Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bodin Lacht

Bodin Lacht

Titel: Bodin Lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvie Schenk
Vom Netzwerk:
Gänsespiel kann doch jeder Idiot. Mir zuliebe. Wo Sie sowieso morgen weg sind. Bitte.
    Ihr Zimmer lag eine Etage tiefer als das seine und er hatte es noch nie betreten. Auf dem kleinen Schreibtisch stapelten sich Schulhefte, Bücher und CD s. Ordnung, sagte er, ist das A und O des schulischen Erfolgs, Marion. Sie lachte böse und sagte: Ordnung? Dass ich nicht lache! Ihre Augen funkelten schwarz. Ein verstörtes Kind, ein schwieriges Alter, dachte Bodin und schaute zu, wie sie im Durcheinander eines Schranks das altmodische Gänsespiel suchte, fand, und es aufs Bett legte. Und jetzt, dachte der Psychotherapeut, kein Gespräch, nicht versuchen, in das Leben dieser Familie einzudringen, spielen, würfeln, spielen, würfeln, morgen abhauen. Und gähnend würfelte der gelangweilte Bodin und hoffte, die Eltern kämen bald zurück, um ihn zu befreien. Als er auf Feld 52 des Gänsespiels kam (Gefängnis), sprang der Kater SoumSoum auf das Bett und fixierte ihn so drohend mit seinen Chinesen-Augen, als hätte er Bodins Lust erraten, das lästige Kind zu ermorden.

FELD 53: VERFLÜCHTIGUNG
EINER POLIZISTIN
    [Prostituierte] Synonyme
Callgirl, Dirne; (bildungsspr.): Hetäre; (Jargon): Pferdchen; (salopp, meist spött.): Edelnutte; (verhüll.): Hostess, käufliches Mädchen, Liebesdienerin, Modell; (geh. verhüll.): Freudenmädchen; (scherzh.): Gunstgewerblerin; (salopp scherzh.): Horizontale; (oft abwertend, auch Eigenbez.): Hure; (ugs., oft abwertend): Straßenmädchen; (salopp abwertend): Nutte, Schickse, Schnepfe; (salopp, oft abwertend): Strichmädchen; (landsch. abwertend): Lusche; (landsch. salopp abwertend): Musche; (bildungsspr. veraltend): Kokotte; (veraltet): Metze.
    D UDEN – D AS S YNONYMWÖRTERBUCH
    Liliane riss ihre rote, von Schnee gepuderte Mütze ab und schüttelte ihr Haar. Hallo Martin, es schneit. Hier, ich habe dir Marmelade und Kuchen von deiner Mama mitgebracht. Sie hat mir gesagt, dass du dich hier versteckst, sagte sie.
    Sie trat ein und schaute sich betroffen um, als würde sie der Sicherheit des Ortes nicht trauen.
    Er spürte, wie er errötete.
    Unsinn, ich werde mich stellen. Bin nur in Panik geraten, tut mir leid, vor allem mit dem Handy. Es war so blöd von mir.
    Saublöd. Du weißt ja gar nicht, was du mir eingebrockt hast. Übrigens man hat DNA -Spuren von Evelyn Gorda auf einem deiner Kleider gefunden.
    Sie hatte es mir geschenkt, ungewaschen.
    Sollen wir sofort zum Präsidium gehen oder machst du zuerst Kaffee? Liliane grinste. Mach dir nicht in die Hose. Alles paletti.
    Sie erzählte ihm alles, was sie wusste – und es sprudelte nur so aus ihr heraus, nach dem Schrecken und der Verunsicherung wollte die nette Sadistin ihn so schnell wie möglich beruhigen und erklären, was in den letzten Tagen alles passiert war – die Handygeschichte, ihre Beurlaubung nach dem Anschiss ihres Chefs Christoph Angler, und sie sagte, dass sie ihn – wie auch ihre Kollegen – natürlich bei seiner Mutter gesucht hatte (er errötete ein zweites Mal). Frau Vanderbeke aber habe ihr sofort geglaubt, dass sie ihm helfen wollte und ihr diese Adresse gegeben. Seine Mutter hätte sich übrigens daran erinnert, dass Evelyn einen Maler treffen wollte, für den sie Modell gestanden hatte. Und sie, Liliane, hatte den berüchtigten Franz gefunden, jawohl, der weder der Agent noch der Maler war. Und dass er zugegeben hatte, Evelyn aufgesucht und an einen »Künstlerclub« vermittelt zu haben, dass sie diese Information gestern an Andreas weitergegeben habe, der sie dieses Mal ernst genommen habe, er verfolge jetzt ernsthaft diese Spur, deshalb sei sie zuversichtlich, dass er und das Ermittlungsteam dem Mörder schon auf den Fersen wären. Schöne Nachrichten, jedoch solle er sich, da er nun mal abgehauen sei und diese Kleidergeschichte auch noch ihre Schatten warf und der Maler, der vielleicht auch der Agent war, schon gefunden worden war, noch ein oder zwei Tage ruhig verhalten, dann könne er sich stellen. Sicher sei der Fall bis morgen sowieso geklärt, dieser Franz sei allem Anschein nach kein Sexualmörder, die Vermittlungsrolle, die er gespielt habe, würden die Kollegen bald klären, Andreas sei in gewisser Hinsicht ein Ekel, aber wenn er wirklich wollte, arbeitete er gut. Franz, Franz Sittig, schlussfolgerte Liliane, würde sehr schnell die Kollegen auf die Spur des Mörders

Weitere Kostenlose Bücher