, lehnte sich in seinem Stuhl zurück, ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen. »Wie hilfsbereit von ihm. Gerade, wenn man bedenkt, dass er auf dem Überwachungsvideo mit der Waffe in der Hand und falschen Dynamitstangen am Körper zu sehen ist. Und dass er die Kassiererin zur Herausgabe von mehreren Tausend Dollar genötigt hat.«
    »Ihr Gouverneur allerdings möchte Miss Sumrall gern hinter Schloss und Riegel wissen, wo sie dann nicht mehr in der Lage wäre, das Land in Schutt und Asche zu legen«, erwiderte Dellago. Mit seinem Blick aus den zusammengekniffenen Augen schien er Cam regelrecht durchbohren zu wollen. »Ich kann dafür sorgen, dass Sie die Informationen bekommen, die Sie brauchen, um Miss Sumrall hinter Gitter zu bringen. Und zwar lebenslänglich.«

 
    14
    Euer Ehren, versuchen Sie doch mal, sich daran zu erinnern, wie Sie Ihre Aggressionen unter Kontrolle brachten, als Bobbie Faye bei Ihnen vor Gericht stand.
    Ehemaliger Aggressions-Coach, der nun wegen Sachbeschädigung angeklagt ist
    »Seit wann zum Teufel gibt es in Louisiana Schwarzbären?«, fluchte Trevor, während sie durch Brombeergestrüpp hasteten und über umgestürzte Bäume sprangen. Die Bärenmutter stürmte hinter ihnen her und holte ziemlich schnell auf.
    » Ich hab sie nicht eingeladen!« Bobbie Faye zwang sich, schneller zu laufen. Ihre Lungen brannten. All ihre Energie schien verbraucht zu sein. Sie konnte einfach nicht mehr. Auf kurzen Strecken war ein Schwarzbär in der Lage, fast fünfzig Stundenkilometer zu erreichen, und mehr als einen Sprint würde dieses Exemplar auch nicht brauchen. Wenn sie stehen bliebe, wäre alles vorbei. Trevor schien entschlossen, sie nicht im Stich zu lassen. Es läge also an ihr, wenn sie beide getötet würden.
    Da fiel ihr Blick auf etwas, das ihr jetzt gelegen kam.
    »Rennen Sie, so schnell Sie können«, rief sie Trevor keuchend zu. »Lassen Sie mich zurück.« Und als er sich umdrehte, um etwas zu entgegnen, setzte sie hinzu: »Vertrauen Sie mir einfach.« Sie schwenkte vom Weg ab, und wie erwartet zögerte die Bärin kurz. Dann entschied sie sich für die langsamere Beute.
    Bobbie Faye spürte, wie der Boden bebte, als der Hundertfünfzig-Kilo-Koloss sich an ihre Fersen heftete, und sie glaubte, schon den Atem der unter heiserem Brüllen heranstürmenden Bärin auf ihrer Haut zu spüren. Dann nahm sie Kurs auf das, von dem sie hoffte, dass es ihre Rettung war: einen umgestürzten Baum, der sich zwischen zwei anderen verkeilt hatte. Er ragte in einem Winkel von fünfundvierzig Grad in die Luft. Bobbie Faye fand mit ihren Stiefeln auf der rauen Rinde Halt, als sie die Steigung hinaufhastete, und sie griff nach abgeknickten Ästen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Das Muttertier folgte ihr und schlug dabei seine Krallen so heftig in das morsche Holz, dass der Baum in seiner zufälligen Position erzitterte. Bobbie Faye wusste, wenn sie abstürzten, würde sich die Bärin schneller wieder erholen. Sie spürte einen Luftzug, als das Raubtier nach ihr schlug. Genau in dem Moment sprang sie und streckte die Hände nach den violetten Blumen aus, die sie gesehen hatte. Tatsächlich bekam Bobbie Faye die dicken Ranken von Glyzinien zu fassen, die von einem der aufrecht stehenden Bäume herabwuchsen, und schwang sich daran wie an Lianen fort von dem wütenden Bären.
    Na also, das war

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