Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
Vom Netzwerk:
ihrer Nähe Marc Broussards »Home« voll aufdrehte, und alle Menschen um sie herum ließen ihre Grills, Kühlboxen, Wohnmobile und Zelte stehen und begannen, zu tanzen. Der Song war einfach wie dafür gemacht, und auch Stacey wurde sofort vom Rhythmus mitgerissen und hielt Lori Ann auffordernd die Hände hin.
    Lori Ann stopfte das Telefon wieder in die Tasche und tanzte mit Stacey. Sie würde Bobbie Faye bei diesem Lärm ja ohnehin nicht verstehen.
    Draußen brach bereits die frühe Oktoberdämmerung herein, doch es herrschten immer noch gut und gerne dreißig Grad. Cam telefonierte noch, und Bobbie Faye schaltete schnaubend die Klimaanlage ein. Sie hatte schon versucht, sich ein bisschen abzulenken, aber Lori Ann war nicht ans Telefon gegangen. Nina ebenso wenig wie ihre Tante V’rai. (Sie telefonierten inzwischen fast jeden Tag miteinander, und Bobbie Faye hatte den Eindruck, dass V’rai fest entschlossen war, den Abgrund zwischen Bobbie Faye und ihrer Familie zu überbrücken und sie wieder zusammenzuführen – was ungefähr einer Einladung ins Irrenhaus zu Brownies mit eingebackenem LSD gleichkam.) Nur ihr Bruder Roy hatte ihren Anruf angenommen, aber nur weil er in ein heißes Pokerspiel einsteigen wollte und sie ihm – och, bitte, bitte, die nächsten zwei Jahre gibt’s auch gratis Ölwechsel bei deinem Auto – etwas Geld leihen sollte. Sie machte sich erst gar nicht die Mühe, ihn daran zu erinnern, dass ihr Auto vor vier Monaten auf einer Brücke in die Luft geflogen war. Roy hielt sich nun mal nicht gern mit unwichtigen Details wie Bomben oder zerstörten Pkws auf.
    Sie hörte Cams grollende Stimme aus dem Nachbarzimmer, wo das Telefon stand. Vorhin, als sie ihm auf einer ihrer Runden durchs Wohnzimmer etwas zu nahe gekommen war, hatte er gleich demonstrativ die Tür geschlossen. Nervös tigerte sie im Zimmer herum, stellte hier und da etwas gerade, räumte irgendwelchen Krempel in die Schränke ein, bewegte sich unruhig und ließ sich ständig von etwas Neuem ablenken wie einem Eichhörnchen mit ADHS , während Riles die Stirn mehr und mehr in Falten legte. Ihr kam es vor, als würde jeder von Cams Schränken, den sie öffnete, und jede Zeitschrift, die sie zurechtrückte, sie anklagen, dass zwischen ihr und Cam noch etwas lief, dass sie mit Cams Zuhause auf zu intime Weise vertraut war. Doch sie war viel zu nervös, um einfach still sitzen bleiben zu können.
    Cam kam fluchend aus dem Zimmer. Bevor er bei Bobbie Faye ankam, war Riles schon aufgesprungen. Cams Blick ließ ihr Blut zu Eis gefrieren. Angst. Bedauern. Mitleid.
    »Baby«, sagte er leise, »ich kriege auch keine verlässlichen Auskünfte. Tatsächlich widersprechen sich die Informationen: Die einen sagen, dass es ihm gut geht und er noch undercover arbeitet, die anderen behaupten, dass er enttarnt wurde.«
    So fühlte man sich also in der Hölle. Bobbie Faye beugte sich vor und musste sich auf ihren Knien abstützen, übermannt vom Schmerz, der ihr die Luft nahm. Ihre Hände wurden taub. Cam strich ihr durchs Haar, hielt sie an der Schulter fest und half ihr, sich wieder aufzurichten.
    »Ich werde auch noch mal telefonieren«, sagte Riles und zückte sein Handy. »Ich habe einige Kontakte, die bei einer Sache wie dieser möglicherweise von Nutzen sein könnten.«
    »Mach, was du willst. Ich werde nicht mehr warten. Ich suche Alex.«
    »Auf keinen Fall«, widersprach Cam, dessen Hand noch in Bobbie Fayes Haaren lag und jetzt etwas fester zupackte. Bobbie Faye schüttelte ihn ab. Riles starrte sie zornig an.
    »Ich weiß, wo er ist. Roy hat erzählt, dass bei Suds ein Pokerspiel mit hohen Einsätzen läuft, bei dem Alex auch dabei sein wollte.« Alex stand eine Gerichtsverhandlung bevor, und eigentlich war es nicht klug von ihm, sich einem Pokerspiel auf mehr als fünfzig Meter zu näheren, stattdessen sollte er lieber brav zu Hause sitzen. Doch von solchen Nebensächlichkeiten hatte er sich noch nie aufhalten lassen.
    »Du kannst nicht wissen, ob Roys Informationen noch aktuell sind. Er muss sich immer noch vor Kim Drakes Freund verstecken. Und selbst wenn du Alex finden solltest, wäre es reine Zeitverschwendung, denn du kannst ihm kein Wort glauben.« Cam verschränkte die Arme und setzte wieder seinen sturen Copblick auf. »Er ist ein Saftsack, der dich nur belogen hat, seitdem du ihn kennst. Außerdem hast du ihm die Liebesgedichte zurückgegeben. Jetzt muss er keine Angst mehr vor dir haben.«
    »Liebesgedichte?«, erkundigte sich

Weitere Kostenlose Bücher