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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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den FBI -Typen um den Verstand bringen würde. Sie gingen davon aus, dass er ihr nachrennen würde, und das wäre dann der Moment, in dem Dox ihn niederstrecken sollte, damit der Typ hilflos und bewegungsunfähig auf dem Feld liegend zusehen musste, wie sie zu Sean in den Hubschrauber stieg und mit ihm abhob.
    Prinzipiell gefiel Dox dieser Plan. Er wartete mit dem Finger am Abzug. Nur ungefähr drei Pfund Kraftaufwand, und der Typ wäre querschnittsgelähmt – bestenfalls. Es galt, die Vibrationen des Helikopters zu berücksichtigen, das rhythmische Schlagen der Rotoren, die Windgeschwindigkeit und die exakte Entfernung (die ihm sein Visier anzeigte). Dox wusste ganz genau, wie er den Kerl anvisieren musste, um einen präzisen Treffer zu landen. Er machte das schon so viele Jahre und kannte die nötigen Berechnungen auswendig. Drei Pfund Kraftaufwand. Es fehlte nur noch Seans Signal. Er atmete flach, langsam, ruhig. Der Job war simpel.
    Bloß weil ihm jemand Geld hinterherwarf, würde Sean seinen Racheplan keinesfalls aufgeben, und Bobbie Faye wusste das auch. Und sie wusste, dass diese Tatsache auch Trevor klar war. Himmel, sie konnte auch den Drittklässler in der siebzehnten Reihe fragen, den mit der purpurfarbenen Perücke und dem Tigermuster im Gesicht, und selbst dieses Kind würde es wissen. Wenn Sean von Anfang an nur auf Geld aus gewesen wäre, wäre er jetzt nicht hier.
    Oh nein, hier ging es um sehr viel mehr als Geld. Einer der Helikopter schwebte vor Bobbie Faye über dem Feld, ein zweiter hinter ihr, doch es war der dritte, wegen dem sie kaum noch Luft bekam. Der hing nämlich nach wie vor hinter Trevor, und der Wind, den seine Rotorblätter verursachten, fuhr zwischen das Publikum in den Rängen rundherum. Den Menschen schien jedoch gar nichts weiter aufzufallen, denn auch sie stiegen nun in den seltsamen rituellen Tanz ein und warfen im Rhythmus der Trommeln ihre Hände in die Luft. Der Rhythmus wogte in Bobbie Fayes Innerem, erfüllte sie mit Grauen und finsteren Vorahnungen, und ihr Arm und ihr Oberkörper fühlten sich an, als leckten Flammen an ihrer Haut, die auch aus ihren Fingern herauszüngelten.
    Immer mehr und mehr Menschen fielen in den Tanz mit ein, und sie fühlte sich merkwürdiger und merkwürdiger. Es war, als würde sie … eine Kraft … durchströmen, die jeden Moment völlig von ihr Besitz ergreifen würde.
    »Sundance«, sagte Trevor leise, flüsterte schon beinahe, und sah zu ihr hin, während Sean der wohl furchterregendsten Frau der ganzen Welt die Nummer eines Schweizer Bankkontos durchgab.
    Sie schauderte wie von einem elektrischen Schlag getroffen. Ihre Arme zuckten und zitterten, und ihr war schwindelig. Die Menschenmassen verschwammen um sie herum, die Trommeln pochten und erfüllten ihren Kopf bis zum Zerbersten. Irgendwo weit, weit weg hörte sie, wie Trevor noch einmal sagte: »Sundance?«
    »Böses Juju«, erwiderte Bobbie Faye und fühlte, wie ihr Körper schwankte. Er schwankte einfach. Ohne ihr Zutun.
    Himmel, sie stand mitten im Tiger Stadium , und einige Hundert Fotoapparate, mehrere Dutzend Fernsehkameras (die ohne Zweifel unbeirrt weiterfilmten) und weiß Gott wie viele Fotohandys waren auf sie gerichtet, und sie schwankte . Sie zuckte und schwankte und begann sich jetzt zu allem Überfluss auch noch mit der Anmut einer besoffenen Stripperin auf Schienen um sich selbst zu drehen.
    In ihrer geliehenen, viel zu kleinen Unterwäsche.
    Vor den Augen ihrer zukünftigen Schwiegermutter.
    Liebes Universum,
    ich hasse dich. Ich hasse deine Schuhe. Du hast Mundgeruch, und ich hoffe, dir fallen alle Haare aus.
    Das Mädchen mit dem BESCHEUERTEN HÜHNERFUSS
    Eine Myriade Meilen entfernt, auf einem anderen Planeten, wiederholte Trevors Mutter die Kontonummer, die Sean ihr gegeben hatte, noch einmal und bemerkte dann: »Sie wissen schon, dass das FBI alles, was sie mir gerade gesagt haben, mitgehört hat.«
    »Keine Sorge, meine Liebe.« Seans irischer Akzent gesellte sich zu den Trommeln, vermischte sich mit ihnen und wurde Teil des Rhythmus, der Bobbie Faye erfüllte. »Sorgen Sie dafür, dass binnen der nächsten fünf Minuten das Geld eingeht, und Ihr Sohn wird weiterleben. Das FBI wird keine Gelegenheit haben, an das Geld zu kommen, denn es wird nicht lange genug auf dem Konto bleiben.«
    »Die erste Hälfte jetzt, die zweite Hälfte, sobald Sie weg sind«, erinnerte sie ihn.
    »In der Zwischenzeit, àlainn «, sagte Sean, und Bobbie Faye konnte sehen, wie er dabei

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