Bodenlose Tiefe
in Athen zurückgelassen und nur mich mitgenommen, um mir die Stelle zu zeigen.«
»Er hat Marinth gefunden?«
»Er hat eine Möglichkeit gefunden, dorthin zu gelangen. Und den Beweis, dass die Stadt existiert hat. Er war überglücklich.«
»Und warum hat er sein Ziel nicht weiterverfolgt?«
»Es gab ein Problem. Er brauchte meine Hilfe und ich habe sie ihm verweigert.«
»Warum?«
»Wenn er die Stadt finden wollte, dann sollte er es selbst tun.
Vielleicht ist es besser, wenn manche Dinge im Meer verborgen bleiben.«
»Aber jetzt sind Sie bereit, Ihre Hilfe zur Verfügung zu stellen?«
»Es ist der Preis, den ich bezahlen muss. Sie sind ebenso wild darauf, Marinth zu finden, wie Phil es war.«
»Und welche Gegenleistung erwarten Sie von mir?«
»Ich will die Männer, die Phil und Carolyn getötet haben. Ich will, dass sie bestraft werden.«
»Sie wollen ihren Tod?«
Carolyn tot auf dem metallenen Tisch.
»Sehr richtig.«
»Und Sie glauben nicht, dass die Polizei die Männer dingfest machen wird?«
»Darauf kann ich mich nicht verlassen. Und der Versuch, sie auf eigene Faust zu finden, wäre wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt. Ich habe weder Einfluss noch Geld. Diese Insel ist das Einzige, was ich besitze.
Nein, Sie sind meine einzige Chance. Sie haben Geld wie Heu, bei den SEALs haben Sie das Handwerk des Tötens gelernt.
Und die Motivation habe ich Ihnen soeben geliefert.«
»Aber bevor ich meine Belohnung bekomme, muss ich Ihnen geben, was Sie haben wollen.«
»Ich bin nicht dumm, Kelby.«
»Ich auch nicht. Sie haben Lontana nicht geholfen, Marinth zu finden, obwohl Sie ihn mochten. Warum sollte ich Ihnen glauben, dass Sie mich bereitwillig dorthin führen werden?«
»Sie werden mir nicht glauben. Aber Sie sind ebenso besessen wie Phil, deswegen werden Sie das Risiko eingehen. Und ich werde mein Versprechen halten.«
»Sind Sie sich da ganz sicher?«
»Klar doch.«
»Beweisen Sie mir, dass Sie wissen, wo Marinth liegt.«
»Ich habe hier kein Beweisstück, das ich Ihnen zeigen könnte.
Sie werden mir einfach vertrauen müssen.«
»Wenn es nicht hier ist, wo ist es dann?«
»In der Nähe von Las Palmas.«
»Das ist ziemlich vage. Was halten Sie davon, wenn wir kurz hinfliegen, dann können Sie mir die Stelle zeigen.«
»Wenn ich das täte, könnten Sie zu dem Schluss kommen, dass Sie mich nicht mehr brauchen.«
»Dann würden Sie mir einfach vertrauen müssen, nicht wahr?«
Er schüttelte den Kopf. »Wir befinden uns in einer Sackgasse.
Ein Schiff für eine derartige Expedition auszurüsten kann sehr teuer sein. Erwarten Sie etwa von mir, dass ich auf die vage Hoffnung hin, dass Sie die Wahrheit sagen, solche Summen investiere? Wenn ich mich auf so ein Abenteuer einließe, würde ich ziemlichen Ärger mit Wilson bekommen.«
»Warum verwickeln Sie mich in diese Diskussion?«, fragte sie stirnrunzelnd. »Seit wir uns begegnet sind, wollen Sie doch genau das von mir haben. Jetzt gebe ich es Ihnen.«
»Sie sagen zwar, dass Sie es mir geben werden. Aber haben Sie eine Ahnung, wie oft ich schon von Menschen hereingelegt worden bin, denen ich vertraut habe? Ich habe mir schon vor langer Zeit geschworen, dass mir das nie wieder passieren wird.
Zeigen Sie mir, warum ich glauben soll, dass Sie anders sind.
Bisher sehe ich noch keine Spur eines Beweises.« Er schwieg eine Weile.
»Ich werde drüber nachdenken.«
Ein leichtes Gefühl von Panik ergriff sie. Dass er zögern würde, hatte sie nicht erwartet. Phil hätte keinen Augenblick gezögert. Für seinen Traum hätte er alles riskiert.
»Was erwarten Sie von mir?«
»Ich sagte, ich würde darüber nachdenken.«
»Nein, ich muss mich darauf verlassen können, dass Sie das für mich tun. Carolyn war … Ich kann nicht zulassen, dass diese Leute ungeschoren davonkommen, nach allem, was sie ihr –«
Sie holte tief Luft. »Was wollen Sie von mir? Ich werde tun, was Sie verlangen. Wollen Sie, dass ich mit Ihnen ins Bett gehe?
Ich tu’s. Das wäre doch eine Art Schuldschein, oder? Ich würde alles tun, damit Sie –«
»Halten Sie die Klappe, Herrgott noch mal. Ich will Sie nicht vögeln.«
»Sie haben noch nie daran gedacht?« Ihre Mundwinkel zuckten. »Aber natürlich haben Sie das. Männer … mögen mich. Das war schon immer so. Es hat was mit meiner Ausstrahlung zu tun. Carolyn hat mal gesagt, ich würde den Erobererinstinkt in Männern wecken. Sie meinte, ich müsse das akzeptieren und damit leben. Also, ich komme damit
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