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Bodenlose Tiefe

Bodenlose Tiefe

Titel: Bodenlose Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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total wütend auf Phil und habe ihm gedroht, den Fund der Schrifttafeln in der ganzen Welt publik zu machen, wenn er sich nicht bereit erklärte, die Delphine mit hierher zu bringen, damit ich sie gesund pflegen konnte.«
    »Raffiniert.«
    »Er war ziemlich sauer. Er hatte nicht viel Geld und Delphine zu transportieren ist nicht billig. Aber wir haben Pete und Susie per Flugzeug nach Hause gebracht und sie sind hier geblieben.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass Lontana sie nicht hier behalten wollte. Ist er zu den Kanarischen Inseln zurückgekehrt, um ohne die Delphine nach Marinth zu suchen?«
    »Ja, aber die Unterwasserlandschaft da unten ist ein Labyrinth aus Schluchten und Höhlen. Wenn man nicht zufällig auf die Ruinen stößt, kann man hundert Jahre dort suchen, ohne Marinth zu finden.«
    »Hat er denn nicht versucht, Sie dazu zu überreden, dass Sie ihm die Delphine zur Verfügung stellen?«

    »Natürlich hat er das. Vor allem, nachdem die Schrifttafeln entziffert waren. Anscheinend gehörten bei den Marinthern Delphine zum täglichen Leben.«
    »Inwiefern?«
    »Sie waren Fischer und die Delphine haben ihnen geholfen, die Fische in die Netze zu treiben. Sie haben die Leute vor Haien gewarnt und sogar den Kindern das Schwimmen beigebracht. Über Jahrhunderte gehörten Delphine zum Leben der Marinther.«
    »Und was hat das mit der Suche nach Marinth zu tun?«
    »Delphine geben uns immer noch viele Rätsel auf. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Erinnerung an Marinth bei den Delphinen von Generation zu Generation vererbt hat. Oder sie hängen an einem Lebensraum, der sich für sie als vorteilhaft erwiesen hat. Auf jeden Fall war Phil der Meinung, wir sollten Pete und Susie noch einmal auf die Suche nach Marinth schicken.«
    »Und Sie haben sich geweigert.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen. Ein Lufttransport ist für die Tiere eine große Belastung. Es war Phils Schuld, dass sie in diesen Fischernetzen beinahe gestorben wären. Er hätte Marinth auch alleine finden können. Die beiden hatten ihm immerhin schon die Schrifttafeln besorgt.«
    »Aber Sie glauben, Pete und Susie könnten Marinth finden?«
    »Falls ihre Mutter oder irgendein anderer Delphin, den sie kennen, sich immer noch in der Nähe der Ruinen aufhält. Jeder Delphin hat einen ganz individuellen Pfeifton, dem sie problemlos folgen können.«
    »Lontana hat es aber nicht geschafft, sie dazu zu bringen, dass sie zu ihrer Mutter schwimmen.«
    »Er hat sie gestresst und sie kannten Phil nicht gut genug, um ihm zu vertrauen. Aber ich glaube, es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie uns nach Marinth führen könnten. Sie haben die Schrifttafeln gefunden.
    Und die Marinther, die die Tafeln beschriftet haben, bezeichneten die Delphine als ihre kleinen Brüder. Na ja, ihre kleinen Brüder waren wahrscheinlich die Einzigen, die die Katastrophe überlebt haben, und ihre Nachkommen sind immer noch dort.« Dann fügte sie gereizt hinzu: »Glauben Sie, es macht mir Spaß, Pete und Susie dorthin zu bringen? Hier fühlen sie sich wohl und hier sind sie in Sicherheit. Wenn ich irgendeinen Ausweg wüsste, würde ich es nicht tun. Also stellen Sie sich nicht so an, Kelby. Die beiden fliegen erster Klasse.«
    »Okay, okay, ist ja gut.« Er schaute zu Pete und Susie hinüber, die im Wasser spielten. »Aber ich hoffe in Ihrem Interesse, dass sie einen guten Orientierungssinn besitzen.«

    8
    Als sie am Abend in ihr Zimmer ging, waren sieben Nachrichten auf ihrer Mailbox.
    Nachdem sie sie gelöscht hatte, ohne sie abzuhören, schaltete sie ihr Handy wieder ein. Also gut, Archer, es kann losgehen.
    Ich bin bereit für dich.
    Aber sie machte sich etwas vor. Sie spürte, wie sich ihre Muskeln bei dem Gedanken an einen weiteren Anruf von ihm anspannten. Tief Luft holen. Sie hatte eine Entscheidung getroffen und jetzt musste sie damit leben.
    Das Telefon klingelte um Punkt Mitternacht.
    »Es gefällt mir nicht, wenn man mich ignoriert«, sagte Archer.
    »Ich dachte, die Delphine wären Ihnen ans Herz gewachsen.«
    Sie zuckte zusammen. »Wovon zum Teufel reden Sie?«
    »Ich nehme an, Sie haben meine Nachrichten nicht abgehört.«
    »Warum sollte ich mir diesen Dreck anhören?«
    »Weil ich es so will. Und weil Ihre Delphine einen Unfall haben werden, wenn Sie es nicht tun. Ich brauche gar nicht in Ihr kleines Paradies einzudringen. Ein vergifteter Fisch vielleicht? Mir wird schon eine Möglichkeit einfallen.«
    »Die Delphine sind nur Studienobjekte. Sie

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