Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bodenlose Tiefe

Bodenlose Tiefe

Titel: Bodenlose Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
jetzt?«
    »Je eher wir Marinth finden, desto eher kann ich mir überlegen, wie wir für Petes und Susies hundertprozentige Sicherheit sorgen können. Das ist mir das Allerwichtigste. Außerdem kommt er vielleicht zu uns, wenn er die Delphine töten will.«
    »Das stimmt. Aber was ist, wenn es gar kein Marinth gibt?
    Was ist, wenn diese Schrifttafeln alles sind, was von der Stadt übrig geblieben ist?«
    »Zuerst Marinth.« Sie wandte sich zu ihm um. »Und jetzt halt endlich die Klappe, Kelby. Ich habe eine große Bitte an dich.«
    »Ich kann’s kaum erwarten, sie zu hören.«
    »Sei nicht so sarkastisch.« Sie leckte sich die Lippen.
    »Würdest du mit mir ins Bett gehen?«
    Er schaute sie verblüfft an. »Jetzt?«
    Sie nickte heftig. »Wenn du nichts dagegen hast.«
    »Nein, verdammt, ich habe nichts dagegen. Du müsstest mich doch inzwischen gut genug kennen. Ich wundere mich nur. Nach diesem Anruf von Archer hätte ich nicht gedacht, dass es dich nach Sex gelüstet.«
    »Das verstehst du nicht. Er ist so schmutzig, dass ich mich auch schmutzig fühle. Ich ersticke regelrecht daran.« Sie versuchte zu lächeln. »Aber das sind alles Lügen. Ich bin nicht schmutzig. Und mit dir fühle ich mich nicht schmutzig. Du bist sauber, Kelby. Bei dir ist alles natürlich und richtig. Wenn ich mit dir schlafe, dann komme ich mir vor wie beim Schwimmen mit den Delphinen. Und im Moment brauche ich dieses Gefühl ganz dringend.«
    Er schaute sie eine Weile an, dann streichelte er ihre Wange.

    »Kann es ein größeres Kompliment für einen Mann geben, als mit zwei Meeressäugern verglichen zu werden, die im kalten Meer herumtauchen?«
    »Sie sind ganz besondere Meeressäuger«, erwiderte sie ernst.
    »Und es wird nicht kalt sein. Ich werde nicht kalt sein.« Sie schmiegte sich an ihn. »Ich versprech’s dir.«

    »Sie wird allmählich mürbe, Pennig«, sagte Archer lächelnd und blickte in Richtung Horizont. »Ich glaube, ich hab sie bald so weit.«
    »Sehr gut«, erwiderte Pennig grimmig. »Ich will sie leiden sehen.«
    »Das werden Sie. Als Entschädigung für Ihre Wunde dürfen Sie sie vielleicht in dem Bordell besuchen, an das ich sie verkaufen werde. Sexuelle Unterwerfung verschafft einem ganz besondere Genugtuung.«
    »Ich will sie nicht ficken, ich will ihren Tod.«
    »Sie haben keine Phantasie. Der Tod kommt zuletzt.«
    Archer legte den Kopf schief und überlegte. »Aber es könnte sein, dass sie sich ein bisschen zu sehr in Sicherheit wähnt. Sie war völlig erschüttert, als ich ihr angedroht habe, die Delphine zu töten, aber wir müssen sie noch stärker unter Druck setzen.
    Diesmal hat sie mich sogar beleidigt und das macht mich wütend. Ich denke, wir sollten ihr zeigen, dass sie das nicht tun darf.«
    »Und wie?«
    Archer nahm sein Telefon. »Indem wir ihr klar machen, dass es keinen Ort auf der Welt gibt, wo sie vor mir in Sicherheit ist
    …«

    Melis schlief noch.
    Vorsichtig und leise stand Kelby auf und zog sich eilig an.

    An der Tür blieb er noch kurz stehen. Sie hatte sich nicht gerührt. Es war ungewöhnlich, dass sie so tief schlief.
    Normalerweise war sie schon am frühen Morgen auf den Beinen und versprühte rastlose Energie. Jetzt sah sie aus wie ein müdes kleines Mädchen, ganz warm und mit zerzausten Haaren und so verdammt schön, dass er einen Kloß im Hals bekam, als er sie betrachtete.
    Er musste sich von ihrem Anblick losreißen. Es gab einiges zu erledigen.
    Er verließ die Kabine.
    Nicholas war bereits an Deck. Kelby kam gleich zur Sache.
    »Archer lässt uns von jemandem beobachten, der nah genug an uns dran ist, um zu wissen, dass wir die Delphine freigelassen haben. Er hat gedroht, die Tiere zu töten«, erklärte er seinem Freund. »Wir müssen rausfinden, wo der Kerl steckt, und dafür sorgen, dass er uns nicht noch näher kommt.«
    »Das Meer ist verdammt groß.« Nicholas grinste. »Aber ich bin ein großer Mann. Sehr klug von dir, einem so außergewöhnlichen Mann wie mir diese Aufgabe anzuvertrauen.« Er wurde ernst. »Er hat Melis wieder angerufen?«
    »Gestern Abend.«
    »Mistkerl. Wir müssen irgendwas gegen dieses Schwein unternehmen – und zwar bald.«
    Kelby nickte. »Du sagst es. Wir müssen nicht nur das Überwachungsboot aufspüren, sondern auch das Mutterschiff.
    Und zwar so diskret wie möglich. Archer soll auf keinen Fall mitkriegen, dass wir ihm auf der Spur sind.«
    »Du glaubst, er befindet sich auf der Jolie Fille? «
    »Das wäre naheliegend, wenn er Melis auf

Weitere Kostenlose Bücher