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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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nicht der Mann, der nur eine Augenbraue hat“, schoß es Lilo durch den Kopf. Der Kerl, der sie nun bedrohte, besaß zwei dunkle Haarbüschel über den Augen.
    Im Gesicht des Mannes war keine Regung zu erkennen. Er blickte die Knickerbocker-Bande und Dotty mit eiskalten Augen an.
    „Das habe ich mir gedacht“, sagte er schließlich. Seine Stimme klang ruhig, besaß aber einen drohenden Unterton. „Wenn ihr meine Anweisungen nicht genau befolgt, jage ich dem Hund eine Kugel durch den Kopf!“ setzte er fort. „Ihr geht nun schön brav in die Hütte und nehmt die Seile, die in dem niederen Kästchen liegen. Damit fesselt ihr einander. Den letzten werde ich versorgen. Also los, an die Arbeit!“
    Im Zeitlupentempo drehten sich Axel, Dotty und Lilo um und gingen in die Hütte. Dominik stand noch immer wie angewurzelt da. Poppi zitterte am ganzen Körper. Sie konnte ihren Blick nicht von Orlof wenden.
    Der Hund lag geduckt auf dem Steg und hatte die Ohren angelegt. Der Mann stand über ihn gebeugt und hielt Orlof am Halsband fest.
    „Na, wird’s bald!“ fuhr der Verbrecher Poppi und Dominik an.
    Nun erhob sich auch das Mädchen ganz langsam, ließ den Hund dabei aber nicht aus den Augen.
    „Faß!“ zischte es plötzlich zwischen den Zähnen. Blitzschnell drehte der Hund den Kopf und biß fest in die Hand des Mannes. Dieser brüllte vor Schmerz. Gleich darauf löste sich ein Schuß, und Poppi schrie auf. Entsetzt schlug sie die Hände vor das Gesicht. Ein lauter Platsch war vor ihr zu hören. Wieso hatte sie das getan? Warum hatte sie den Hund in Gefahr gebracht? Sie wußte, daß er ihr blindlings gehorchte, und nun war er...
    Jemand stürzte an ihr vorbei und rempelte sie unsanft an. Jetzt war ihr alles gleich. Sollte der Mann mit ihr machen, was er wollte.
    „Keine falsche Bewegung! Raus aus dem Wasser und Hände in die Luft strecken!“ hörte sie Axel rufen.
    Poppi hob den Kopf und spähte durch die Finger.
    Eine rauhe, feuchte Zunge leckte über ihre Hände. Sie blickte direkt in Orlofs dunkle Augen.
    „Orloflein... mein Orloflein“, stieß sie hervor und schlang ihre Arme um seinen Hals. Der Hund schmiegte seinen runden, weichen Kopf an ihre Wange. Jetzt erst begriff das Mädchen, was geschehen war.
    Nur wenige Schritte entfernt stand Axel auf dem Steg. Er hielt die Pistole in der Hand und hatte sie auf den Mann gerichtet, der im Wasser schwamm. Als ihn Orlof in die Hand gebissen hatte, war ihm anscheinend der Revolver entglitten und auf das Holz gefallen. Dabei hatte sich ein Schuß gelöst. Der Verbrecher selbst war in den See gestürzt.
    „He... das ist er doch! Der Mann mit nur einer Augenbraue!“ schrie Lilo.
    Die zweite Augenbraue war nur aufgeklebt gewesen. Jetzt hing sie quer über der Nase des Mannes.
    „Das... das werdet ihr alles bereuen!“ stieß er hervor. Doch nun konnte er den vier Kindern nicht mehr drohen. Jetzt befand er sich in ihrer Gewalt.
    Dominik lief voraus. Die halbe Stunde war um. Bestimmt war Tante Berta bereits zum Parkplatz am Ufer zurückgekehrt. Sie mußte sofort die Gendarmerie verständigen.
    Lilo, Axel und Orlof ließen den Mann keine Sekunde aus den Augen. Mit erhobenen Händen mußte er vor ihnen über den Steg marschieren.
    Den Abschluß des Zuges bildeten Poppi und Dotty. Die junge Sängerin war sehr schwach auf den Beinen und stützte sich auf das Mädchen.
    „Wieso hat dich der Kerl gefangengehalten?“ fragte sie Poppi unterwegs. Dotty schüttelte den Kopf und flüsterte heiser: „Später... das erzähle ich euch später!“
    „Dieses freudige Ereignis muß erstens begossen und zweitens mit einem Elefantenohr gefeiert werden!“ verkündete Theo Teller strahlend. Er lachte über sein ganzes eckiges Gesicht, als er die erstaunten Blicke der Knickerbocker-Bande sah.
    Die vier erfolgreichen Junior-Detektive, Berta, Dotty, Theo und – nicht zu vergessen – Orlof saßen im Restaurant der Schattenburg. Diese mächtige Burg war in Feldkirch über einer Schlucht gebaut worden, die die Ill in den Fels gewaschen hatte.
    Im Gewölbe des Burg-Restaurants fühlten sich die Knickerbocker wie im Mittelalter. Besonders lustig fanden sie ein uraltes, ausgestopftes Krokodil, das von der Decke baumelte.
    „Bitte, was sind Elefantenohren?“ erkundigte sich Poppi. „Ich esse keine Tiere, die vom Aussterben bedroht sind!“
    Theo Teller bog sich vor Lachen. „Keine Angst, Poppi! Elefantenohren werden hier nur die Wiener Schnitzel genannt. Du wirst gleich sehen,

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