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Bobby Z

Bobby Z

Titel: Bobby Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Irakern
den Kopf raus, schon hat Cruz ihn ihm weggepustet. Und dann fangen Kearney und
Cruz an, als Team zu arbeiten. Kearney ist so bekloppt, dass er den Köder
spielt, indem er die Iraker in eine Ballerei verwickelt, bis endlich einer mit
dem Kopf aus der Deckung kommt, um einen gezielten Schuss zu setzen, und schon
heißt es, willkommen im Paradies, Achmed.
    Und das findet Kearney unheimlich lustig, Mann. Er kommt zur Schusslinie
zurück und lacht und freut sich, und jeder denkt, Kearney wird noch ein
Verdienstkreuz abstauben, und dann schlägt er diesen Saudi-Offizier k. o., und
aus die Maus. Der Saudi war gerade dabei, einem palästinensischen Jungen, der
sich im Schutt versteckt hat, die Scheiße aus dem Leib zu prügeln, als Kearney
einfach vom Tisch aufsteht, wo er gerade gegessen hat, und den Saudi niederschlägt.
Ein Fausthieb - wumm - und der Saudi-Offizier geht zu Boden, aber Kearney ist
noch nicht fertig mit ihm, er trampelt auf den Eiern des Saudis herum, und die
Saudis wollen Kearney auf der Stelle enthaupten.
    Es ist wie in einem von diesen alten Filmen - die Militärpolizisten
der Saudis ziehen doch tatsächlich diese monströsen, gebogenen Schwerter, die
so aussehen, als könnten sie mit einem Hieb Kearneys Kopf vom Rumpf abtrennen.
Und das hätten sie auch wirklich getan, bloß dass da noch Cruz ist, der, die
Waffe quer über dem Schoß, an eine Wand gelehnt dasitzt und grinst und den Kopf
schüttelt, und die Saudis begreifen, dass es TAN Cruz schnurzpiepegal ist, wen
er tötet.
    So kommt's, dass Kearney seinen Kopf behält, aber ebenso sicher ist,
dass er kein weiteres Verdienstkreuz mehr bekommt. Und die hohen Tiere wollen
weder einen internationalen Zwischenfall oder noch ein PR-Desaster daheim in
den Staaten, wenn sie einen dekorierten Helden vors Kriegsgericht stellen.
Also einigen sie sich auf unehrenhafte Entlassung, und Kearney wird Zivilist.
    TAN Cruz auch. Er wird einfach wieder Cruz und kehrt in sein altes Stadtviertel
zurück. Wo Cruz nichts zu tun hat, weil es keine verdammten Jobs gibt, und in
die Polizeiakademie kann er nicht gehen. Cruz denkt gerade darüber nach,
Söldner zu werden. Eines Abends zeigt er Luis Escobar eine Kleinanzeige in der Soldier of
Fortune, und Escobar sagt sinngemäß, warum willst du denn für
irgendwelche wildfremden Leute arbeiten. Und so kommt es, dass Cruz für
Escobar arbeitet.
    Als Präzisionswerkzeug.
    Escobar hat das alles genau durchdacht. Und er denkt, dass man Distanz
braucht, um Bobby Z zu töten. Im wahrsten Sinne des Wortes - weil es nämlich
kein Mensch schaffen wird, so nah an Bobby Z heranzukommen, dass er ihm
einfach eine Kugel in den Hinterkopf verpassen kann. Dazu ist dieser Z einfach
zu gut. Es wird also schon ein Schuss aus großer Entfernung sein müssen, ein
Schuss aus dem Nichts.
    Nachdem Escobar nun die Fährte von Bobby Z aufgenommen hat, geht er
als Erstes zu Cruz, der sowieso gerade auf einen neuen Auftrag wartet, und
redet mit ihm.
    Halt dich bereit, sagt Escobar zu ihm. Wir werden es richtig
anstellen. Wir werden dieses Stück Scheiße aufspüren, ihn in die Enge treiben,
und dann kannst du kommen und deinen Job erledigen. Tod aus dem Nichts.
    Das macht Cruz glücklich, weil er sehr gut in diesem Job ist und den
Stolz eines Profis hat. Und weil er sich langweilt und unglücklich ist, wenn es
nichts für ihn zu tun gibt. Außerdem hat er großen Respekt vor Luis Escobar,
der nicht nur sein padron ist,
sondern auch ein richtiger Mann.
    Und Cruz kann das Geld brauchen. Er spart gerade auf einen dieser
Fernseher mit Riesenbildschirm, wie sie sie in den Sportlokalen haben, und er
will ein gigantisches SuperPlaystation-System dranhängen, das besser ist als
das wirkliche Leben.
    Cruz vermisst den Krieg.
    Tim nicht. Tim wäre total glücklich, wenn er den Rest seines Lebens
in aller Ruhe an diesem Strand verbringen könnte, mit Elizabeth und Kit. Und er
weiß genau, dass das nicht der Fall sein wird.
    Was er nicht weiß, ist, dass er genau bei dieser winzigen Kleinigkeit
Mist gebaut hat. Aber da ist noch was anderes, das ihm irgendwo im Kopf
herumschwirrt, und es hat nichts mit dem Auto zu tun, sondern liegt weiter
zurück, genauer gesagt, in jener ersten Nacht an der Grenze, als Jorge ins Gras
gebissen hat. Das Bild von Jorges Gehirnmasse, wie sie vorne durch seinen
Schädel spritzt, geht ihm einfach nicht aus dem Sinn. Vorne aus dem
Schädel, Mann, als hätte ihn jemand von hinten erschossen. Einer von den Amis.
    Aber das ist im

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